Self Flying Pilotenreise Rund um Südafrika 2016


23.09.2016 - 07.10.2016



Pilotenreise: Selber Fliegen rund um Südafrika!

Abenteuerreise in einem Sportflugzeug rund um das Kap der Guten Hoffnung!

Nach einer Buschpilotenausbildung, einer Reise von Südafrika über Botswana und wieder zurück nach Südafrika war nun die Reise rund um Südafrika die logische Folge. Gesagt, getan! Mit zwei Flugzeugen erlebten wir das Kap der guten Hoffnung, flogen im Tiefflug über Savannen und beobachteten die Tiere aus der Luft. Im Tiefflug über die Küste entlang der Garden Route und viele Abenteuer mehr! Diese Art zu reisen wird zur Sucht - lesen Sie selber!

1. Tag - Freitag 23.09.2016

Wir holen Margarita und Herbert ab und fahren zum Flughafen Linz. Nach dem Einchecken des Gepäcks besuchen wir noch Fliegerfreunde von uns, die eine Einweihungsfeier für ein Oldtimerflugzeug am Flughafen feiern. Anschließend fliegen wir nach Frankfurt. Nach einem kurzen Aufenthalt mit Wies'n Bier und Weißwurst im Restaurant Deutsch geht es weiter mit einer Boing 747 nach Johannesburg.

2. Tag - Samstag 24.09.2016

Wir kommen um 08.40 in Johannesburg an. An der Passkontrolle warten wir fast eineinhalb Stunden bis wir endlich einreisen dürfen. Beim Ausgang wartet bereits Janna von Skyafrica auf uns und bringt uns ins Silverbirch Hotel (weitere Urlaubswelt-Angebote für Johannesburg). Otto und Monika aus Deutschland fahren mit uns. Sie haben auch eine Pilotenreise mit Skyafrica gebucht. Wir beziehen unsere Zimmer, dann geht es zum Flughafen Brakpan. Wir kennen den Flugplatz bereits von früheren Aufenthalten. Clemens, der nun in die Fußstapfen von Karl Finanzer tritt, empfängt uns. Es gibt wie bei Skyafrica üblich gleich mal was zu Essen. Dann geht es los mit der Einweisung in unser Flugzeug. Wir fliegen mit einer Piper Cherokee 235 mit der Kennung ZS-FHA. Zuerst schrubbt Herbert einige Platzrunden, ich sitze hinten. Es gibt ziemlich Seitenwind. Die ersten Landungen sind ein wenig holprig, aber dann geht es ganz gut. Dann komm ich an die Reihe. Auch ich tue mir am Anfang schwer eine halbwegs schöne Landung hinzulegen. Nach wenigen Touch and Gos haben wir das mal geschafft. Dann gibt es noch eine kurze Einweisung über Funk und Wetter, dann sind wir fertig. Clemens zeigt und noch eine Bar, die sich Church nennen. In früheren Zeiten war der Flugplatz militärisch und da durften Piloten nicht in eine Bar, aber sie durften in eine Kirche - somit Church! Anschließend fahren wir zurück ins Hotel. Unsere Damen sind relaxt, wir noch nicht. Im Restaurant bei einem Gläschen Rotwein und guten Steaks werden wir das dann auch.

3. Tag - Sonntag 25.09.2016

Ich hab schlecht geschlafen. Bin doch ein wenig nervös vor der großen Pilotenreise rund um Südafrika. Wir frühstücken und dann geht es wieder zum Flughafen Brakpan. Wir bekommen noch eine kurze Einweisung von Klen, dann holen wir unsere Flugzeuge aus den Hangars und beladen sie. Wir tanken unsere Maschine noch voll und dann geht es los. Für viel Flugvorbereitung bleibt nicht viel Zeit. Wir haben die Route zwar schon am Computer geplant, aber zum Absprechen einzelner Details bleibt eben keine Zeit. Ich fliege das erste Leg von Brakpan nach Bloemfontein. Wir sind voll beladen und am Maximum des Abfluggewichtes. Das merkt man schon beim Starten, aber wir kommen gut weg. Zuerst fliegen wir low level Richtung Südwesten, dann steigen wir auf 6.000 ft. In Bloemfontein landen wir und tanken voll. Nach einer kurzen Rast starten wir unseren längeren Leg bis nach Stellenbosch. Herbert fliegt, ich funke. Anfangs fliegen wir auf 6.000 ft, dann steigen wir auf 8.500 bis nach Stellenbosch. Die Landschaft ist am Anfang unseres gut vierstündigen Fluges trocken und karg. Einige Steinkegel stehen in der Landschaft, wenige Straßen durchziehen die Einöde. Erst als wir Richtung Kapstadt kommen wird die Landschaft schöner. Es wird grün, schon sieht man in den Tälern die ersten Weingebiete. Der Anflug selber auf Kapstadt ein Traum. Über den Lovri Pass geht es hinunter nach Somerset West. Der Anflug auf die Piste von Stellenbosch selber ist einfach. Es ist fast windstill, was die Landung noch einfacher macht. Wir rollen sofort zur Tankstelle und tanken. Anschließend parken wir im Gras und verankern das Flugzeug auf dem vorgesehenen Seil. Nach einem Landebier geht es dann mit dem Taxi ins Hotel Lovane (weitere Urlaubswelt-Angebote für Stellenbosch). Dieses Hotel liegt am Stadtrand von Stellenbosch. Wir beziehen die Zimmer und fahren anschließend in eine tolles Restaurant mit dem Namen Oppie Dorp. Das Essen ist vorzüglich!! Eine gute Flasche Wein dazu, - Herz was willst Du mehr! Anschließend geht es mit dem Taxi zurück ins Hotel Lovane. Der Tag war lang, aber sehr eindrucksvoll und erlebnisreich!

4. Tag - Montag 26.09.2016

Das Frühstück im Hotel Lovane ein Traum. Wir frühstücken im Restaurant, das zugleich auch für die Weinproduktion genützt wird. Heute haben wir in der Kleine Zalze eine Weinverkostung organisiert. Dieses Weingut wurde ursprünglich von Deutschen gegründet, wurde aber dann verkauft und wird heute von Südafrikanern betrieben. Wir kosten die drei Weinsorten in Weiß und drei in Rot. Anschließend haben wir im Restaurant des Weingutes einen Tisch reserviert. Auch hier wieder - das Essen ein Traum!! Obwohl dieses Restaurant zu den besten der Region zählt, sind die Preise sehr günstig! Um 14.00 Uhr holt uns Philipp von der Lemontree Lodge in Kapstadt ab. Zuerst besichtigen wir noch die Altstadt von Stellenbosch und kehren noch in ein typisches Weinlokal ein. Dann geht es in die Lemontree Lodge in Kapstadt. Wir fahren in einem modernen Toyota Geländewagen mit Anhänger. Phillip kommt aus Rosenheim und ist der Besitzer der Lemontree Lodge, mit der wir schon einigen geschäftlichen Kontakt hatten. Die Lemontree Lodge liegt etwas erhöht an der Camps Bay. lemontreecottage.co.za/
Das Haus hat einige Apartments und einige Zimmer. Wir checken ein machen uns frisch und dann geht es schon wieder zum Essen in das Hussart Grill Restaurant, gleich oberhalb der Lemontree Lodge. Das Restaurant hat sich auf Steaks spezialisiert. Die Kellnerin erklärt uns die Fleischstücke, die auf einem großen Holzbrett liegen. Es schmeckt wieder vorzüglich, auch der dazupassende Wein mundet. Leider hat es zu Regnen begonnen.

5. Tag - Dienstag 27.09.2016

Das Wetter ist leider immer noch nicht besser. Wir fahren nach Kapstadt. Nachdem es regnet, geht es mal in die Waterfront. Das ist eine Shopping und Fortgehmeile im Zentrum von Kapstadt. Wir trinken einen Kaffee und dann geht es weiter in unser nächstes Restaurant ins La Colombe zum Mittagessen. Dieses Restaurant ist der absolute Geheimtipp im Constantia Weingebiet. Schon die Lage des Restaurants ist spektakulär. Es gibt einen wunderschönen Blick hinunter Richtung Kapstadt. Aber das Allerbeste ist das Essen. Wir essen das Spring Menü mit 8 Gängen. Das Personal ist perfekt geschult, die Art und Weise wie die Speisen serviert werden ist großartig. Es gibt verschiedene Speisen vom Thunfisch, Kudu-Steak und vieles mehr. Einfach genial.
Nach dem Essen geht es auf den Signal Hill. Von diesem Berg hat man eine grandiose Aussicht auf den Tafelberg und auf den Lion's Head. Wir machen Fotos und genießen die Aussicht bevor es zurück in die Unterkunft geht. Kurz frisch machen und dann geht es schon wieder zum Essen in ein weiteres Highlight und zwar in The Pot Luck Club, das am Dach eines alten Industriegebäudes errichtet wurde. Auch hier wieder ein toller Blick, modernes Design und grandioses Essen. Das Konzept ist in dem Restaurant, dass man gemeinsam mehrere verschiedene Speisen aussucht. Alles kleine Häppchen; z.B. von Linefish, Huhn, Schwein, Lamm und vieles mehr. (Gute Restaurants findet man am besten in www.eatout.co.za) Anschließend führt uns Phillip noch in eine Bar mit Livemusik. Nach einem Drink ist Herbert gar nicht mehr von der Band weg zu bringen. Wir fahren zurück in unsere Unterkunft.

6. Tag - Mittwoch 28.09.2016

Wir fahren heute um das Kap der Guten Hoffnung. Die Küstenstrecke ist einfach schön. Es geht über Fish Hoek, Simon's Town bis zum Kap der Guten Hoffnung. Dieses Kap ist zwar nicht der südlichste Punkt, aber der bekannteste. Ein Leuchtturm steht markant am Felsen. Man kann diesen mit einer kleinen Bahn erreichen oder zu Fuß. Wir sind natürlich sportlich und marschieren hinauf. Oben angekommen, geht es einmal um den Leuchtturm herum. Der Ausblick ist fantastisch und wenn wir daran denken, dass wir da morgen rund herum fliegen ist er noch schöner. Dann geht es zurück zum Auto. Philipp fährt mit uns dann die wohl schönste Straße von Afrika immer entlang des West Kaps. Wir kommen zurück nach Camps Bay. Wir rasten ein wenig und fahren dann ins Restaurant Chefs Warehouse. Hier ist das Konzept ähnlich wie das vom Restaurant Pot Luck Club. Hier gibt es auch viele warme Tapas und das Ganze wird in einem alten Warenhaus serviert. Wir sitzen an einem Niroster Tisch, auf einfachen Hockern. Das Essen ist wieder einmal ein Gedicht!!!! Nach dem Essen geht es zurück, denn morgen wird ja wieder geflogen.

7. Tag - Donnerstag 29.09.2016

Phillip bringt uns zum Flugplatz nach Stellenbosch. Dort frühstücken wir eine Kleinigkeit. Dann beladen wir unsere Maschinen und starten wieder. Wir fliegen heute rund um das Kap der Guten Hoffnung. Zuerst geht es über das Hinterland. Eine kleine Drohne kommt uns ziemlich nahe! Weiter geht es an die Küste, vorbei an Kapstadt City mit der Waterfront, dann geht es an der Steilküste entlang, die wir gestern gefahren sind. Das Wetter ist nicht ganz optimal, aber als wir dann an das Kap der Guten Hoffnung kommen, scheint die Sonne. Wir bekommen eine Freigabe der Küste entlang zu fliegen, vorbei an Muizenberg, Strandfontein, weiter zum Eglin Pass. Wir fliegen über die Berge, vorbei an einem großen Stausee. Es ist stark bewölkt auch ganz wenige Regentropfen klatschen auf unsere Windschutzscheibe. Unser Ziel ist Pearly Beach an der Gansbai. Ich fliege diesen Streckenabschnitt. Der Flugplatz liegt parallel zu einer ganz langen geraden Straße. Es wurde 20 Knoten Wind gemeldet, aber Gott sei Dank kommt der von vorne. Nach der Landung wartet schon unser Taxler auf uns, der uns nach Hermanus bringt. Die Fahrt dauert zirka 45 Minuten. Dann erreichen wir Hermanus. Diese Stadt ist gerade um diese Zeit für die Walbeobachtungen bekannt. Wir wollen morgen eine Schifffahrt machen um die großen Meeressäuger zu sehen. Wir kehren zum Mittagessen in ein nettes Restaurant (Bientangs-Kay) direkt am Meer ein. Die Wellen donnern spektakulär an die Felsen, wir sitzen oben drüber. Ein besonderes Schauspiel! Dann sehen wir auch noch Wale und sehen auch noch einige Delphine. Wir wohnen im Hotel Windsor (weitere Urlaubswelt-Angebote für Hermanus). Das Hotel wirkt ein wenig abgewohnt, aber von jedem Balkon aus hat man einen wunderbaren Blick auf das tosende Meer. Zum Abendessen kehren wir ins Restaurant Lemonbutta ein.

8. Tag - Freitag 30.09.2016

Vor dem Frühstück planen wir unseren nächsten Flug. Um 08.30 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Heute geht es mit dem Schiff hinaus Wale zu sichten. Das Schiff ist knackevoll. Auch zahlreiche Chinesen sind mit an Bord. Wir fahren eine Dreiviertelstunde hinaus aufs Meer bzw. in eine Bucht Richtung Gansbai. Das Meer ist heute ruhiger. Wir wir erfahren haben, ist das Schiff die letzten 6 Tage nicht ausgefahren, weil das Meer zu aufgewühlt war. Endlich sind die ersten Wale zu sehen. Zwar nicht besonders spektakulär, aber schön anzuschauen. Es sind eine Walmutter mit ihrem Jungen und später treffen wir noch ein männliches Tier. Einige vertragen das Schaukeln nicht so sehr. Besonders ein Chinese kämpft ums Leben. Nach einer Stunde ist für uns das Vergnügen, für den Chinesen das Leiden vorbei. Dann fahren wir mit unserem Taxifahrer, den wir auch gestern hatten wieder zum Flugplatz Pearly Beach. Unsere Maschinen stehen schon bereit. Nur noch alles checken, dann geht es los. Der Taxler vertreibt vorher noch den Strauß, der auf der Piste auf und ab läuft. Wir starten und fliegen die Küste entlang, manchmal ganz tief. Unser Flug dauert heute 3 Stunden. Bei Plettenberg verlassen wir die Küste und fliegen landeinwärts. Es geht über eine Bergkette drüber, dann weites Land. Kurz vor Lalibela sinken wir und landen auf der Piste 24. Die Piste ist fast nicht zu erkennen, hat ein leichtes Gefälle und eine Straße kreuzt. Das alles ist kurz ein wenig verwirrend, aber Herbert setzt die Piper dann doch gut auf. Hier wartet schon das Personal von Lalibela Lodge. Der Ranger hilft uns beim fixieren unseres Flugzeuges. Dann fahren wir in die Lalibela Lodge. Wir haben ein upgrade bekommen und wohnen und in der Tree-Top-Lodge von Lalibela. Das sind Bungalows aus Zelten, die aber über jeglichen Komfort verfügen. Leider ist es sehr kalt. Wir unternehmen gleich unsere erste Pirschfahrt - den sogenannten game drive. Unser Fahrer chauffiert uns mit seinem Toyota Geländewagen über Stock und Stein. Wir sehen gleich mal Löwen und Gazellen, Kudu, vier Rhinos und vieles mehr. Nach zirka eineinhalb Stunden kommen wir völlig unterkühlt in der Lodge an. Es ist wirklich saukalt! Wir erhalten eine Erfrischung und beziehen unsere Zelt-Bungalows. Hier gibt es zwar eine Heizung, aber die kann das Zelt nicht wirklich erwärmen. Die kleine Lodge hat nur für ca. 20 Personen Platz. Nach dem Essen sitzen wir noch am Lagerfeuer um uns zu wärmen. Gott sei Dank gibt es Heizdecken in unseren Betten, sonst wären wir wohl erfroren!

9. Tag - Samstag 01.10.2016

Nock nock - um 05.30 Uhr werden wir bereits geweckt. Abfahrt ist um 06.30 Uhr. Es gibt noch einen Kaffee bzw. ein Kontinental Breakfast bevor wir losfahren. Es geht wieder im offenen Geländewagen durch die Landschaft. Heute bin ich schon gescheiter, ich hab mir eine warme Haube ausgeliehen und decke mich gut zu. Dennoch ist es kalt! Wir sehen Giraffen, Zebra und Gazellen und einiges mehr. Die Ausfahrt ist aber nicht besonders spektakulär. Das Ganze Gebiet ist eigentlich ein privater Safaripark. Die Ranger kennen ihre Löwen und wissen genau wo die Rhinos stehen. Wir fahren zurück in die Lodge. Es gibt ein fantastisches Frühstück bzw. eigentlich einen Brunch! Wir sind total ausgefroren und daher verziehen wir uns kurz ins Zimmer um uns auf der Heizdecke aufzuwärmen.
Den Tag verbringen wir in der Lodge und relaxen. Schön langsam tauen unsere Glieder wieder auf. Nach dem Mittagessen geht es am späteren Nachmittag wieder auf die Pirsch. Diesmal sehen wir eine Herde Elefanten. Ein jüngerer Bulle sieht uns nicht so gerne und stellt seine Wachelohren auf Angriff. Wir ziehen uns rückwärts zurück und geben nach. Dann beginnt es zu regnen, wir fahren zurück in die Lodge. Zum Abendessen haben die Mitarbeiter der Lodge ein Folkloreprogramm für uns vorbereitet. Am Lagerfeuer tanzen und singen sie ums Feuer. Wir schauen zu, aber es beginnt wieder zu regnen. Am Abend gibt es Kudu gegrillt. Das Essen und die Bedienung klasse, auch wenn das Kudu ein wenig zäh war.

10. Tag - Sonntag 02.10.2016

Morgens wieder Pirschfahrt, ich lasse die diesmal aus. In unserem Zimmer ist es wie im Kühlschrank. Johanna fährt beim morgendlichen Gamedrive mit. Ich merke, dass unsere Klimaanlage auf -6 Grad eingestellt ist. Der ganze Wärmetauscher ist voll Eis, völlig eingefroren. In unserem Zimmer hat es unter 10 Grad! Ich versuche die Klimaanlage durch ein- und ausschalten wieder in den Heizmodus zu bringen, vergebens! Während der eine Teil der Gruppe die Ausfahrt hat, mache ich die Flugplanung für unseren Leg nach Durban. Der Gamedrive war für die Teilnehmer nicht wirklich spektakulär, lediglich ein Löwe hat sein Mahl gleich direkt beim Hotel eingenommen. Johanna hat gute Fotos gemacht. Wir fahren los zum Flugplatz, checken unsere Maschine und starten. Zuerst müssen wir die ansteigende Piste hinaufrollen. Das erfordert natürlich kräftigen Motoreinsatz, zumal es eine Graspiste ist. Zahlreiche Maulwurfhügel bzw. kleinere Termitenhügel befinden sich auf der Piste. Nicht unbedingt das Beste für unsere Propeller. Wir starten bei kräftigem Seitenwind. Die Strecke nach Port Alfred ist nur ca. 20 Minuten zu fliegen. Port Alfred hat 4 verschiedene Pisten, allesamt Gras. Wir nehmen die 10 rechts und landen. Hier befindet sich eine große Flugschule, die über 40 eigene Pipers verfügt. Wir tanken und besprechen den Weiterflug. Dann geht es immer der Küste entlang. Wir fliegen an East London vorbei. Das Wetter wird immer schlechter. Immer wieder versperren uns Regenschauer den Weg. Es geht im Tiefflug über das Küstenhinterland. Kleine runde Hütten und Häuser fliegen unter uns durch. Tiefe Canyons liegen unter uns. Der Wind bläst kräftig, zuerst von der Seite, dann von hinten. Richtung Durban erreichen wir sogar einmal 170 kt Groundspeed. In Durban Virginia lande ich bei 30 Knoten Wind, allerdings kommt er genau von vorne. Wir parken unser Flugzeug und fahren mit dem Taxi ins Zentrum. Die Hotelsuche gestaltet sich ein wenig schwierig, aber dann werden wir doch im Hotel Belair fündig. Das Hotel ist ein in die Jahre gekommenes 4-Sterne-Hotel unmittelbar in der Nähe des Strandes. Es regnet und schüttet teilweise ziemlich stark. Zum Abendessen finden wir ein nettes Indisches Restaurant. Anschließend suchen wir noch eine nette Bar. Der Taxifahrer empfiehlt uns die Cool Bar, aber die ist nichts für uns. In einer Hotelbar gibt es noch einen Drink, bevor wir zu Bett gehen.

11. Tag - Montag 03.10.2016

Nach dem Frühstück geht es mit dem Taxi zum Flughafen Durban Victoria. Es regnet noch ein wenig. Die Landegebühr zahle ich, dann tanken wir das Flugzeug und starten los wieder Richtung Nordosten. Unser Flug nach Phinda dauert nur ca. eine Stunde. Wir haben kräftigen Rückenwind. Beim Landen in Phinda kommt vor uns noch eine Cessna Caravan herein, muss aber durchstarten, wegen Game on the runway. Die Rangers verjagen aber die Tiere, so dass wir sicher landen können, die Caravan kommt nach uns herein. Einige Giraffen stehen noch neben der Runway. Wir werden freundlich empfangen. Wir versorgen unsere Flieger und dann geht es schon wieder los im offenen Geländewagen zur Lodge. Es ist Gott sei dank um einiges wärmer wie in Lalibela. Die Phinda Mountain Lodge liegt wie der Name schon sagt auf einen kleinen Hügel. Die Dächer sind mit Stroh gedeckt, alles ist gediegen, aber nicht übertrieben luxuriös. Bei der Rezeption bekommen wir unseren Welcome Drink und unsere Zimmerschlüssel. Wir bleiben gleich zum Essen, noch bevor wir die Zimmer beziehen. Das Essen wird tischweise serviert, alles in bester Qualität! Die Zimmer haben alle Terrasse und ein schönes Badezimmer mit einer freistehenden Badewanne. Auch ein kleiner Pool ist dabei, so dass man sich in der heißen Zeit abkühlen kann. Die Farben Afrikas dominieren. Nach einer kurzen Rast geht es zum ersten Gamedrive. Wir sehen gleich mal einen Leoparden, Giraffen, Gnus, Antilopen, Warzenschweine und vieles mehr. Die Ausfahrt dauert drei Stunden. Wir kommen zurück als es bereits dunkel ist. Das Essen wartet bereits auf uns. Dazu gibt es im Freien einen wunderschönen Bereich, der bengalisch beleuchtet ist. Der Chef kommt zum Tisch und erklärt die Speisen, die teilweise serviert werden und teilweise im Buffet zu holen sind. Dazu eine gute Flasche Wein, Herz was willst du mehr.

12. Tag - Dienstag 04.10.2016

Um 05.00 werden wir geweckt, Abfahrt um 05.30 Uhr. Unser Ranger Richard ist scheinbar einer der besten Ranger hier auf der Ranch. Wir starten los um Geparden zu finden. Nach einigem Suchen und einigen Funksprüchen - Gepard at the Airstrip. Also auf zum Flugplatz. Tatsächlich, hier liegt eine Mutter mir ihren 4 halbwüchsigen Jungen auf einem kleinen Hügel und lässt sich nicht von den herbei fahrenden Geländewagen stören. Unser Toyota Landcruiser hat einen Platten. Der Fahrer wechselt den Reifen im nu, denn das gehört hier wohl zum üblichen Tagesablauf. Dann geht es weiter auf der Suche nach den Elefanten. Auch hier wissen die Ranger wo diese zu finden sind. Tatsächlich finden wir dann eine ganze Horde im Busch. Wir sitzen im offenen Fahrzeug und genießen den Anblick dieser fantastischen Tiere. Die Rangers bereiten für uns im Busch Kaffee mit Amarula zu. Dann geht es zurück zur Lodge zum richtigen Frühstück. Wieder waren wir drei Stunden im Busch. Auch heute war es wieder ziemlich kalt da draußen.
Wir verbringen die Zeit in unseren luxuriösen Zimmer bzw. auf der Terrasse. Endlich mal Zeit zum Relaxen. Von unserem Zimmer hat man einen wunderschönen Blick in die Landschaft. In der Ferne ziehen einige Elefanten vorbei. Eidechsen sausen herum. Auf der Terrasse wird es zu heiß, Johanna liegt am Bett als sie plötzlich durch Lärm aufschreckt! Die Affen sind ins Zimmer gekommen und haben die Kekse sofort entdeckt, doch Johanna war schneller. Wir verjagen die Affenhorde und machen die Terrassentür zu. Die Affen sausen herum und machen allerhand Blödsinn. Sie jagen übers Geländer, hinauf auf den Baum, dann wieder herunter, unter die Liegen durch - die reinste wilde Jagd! Nach einer Zeit ist der Spuk vorbei. Am Nachmittag um 15.30 Uhr wieder Gamedrive. Wir sind heute auf der Suche nach Löwen. Unser zweiter Guide wird, nur mit Funk und Schlagstock bewaffnet auf die Suche geschickt. Auch wir fahren im offenen Geländewagen kreuz und quer durch die Landschaft. Immer wieder finden wir Spuren, aber nicht die Löwen selber. Nach langer Suche finden wir endlich die Löwen. Es sind zwei weibliche Tiere mit ihren drei Jungen. Sie liegen auf einem kleinen Hügel und schlafen. Wir stehen mit einem anderen Geländewagen ganz nahe daneben. Den Löwen dürfte das nichts ausmachen, denn die sind das ja gewöhnt. Wir fahren zum Sundowner und trinken Gin-Tonic. Dann geht es nochmals zurück zu den Löwen. Nun sind sie zum jagen bereit. Die Löwin startet zum Angriff, wir mit dem Geländewagen hinterher. Die Jungen bleiben zurück und schauen ganz interessiert was passiert. Leider war es wohl nichts mit dem Catch. Es ist bereits finster. Die Löwin geht nur zirka zwei Meter neben uns vorbei und würdigt uns nicht eines Blickes. Dann lassen wir die Tiere in Ruhe und Fahren zurück. Plötzlich, viele Lichter im Gestrüpp. Wir essen scheinbar mitten in der Wildnis. Das Camp hat ein Barbecue im Freien organisiert. Ganz liebevoll sind die Tische gedeckt, ein Buffet ist aufgebaut und unser Küchenchef erklärt uns was es zum Essen gibt. Wir sitzen mit unserem Ranger an einem Tisch. Er erzählt uns von seinem Beruf und von Afrika. Eine Hyäne ist ganz nahe! Anschließend fahren wir zurück zur Lodge und gehen bald zu Bett, wir sind alle müde.


13. Tag - Mittwoch 05.10.2016

Auch heute wieder, Tagwache um 05.00 Uhr und Abfahrt um 05.30 Uhr. Wir fahren heute in ein Gebiet, in dem wir bis jetzt noch nicht waren. Wir sehen Elefanten und Rhinos. Unser Ziel ist es, heute auch noch die Büffel zu sehen, denn die gehören ja auch zu den big Five und zu den gefährlichsten Landtieren Afrikas. Heute ist es ein wenig wärmer als die Tage zuvor. Es geht up- and down, mal auf einem Weg, mal querfeldein. In einem Tal stehen besonders schöne gelbfarbene Bäume. Alles ist friedlich und still. Nur das Geknatter unseres Toyota Land Cruiser stört die Idylle. Rhinos weit entfernt am Hügel, Elefanten direkt vor uns beim Fressen. Heute haben wir auch eine Bush-Walking-Tour am Programm. Wir bekommen eine genaue Anweisung was wir tun dürfen und was nicht. Es sind hier alle wilden Tiere Afrikas in der Nähe. Es ist schon ein spannendes Abenteuer mitten unter den Tieren zu sein, nur von einem Ranger bewacht. Nach einer kurzen Strecke wartet schon der andere Ranger auf uns mit Getränken, Sekt und einem kleinen Imbiss. Dann geht es weiter zu Fuß bis zur Lodge. Heute ist der erste wirklich warme Tag. Anschließend gibt es in der Lodge wieder ein tolles Frühstück. Wir verbringen wieder die Zeit bis zum nächsten Gamedrive auf unserer Terrasse.
Am Nachmittag geht es wieder zum Gamedrive. Auch diesmal wieder Elefanten und vieles mehr. Wir wollen Hyänen sehen, und Richard zeigt uns Hyänen. Man hat so das Gefühl, dass die Ranger genau wissen wo ihre Tiere stehen. Drei junge männliche Löwen haben einen Büffel gerissen, wir sitzen nebenbei während sie genüsslich ihr Abendmahl verzehren.
Am Abend sitzen wir noch ein wenig an der Bar und Trinken Whiskey und Herbert raucht seine Zigarre.

14. Tag - Donnerstag 06.10.2016

Unser letzter Gamedrive. Heute hat Richard ganz was besonderes für uns. Er hat einen ausgewachsenen männlichen Löwen erspäht. Nun beginnt die Jagd nach dem Tier. Über Stock uns Stein geht es, immer den Löwen hinterher. Plötzlich haben wir das gewaltige Tier direkt vor uns. Wir folgen ihm über einen künstlichen Damm, dann weiter querfeldein. Am Ufer eines fast ausgetrockneten Teiches warten wir auf den Löwen. Mittlerweile sind auch andere Besucher da, die den Löwen beobachten. Der Löwe hat das Weite gesucht. Nun wartet noch ein Highlight auf uns. Zirka 40 Elefanten ziehen an uns vorbei am Weg zur Wasserstelle. Ein beeindruckendes Gefühl, wenn 40 dieser Riesen an uns vorbeimarschieren. Dann geht es zurück zur Lodge. Es heißt Koffer packen und Abschied nehmen. Der Whiskey vom Vortag liegt mir noch im Magen und steckt noch im Kopf! Unsere Ranger bringen uns zum Flugzeug. Wir checken die Maschine, dann starten wir. Heute ist der erste wirklich warme Tag. Wir starten und fliegen im Tiefflug über die Savannenlandschaft des Wetlandpark von Santa Lucia. Unter uns Büffel und Flusspferde. Es ist Ebbe und daher sind große Teile des Wassers weg. Nach einigen Runden steigen wir hinauf Richtung Drakensberge. Die Drakensberge gehen bis auf fast 4.000 Meter. Es gibt hier so einen Bereich der Arena genannt wird. Das ist aber sehr turbulent, daher entschließen wir uns, nicht ganz in die Arena einzufliegen, da mit extremen Fallwinden zu rechnen ist. Von der Hinterbank kamen so einige Angstschreie. Wir drehen ab und landen in Ladysmith zum Tanken. Leider gibt es hier aber keinen Sprit, so müssen wir weiterfliegen nach Newcastle. Hier gibt es Sprit. Eine junge Afrikanerin betankt unsere Maschine. Die Körperfülle des Mädchens ist gewaltig! Hübsches Gesicht, aber viel zu viel auf den Hüften!! Dann fliegen wir weiter. Es hat ca. 35 Grad und der Wind bläst extrem. Beim Starten hab ich auf Grund der Density Altitude ein wenig Probleme von der Piste zu kommen. Dann fliegen wir Richtung Johannesburg. Der Wind bläst von der Seite. Es geht up and down! Immer wieder sind Dust Devils zu sehen, Wirbelstürme die über ausgetrocknete Landschaft fegen. Der Flug ist endlos, obwohl er nur eine Stunde und fünfzehn Minuten dauert. Endlich ist der Ergo Slime Damm zu sehen. Dann geht es schon auf Brakkpan zu. Die Abschlusslandung hätte mir besser gelingen können. Clemens und Janna warten schon auf uns. Es gibt was zu Trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Wir müssen nun den ganzen Schreibkram erledigen. Dann warten wir auf unseren Kleinbus der uns ins Hotel Mondior bringen soll, doch der kommt nicht. Clemens und Janna bringen uns dann mit ihren Fahrzeugen ins Hotel. Dann geht es anschließend noch in ein Steakhouse zum Abendessen. Janna und Clemens sind von uns eingeladen. Jeder ist müde und so geht es gleich nach dem Essen zurück ins Hotel.

15. Tag - Freitag 07.10.2016

Wir bleiben lang im Hotel Mondior. Das Hotel gehört zu einem großen Komplex mit Kasino, Restaurants und vielen Unterhaltungsmöglichkeiten. Um 11.00 Uhr holt uns unser Fahrer ab und unternimmt mit uns eine Fahrt nach Soweto. Dieser Bereich war früher ausschließlich für die schwarze Bevölkerung. Diese waren zur Zeit der Apartheit von den Weißen strikt getrennt. Auch heute noch leben hier vorwiegend Schwarze. Die meisten Häuser sind erbärmlich. Obwohl der Staat viel tut damit die Menschen ein menschenwürdiges Zuhause haben, gibt es immer noch viele Slums. Bishop Desmond Tuto und Nelson Mandela hatten hier ihr Zuhause. Wir fahren zum Haus von Nelson Mandela und kehren dort in einer Bar auf ein Getränk ein. Dann geht es weiter nach Pretoria, der Hauptstadt von Südafrika. Hier findet unser Fahrer ein tolles Restaurant für uns. Wir speisen wieder einmal vorzüglich. Vorweg Austern, dann Carpaccio, dann noch Kudu Steak. Auch der Wein schmeckt uns heute besonders gut. Wir können aber nicht sitzenbleiben, denn wir müssen ja rechtzeitig am Flughafen sein. Das Einchecken ist mühsam. Der Rückflug mit Lufthansa ist pünktlich.

Verfasser

Harald Schobesberger14

Harald Schobesberger



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