Südafrika - Kapstadt und die Garden Route


22.02.2023 - 06.03.2023



Lange herbeigesehnt, nun geht es los! Eine Reise, die auf der Födingeralm seinen Anfang nahm. Bei geselliger Runde wurde vereinbart, dass die Freunde der Födingeralm das südliche Afrika erkunden wollen und das war vor mehr als einem Jahr. Nun ist es so weit! Eine Gruppe von 19 Personen starten ins Abenteuer Afrika. Mit diesem Reisebericht können auch die Zuhausegebliebenen die Reise quasi live erleben. Viel Spaß beim Lesen! 

1. Tag - Mittwoch 22.02.2023

Die Gäste werden in Weyregg und in Schörfling von der Firma Schranzinger abgeholt. Abflug ist in Salzburg mit Lufthansa über Frankfurt nach Kapstadt. Willy hat die „Betreuung“ der Gruppe bis zur Ankunft übernommen. Der Flug ist pünktlich.

2. Tag - Donnerstag 23.02.2023

Ankunft in Kapstadt! Hier nehme ich mit meiner Reiseleiterin Ingeborg die Gruppe in Empfang. Es dauert ein wenig, bis wir alle beisammenhaben. Vor dem Flughafen wartet ein 58-sitziger Reisebus auf unsere Gruppe, die nur aus 19 Personen besteht. Zuerst geht es in unser Hotel „The Westin“. Hier gibt es den versprochenen Sektempfang und kleine Häppchen zum Essen. Um 14.00 bekommen alle ihre Zimmer und anschließend starten wir gleich los zum Tafelberg. Das Wetter ist traumhaft und der Berg ist wolkenfrei, das muss man gleich mal ausnützen, denn das ist nicht jeden Tag so. Es geht mit dem Bus hinauf zur Talstation. Mit den Tickets gibt es ein kleines Problem, weil drei Tickets fehlen. Diese sind rasch nachgekauft und dann geht es mit der sich um 360 Grad drehenden Seilbahn auf den 1086 Meter hohen Tafelberg. Hier hat man einen traumhaften Blick rund um Kapstadt und zwar 360 Grad. Man sieht hinunter nach Kapstadt, zum Kap, nach Hout Bay und nach Camps Bay. Wir bleiben eine Stunde und fahren dann wieder hinunter mit der Seilbahn. Nun bringt uns der Bus zur Waterfront, dem touristischen Zentrum der Stadt. Einige fahren zurück ins Hotel, weil sie müde sind. Ich bleibe mit einer kleinen Gruppe. Wir marschieren durch die Stadt, vorbei an den alten Trockendocks und am kleinen Hafen. Gleich ist ein Restaurant ausgemacht. Wir sitzen auf der Terrasse im Obergeschoß und blicken hinunter in den Hafen, wo wie Boote des Volvo Ocean Race einlaufen. Wir bestellen eine große Platte mit Fleisch und eine mit Fisch, dazu herrlichen Weißwein. Bevor es finster wird, marschieren wir zurück zum Hotel. Es geht über die Drehbrücke, vorbei am roten "Glocktower". Beim Red Inn besuchen wir noch die Rooftop Bar für einen kleinen Shot, bevor wir zurückmarschieren zu unserem Hotel. Die anderen im Hotel sind grad mit dem Essen fertiggeworden. Gemeinsam trinken wir noch ein Bier an der Bar.

3. Tag - Freitag 24.02.2023

Nach dem Frühstück fahren wir mit unserer Reiseleiterin Ingeborg zum Botanischen Garten in Kirstenbosch. Hier wachsen auf 600 ha die verschiedensten Pflanzenarten. Ganz besonders sind die Proteafelder. Über einen Baumwipfelweg marschiert man zwischen den verschiedenen Bäumen hindurch. 7500 verschiedene Pflanzenarten sind hier erfasst. Wir halten uns rund zwei Stunden auf. Dann fahren wir zum Castle of Good Hope, das man allerdings nur von außen besichtigen kann. Weiter geht es zum Museum, dass über den Distrikt Six. Hier wird an das Leid erinnert, dass man den Schwarzen angetan hat, in dem man eine ganze Siedlung zu Gunsten der Weißen geräumt hat. Zu Mittag besuchen wir Companys Garden. Hier hat unsere Inge für uns einen Tisch bestellt. Wir essen zu Mittag und es wird richtig lustig. Weiter geht es auf den Signal Hill. Von hier blickt man hinunter zur Stadt, in der gerade ein E-Autorennen stattfindet. Hier gibt es auch eine Startrampe Startbahn für Paragleiter. Nun geht es zurück zur Waterfront. Einige nützen die Gelegenheit zum Einkaufen, andere flanieren einfach durch das touristische Zentrum. Im Hafen liegen 6 Schiffe des Volvo Ocean Races, die gerade hier Stopp machen. Zum Abendessen sind wir im Restaurant Belthazar, direkt im Shopping-Gebäude. Es gibt vorwiegend Steaks. Ich esse Springbock Carpaccio und dann ein Gnu-Steak. Am späten Abend gehen wir dann zu Fuß zum Hotel und kehren noch auf einen Drink ein.

4. Tag - Samstag 25.02.2023

Oje- Montezumas Rache hat zugeschlagen. Durchfall und Bauchschmerzen. Aber nicht nur ich, sondern auch andere Reiseteilnehmer hat es erwischt. Zum Frühstück gibt es Kohletabletten. Heute haben wir die Fahrt um das Kap geplant. Schon um 08.30 Uhr starten wir los. Zuerst geht es nach Camps-Bay. Wir machen einen Stopp vor der Bucht von Camps-Bay, mit tollem Blick auf die 12 Aposteln. Das sind zwölf Gipfel eines Bergmassives, das hinter Camps-Bay liegt. Dann geht es weiter nach Hout Bay. Dieser Ort ist für den Fischfang bekannt und berühmt. Hier liegen viele Fischerboote im Hafen. Auch Ausflugsboote starten hier zu den vorgelagerten Riffen auf denen Seehund- und Seelöwenkolonien zuhause sind. Wir haben auch so einen 45-minütigen Ausflug gebucht. Wir starten und sehen gleich eine riesige Gruppe von Delfinen, die auf Jagd sind. Auch für die Crew ist das was besonders, denn wenn zirka 500 dieser wunderschönen Tiere auf Jagd sind, dann fängt das Wasser zum kochen an. Weiter geht es zu den vorgelagerten Riffen. Hier liegen diese faulen Seelöwen auf den einen Felsen und lassen sich vom Wasser bespritzen. Es müssen hunderte sein! Der Käpten fährt ganz nach an den Felsen heran, so dass man glauben könnte, man kann zu den Seelöwen hinüber hüpfen. Nach 45 Minuten sind wir zurück und setzen die Fahrt mit dem Bus fort. Von Hout Bay geht dann zum Chapmans Peak. Das ist eine Traumstraße, die von den italienischen Gefangenen nach dem zweiten Weltkrieg in den Fels gehauen wurde. Leider gibt es Stau! Der Grund liegt einfach darin, dass das Ausstellen des Mauttickets pro Fahrzeug eine Ewigkeit dauert. Ein Phänomen das es im übrigens in ganz Südafrika gibt. Es dauert alles ewig! Endlich dürfen wir losfahren. Bei einem Aussichtspunkt bleiben wir stehen und genießen den Blick auf die Hout Bay. Nun wird die Straße immer enger. Busse dürfen hier nur in eine Richtung fahren. Jede Kurve gibt einen gewaltigen Blick auf die Felsen und auf das Meer frei. Nach der letzten Kurve dieser extremen Straße ein „Ah“ Erlebnis. Vor uns breitet sich eine lange Bucht aus, mit feinem Sandstrand und einem Wrack darin. Die Fahrt geht weiter bis zur Spitze des Kaps der Guten Hoffnung. In meinem Magen krummelt es! Am Parkplatz angekommen, geht es dann mit der Standseilbahn auf den Kap Felsen. Hier treffen sich Atlantik und Indischer Ozean. Das Wasser unter uns schäumt, der Wind bläst mäßig. In einem Restaurant hat Ingeborg für uns Plätze reserviert mit herrlichem Blick auf das Meer. Wir machen auch einen Stopp beim Südwestlichsten Punkt mit dem berühmten Holzbalken, auf dem die GPS-Koordinaten eingraviert sind. Weiter geht die Fahrt nun auf der Ostseite des Kaps Richtung Simons Town. In Boulders Beach besuchen wir die Kap-Pinguine. Vor einigen Jahren hat sich hier ein Pärchen Pinguine angesiedelt, die jetzt eine Kolonie von hunderten gegründet haben. Es sind viele Touristen da, denn die Kreuzfahrtenschiffe haben Südafrika wieder entdeckt. Nun geht es über Muizenberg zurück nach Kapstadt. Wir hätten heute ein Treffen mit Marianne aus Weyregg ausgemacht, doch leider geht es mir nicht sehr gut. Schüttelfrost, Fieber! Ich muss ins Bett und mich auskurieren.

5. Tag - Sonntag 26.02.2023

Es geht schon besser, auch ein leichtes Frühstück vertrage ich heute schon. Heute heißt es Abschied nehmen von Kapstadt. Wir fahren überpünktlich los und machen den ersten Fotostopp am Meer bei Lagoon Beach. Einige halten ihre Füße ins kalte Wasser. Unser nächstes Ziel ist die Weinverkostung bei KWV. Das war früher mal eine Weingenossenschaft, gehört jetzt aber einem Europäer und einem Südafrikaner. Unsere Führerin bringt uns in den Weinkeller, der aber über der Erde ist. Es gibt große alte Holzfässer zu bestaunen und riesige Stahltanks. 14 Mio. Liter Wein werden hier pro Jahr erzeugt. Es gibt die Weinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz und Pinotage. Beim Weißwein gibt es Sauvignon Blanc, Chardonnay, Chenin Blanc. Alle Weine sind wirklich vorzüglich. Anschließend gibt es die Gelegenheit zum Einkaufen. Es wird hier auch Gin und Cognac gemacht. Alles vorzüglich! Weiter geht die Fahrt nach Franschhoek. Dieser kleine Ort ist durch seine Lage und durch seinen Wein berühmt geworden. Hier stehen viele der wunderschönen Kaphäuser. Alles ist herausgeputzt. Wir essen hier zu Mittag und haben anschließend noch die Gelegenheit zum Bummeln, bevor wir nach Stellenbosch weiterfahren. Stellenbosch ist die Studentenstadt. Hier ist das Leben wirklich ganz anders als in den bisherigen Städten. Junge „fesche“ Menschen laufen herum. Auch hier gibt es schöne Kap-Häuser im Holländischen Stil. Wir beziehen unser Hotel Stellenbosch mitten im Zentrum. Vorher machen wir noch eine kurze Stadtrundfahrt im Bus und Inge erklärt. Das Hotel Stellenbosch ist eines der ältesten Hotels der Region. Bis zum Abendessen bleibt noch ein wenig Zeit zum Erkunden der Stadt. Ich raste mich noch ein wenig aus, denn so ganz gut ist mir noch nicht im Magen. Zum Abendessen sind wir beim „de Husaren“ ein Steakhaus, dass es in Kapstadt, Camps Bay, Stellenbosch und Johannesburg gibt. Wir genießen das Abendessen, die meisten essen Steak. Um 22.00 Uhr pünktlich ist die ganze Stadt finster. „Load Shedding“ – das heißt, dass zu bestimmten, vordefinierten Zeiten der Strom für zirka 2 Stunden abgedreht wird. Es ist finster, erst als die Generatoren des Restaurants an starten, gibt es wieder Licht, die ganze Stadt sonst ist aber fast finster. Ein komisches Gefühl! Mit Handy Licht gehen wir zurück ins Hotel. Bei einem Lokal feiern die Studenten ab!

Load Shedding gibt es in ganz Südafrika, zu genau definierten Zeiten ist der Strom weg! In ganz Südafrika!!!!

6. Tag - Montag 27.02.2023

Heute haben wir einen anderen Bus, aber den gleichen Busfahrer. Nach dem Frühstück wieder Abfahrt. Heute geht die Fahrt an die Küste und zum Südlichsten Punkt Afrikas. Die Fahrt führt uns zuerst von Stellenbosch hinaus nach Summerset, Strand, dann über den Sir Lowrys Pass. Wir sehen eine Landschaft mit endlosen, abgeernteten Feldern, fahren vorbei an großen Apfelgärten der Firma Komco. Unser erstes Ziel ist die Stadt Hermanus. Die Stadt liegt auf Steilklippen und ist sehr touristisch. Während der Hauptsaison tummeln sich hier tausende Touristen, auch jetzt ist viel los. Wir bleiben eine Weile, marschieren ein wenig herum, trinken Kaffee und genießen die Aussicht. Unser nächstes Ziel ist Cap Agulhas, der südlichste Punkt von Afrika. Hier treffen sich der Atlantik und der Indische Ozean und vereinen sich. Zwei rosa Busse aus Schweden stehen da. Die sind von Tansania bis hierher gefahren. Es sind zwei alte Reisebusse, sehr robust aber in einem fürchterlichen Zustand. Als Einrichtung dienen alte Sitzgarnituren. Ein ganz eigenartiges Reisekonzept. Es gibt hier ein Denkmal, bei dem es wieder zum Anstellen ist, um ein Foto zu machen. Gleich in der Nähe befindet sich auch ein Leuchtturm. Einige gehen auf die Spitze des Turmes und genießen den Blick auf den Atlantik und auf den Indischen Ozean. Weiter geht die Fahrt nach Arniston. Links und rechts der Straße abgeerntete Felder. Von weitem sieht man schon die riesigen Sanddünen von Arniston. Unser Hotel Arniston liegt direkt am Meer. Wir werden von der deutschsprechenden Chefin freundlich empfangen und bekommen auch gleich mal einen Welcomedrink. Sie empfiehlt uns gleich mal ins Meer zu hüpfen. Gesagt, getan! Ich ziehe gleich meine Badehose an und stürze mich in die Fluten. Von warm, keine Spur und außerdem sind blaue Quallen, überall im Wasser und am Sandstrand. Na, da geh ich doch lieber in den Pool. Wir genießen den Aufenthalt im Arniston Hotel. Zum Abendessen bleiben wir im Hotel und treffen wieder jenen Welser, den wir schon mal in Stellenbosch getroffen haben.

7. Tag - Dienstag 28.02.2023

Als ich vom Balkon zum Meer hinausschaue, staune ich – Regen! Das war so nicht ausgemacht. Zur Verabschiedung kommt die Chefin des Hauses in den Bus und wünscht uns eine gute Reise. Heute haben wir eine 360 Kilometer lange Strecke vor uns. Wir fahren Richtung Swellendam und machen einen kurzen Stopp bei einer Apotheke. Einige von uns leiden immer noch an Durchfall oder Grippeähnlichen Erscheinungen. Weiter geht die Fahrt über eine sehr schöne Passstraße nach Barrydale auf der Route 62. Die Route 62 ist eine Traumstraße, so wie die Route 66 in USA. Hier machen wir bei einem Deutschen Halt, der ein Souvenirgeschäft hat. Man kann auch Geldwechseln. Wir bleiben eine Weile, einige kaufen was ein. Weiter geht es nun Richtung „Kleine Karoo“. Die zuerst bergige Landschaft wechselt in eine Wüstenähnliche. Im Hintergrund Richtung Westen die hohen Berge, auf denen wie eine große Haube die Wolken oben sitzen. Unser erstes Ziel sind nun die Cango Höhlen. Die Cango Höhlen gehören zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlen der Welt. Wir besuchen nur den ersten Teil, beim zweiten Teil müsste man Klettern und durch enge Öffnungen kriechen. Hier herrschen das ganze Jahr so Temperaturen von 18 Grad. Die größte Halle im Inneren des Berges ist wahrlich beeindruckend. Erst als unsere „sehr lustige“ Führerin die Beleuchtung anmacht, kommt alles zur Geltung. Fast eine Stunde gehen wir von einer Halle zur anderen. Am Ende ist aber jeder doch froh, wenn er aus den finsteren Höhlen rauskommt und wieder Tageslicht hat. Weiter fahren wir nun nach Oudtshoorn, zur Straußenfarm. Wir werden schon erwartet. Gleich geht es mit einem alten Traktor mit Anhänger zu den Vögeln, die auch gleich ankommen und um Futter zu betteln. Wolfgang wird am Ohr so fest von einem der Großvögel gepackt, dass er blutet. Ich gebe Futter aus der flachen Hand, und werde auch gezwickt. Die Viecher sind teilweise über zwei Meter hoch. Unser Führer erklärt uns, wie die Tiere aufgezogen werden, wie die Eier abgenommen werden, welche Rassen es gibt und noch vieles mehr. Zu guter Letzt bekommen Willy und Martin noch eine Nackenmassage, in dem das Tier von hinten den langen Hals mal von links und mal von rechts nach der Futterschale rekelt. Jeder ist begeistert. Zum Schluss gibt es noch die Möglichkeit einzukaufen und das Abendessen wartet auch schon auf uns. Natürlich Straußensteak mit Gemüse und ein kleines Hühnchen dazu. Vorher eine Suppe und einen Kuchen zum Nachtisch. Jeder ist müde und daher sind wir nun froh in unsere Unterkunft fahren zu können. Wir wohnen in der Hlangana Lodge. Das ist eine wunderschöne Anlage mit viel Grün und einem Pool.

8. Tag - Mittwoch 01.03.2023

Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Outeniqua Pass. Vorher fahren wir an Hopfenfelder vorbei. Der Outeniqua Pass ist wieder eine Passstraße, die von den Italienischen Kriegsgefangenen angelegt wurde. Sie schlängelt sich zwischen die Berge durch. Wir machen einen Fotostopp und glauben bei uns in den Bergen zu sein. Nun geht es hinunter zum Meer. Wir fahren an George vorbei und machen bei einem Oldtimerladen halt. Hier stehen einige ältere und nicht so alte Fahrzeuge herum. Weiter geht es über Sedgefield nach Knysna. Hier gibt es auch eine Waterfront mit vielen Geschäften, Restaurants und Bars. Wir kehren ein und genießen ein Mittagsbier. Alles dauert hier ein wenig länger. 6 Bier zu bestellen ist nicht das Problem, aber bis die das mal rüberbringen, das dauert eine Ewigkeit. Hakuna Matata! Unser Boot wartet schon auf uns. Wir fahren nun mit einem Motorkatamaran zum Fetherbed Nature Reserve. Schon die Fahrt auf den Brakwasserfluss ist beeindruckend. Eine Gruppe Israelis ist mit uns an Bord und es wirkt ein wenig störend, dass deren Reiseleiter alles in ihre Sprache übersetzt und zwar so laut, dass man fast die Erklärungen nicht mehr hört. Dann erreichen wir den Anlegesteg. Mit einem Lastwagen mit zwei Anhänger, fahren wir im Schritttempo hinauf auf den Berg. Zwei Stopps werden eingelegt, damit wir unsere Fotos machen können. Und was für Fotos! Der Ausgang des Flusses ins Meer, wird links und rechts von zwei Felsen begrenzt. Das Wasser schäumt. Viele Schiffe sind bei dieser Einfahrt schon untergegangen Heute darf man nur mit einer besonderen Berechtigung durchfahren. Nun marschieren wir mit unserem Guide zu Fuß hinunter zum Restaurant. Für die zwei Kilometer brauchen wir fast eine Stunde, weil der Guide jede Pflanze erklärt. Beim Restaurant angekommen freuen wir uns auf ein kühles Getränk, auch Essen vom Buffet gibt es. Plötzlich Aufregung – eine Schlange! Tatsächlich liegt hier eine Puffotter und macht sich dann auch gleich wieder aus dem Staub. Nun geht es mit dem Katamaran wieder zurück und mit dem Bus nach Plettenberg ins Hotel The Robberg. Wir stehen vor dem Hotel und fragen uns, wo sollen wir hier wohnen sollen,  das Hotel wirkt ja so klein. Aber erst als wir dann über die Treppen nach oben kommen, sehen wir wie groß die Anlage ist. Einige nützen auch gleich ein Bad im Meer. Zwei Meter hohe schäumende Wellen brechen herein, ein Schauspiel! Zum Abendessen sind wir im Hotel. Jeder kann sein Menü selber zusammenstellen. Das Essen schmeckt wirklich gut. Leider sind immer noch nicht alle in der Gruppe fit. Mir geht es Gott sei Dank wieder gut.

9. Tag - Donnerstag 02.03.2023

Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Tsitsikamma Nationalpark. Immer wieder geht es über Brücken, die einen gewaltigen Blick auf schroffe Schluchten freigeben. Bei der Bloukrans Brücke kann man sogar Bungee-Jumping machen. Die Schnellstraße ist gut ausgebaut, der Verkehr ist mäßig. Unser Ziel ist Storms River Mouth. Hier gibt es eine spektakuläre Brandung. Die Wellen spritzen teilweise 10 Meter in die Höhe. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß über hunderte von Treppen, auf gut ausgebauten Wegen, zu drei Schwebebrücken. Unter den Brücken, der schäumende Indische Ozean. Hier kann man auch Paddelboot fahren. Einige Junge machen das auch. Sie fahren den Fluß aufwärts. Links und rechts steil aufragende Klippen. Wir gehen nur über die wackelnde Brücke und dann wieder zurück. Vom Schwitzen bin ich waschelnass als ich beim Parkplatz ankomme. Wie freuen wir uns jetzt auf ein Bier, doch die Kellnerin will und will uns keines bringen. Nach 20 Minuten geben wir auf – Wasser tut es auch. Als wir gehen, kommt die Kellnerin mit unserem Bier, aber nun wollen wir es nicht mehr! Nun setzen wir die Fahrt fort. Bei einer Raststätte machen wir einen kurzen Stopp für einen Snack. Weiter geht es Richtung Port Elizabeth und weiter nach Grahamstown. Hier war ich vergangenes Jahr mit meinen Fliegerfreunden. Da sind wir in Grahamstown gelandet. Nun biegen wir rechts ab Richtung Kariega Game Reserve. Hier gibt es insgesamt 5 Lodges. Wir wohnen in der Ukhozi Lodge und haben die ganze Lodge für uns. 11.500 km² Game Reserve umgeben die Lodges. Als wir ankommen, wartet die Crew schon mit Erfrischungstüchern und einem Welcomedrink auf uns. Wir haben noch kurz Zeit unsere Zimmer zu beziehen, dann geht es schon los mit dem Game Drive. In drei Autos starten wir los. Gleich sehen wir mal Antilopen, Gnus, Zebras und einen Schakal. Die Ausfahrt dauert zweieinhalb Stunden. Unterwegs machen wir einen Stopp. Es gibt einen Sundowner, entweder Bier, Wein, Gin&Tonic und dazu kleine Snacks. Die Sonne geht Afrika entsprechend spektakulär unter. Es ist schon finster, als wir in unserer Lodge ankommen. Noch rasch fesch machen und dann zum Abendessen. Im Restaurant gibt es drei offene Feuerstellen, die ordentlich einheizen. Zum Abendessen gibt es wieder Menüwahl. Ich esse Springbock Carpaccio und dann Lammrippchen und Käse als Nachspeise. Die Atmosphäre in der Anlage ist ein Traum. Viel Holz, Naturstein, alles offen und überall dezente Dekoration aus Materialien aus der Umgebung. Die Zimmer sind in Form von Doppelbungalows aus Holz. Jeder hat ein offenes Badezimmer ein großes Schlafzimmer mit Glasfront Richtung Busch und auf der kleinen Terrasse befindet sich für jedes Zimmer ein kleiner Pool. Ein Traum – freue mich schon auf den Game Drive morgen.

10. Tag - Freitag 03.03.2023

05.00 Uhr, der Wecker läutet. Eine unchristliche Zeit, aber was soll`s! Wir treffen uns beim Restaurant. Hier ist schon Kaffee und Tee hergerichtet. Es ist noch finster, aber die Morgendämmerung kommt schön langsam. Aufsitzen – es geht los. Heute fahren wir in einen anderen Teil des Game Parks auf der Suche nach Elefanten und Löwen. Die Morgendämmerung und der Sonnenaufgang sind wahrlich ein Traum. Im Tal liegt noch ein wenig Nebel, es ist dunstig und die Wiesen glänzen im Morgentau. Bunte Vögel flattern um uns herum und machen sich lautstark bemerkbar. Über Stock und Stein geht es hinunter in ein Tal. Spinnen haben ihre Netze über die Wege gespannt und werden durch uns gestört. Eine Spinne will sogar mit uns mitfahren, was die Damen im Geländewagen nicht so gut gefällt. Endlich sehen wir auch einen Elefanten, der einsam die Bäume abfrisst. Er lässt sich durch uns nicht stören. Dann über Funk, die Meldung – Löwen. Rasch sind die zwei männlichen Löwen gefunden. Sie liegen unweit ihres „Kills“ faul am Boden und schlafen. Wir fahren ganz nah ran, aber das stört die Löwen nicht. Bei einer weiten Wiesenfläche machen wir Kaffeepause. Kaffee mit Amarula, das gibt Kraft! Dann heißt es, schnell wieder aufsitzen, denn ein Nashorn ist in der Nähe. Wir trinken unseren Amarula Kaffee im Wagen und beobachten das Nashorn in unmittelbarer Umgebung. Nun geht es wieder zurück zur Lodge. Wir bleiben noch einige Male stehen, um Fotos zu machen. Ein Elefant steht auf weiter Flur und lässt sich gerne fotografieren. In der Lodge angekommen, wartet schon das Frühstück auf uns. Leider sind schon wieder Teilnehmer krank. Schön langsam müssten wir alle durchhaben. Der Nachmittag gehört dem Relaxen. Es gäbe auch die Möglichkeit zu einem Bushwalk, aber keiner will mitgehen. Jedes Zimmer hat einen kleinen Pool. Es gibt aber auch einen großen Pool, wo sich ein Teil der Gruppe dann auch bis zum Gamedrive aufhält. All inclusive ist das Konzept – alle Getränke sind inkludiert. Sehr gefährlich!! Zum Nachmittags Gamedrive fahren nicht alle Teilnehmer mit. Diesmal ist auch eine Schifffahrt am Kariega Fluss geplant. Die Fahrt in einem Aluminiumkatamaran ist zwar sehr romantisch, aber Tiere sieht man überhaupt keine. Wir fahren weiter mit dem Geländewagen. Die Gazellen, Giraffen und Zebras am Rand des Weges interessieren uns fast schon nicht mehr, denn man ist von den vielen Tieren schon fast ein wenig „übersättigt“. Zurück zur Lodge. Hier hat die Crew ein Lagerfeuer gemacht. Wir sitzen im Freien. Es gibt Suppe und dann Speisen vom Buffet. Die Crew der Ukhozi Lode schafft es immer wieder eine tolle Atmosphäre zu verbreiten, auch wenn heute unsere Kleidung ein wenig „ruchelt“.

11. Tag - Samstag 04.03.2023

Wir dürfen bis 10.30 im Zimmer bleiben. Nach einem guten Frühstück müssen wir Abschied nehmen. In der Ukhozi Lodge haben wir uns sehr wohlgefühlt. Die Zimmer schön, die Safaris ok, das Essen und der Service top. Zwei Kleinbusse warten nun schon auf uns. Sie bringen uns nach Kenton on Sea, nur eine halbe Stunde von unserer Lodge entfernt. Ich habe diese Location ausfindig gemacht, weil wir ja heute noch Zeit vor unserem Abflug haben und diese Zeit wollen wir auch nützen. Hier im "Jerrys on Dune Restaurant", hat man nur wenige Schritte zum Meer. Es fließen hier zwei Flüsse in den Indischen Ozean, einer ist der Kariega, der auch unserer Lodge den Namen gab. Süßwasser vermischt sich mit Salzwasser. Pulverförmiger Sandstrand, das Wasser nicht ganz so tropisch, aber zum aushalten. Schäumend treffen Süß- und Salzwasser aufeinander. Das Restaurant Jerrys on Dune ist sehr rustikal eingerichtet. Alte Holzbalken, Treibgut als Deko, Sandboden, wirklich sehr nett! Wir machen es uns hier für drei Stunden gemütlich. Einige marschieren zum Strand, andere bestellen eine Flasche Wein, die Zeit vergeht wie im Flug. Noch eine Runde Jägermeister, dann geht es los. Mit den zwei Kleinbussen fahren wir nach Port Elizabeth. Hier haben wir immer noch viel Zeit und müssen warten, das ist ein wenig mühsam. Pünktlich geht es zum Check-In bei Fly Safeair.com. Der Flug dauert nur gut eine Stunde. Die Maschine ist fast voll ausgebucht. Nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen haben treffen wir beim Ausgang unsere Reiseleiterin Gabi, die uns morgen Johannesburg zeigen wird. Heute aber, geht es ins Hotel Emperors, ein 5-Sterne-Hotel direkt beim Flughafen Johannesburg. Wir essen noch eine Kleinigkeit im Restaurant, bevor es zu Bett geht.

12. Tag - Sonntag 05.03.2023

Auch heute dürfen wir wieder bis 10.30 Uhr im Hotel bleiben. Gabi, unsere Reiseleiterin wartet schon auf uns. Zuerst geht es hinein ins Zentrum von Johannesburg. Hier sind die Gebäude der Bergwerkgemeinschaften. Alles wirkt verlassen, niemand wohnt hier. Nur Bürogebäude und heute ist Sonntag, da ist niemand da. Hier ist die Zeit stehengeblieben. Die ältesten Gebäude sind aus dem vorherigen Jahrhundert. Hier möchte man am Abend nicht Spazierengehen, aber es würde auch nichts bringen, denn es gibt ja auch keine Lokale. Johannesburg ist die größte Stadt in Südafrika. Sie ist auch die Hauptstadt der Provinz Gauteng. Im 19. Jahrhundert legte sie als Goldgräbersiedlung den Grundstein, der heutigen Ausdehnung. Hier lebten einst Desmond Tutu und Nelson Mandela, dessen ehemaliger Wohnsitz ist heute das Museum "Mandela House". Über die Rassentrennung gibt es ein bedrückendes Museum über die Apartheid am Constitution Hill, einem früheren Gefängnis. Keiner will sich dieser bedrückenden Geschichte stellen. Wir fahren lieber weiter nach Sandton. Hier ist ein modernes Stadtzentrum, mit Restaurants und Shops und mittendrin Nelson Mandela als riesige Statue. Wir haben Zeit zum Bummeln und zum Mittagessen. Ich kehre mit einigen in ein Steakhouse ein. Das letzte Steak dieser Reise. Dann müssen wir zum Flughafen fahren. Nun haben wir wieder endlos Zeit. Ich mag es auch nicht am Flughafen herumzuhängen, aber das ist dann mal so. Hoffen wir, dass Lufthansa pünktlich ist.

13. Tag - Montag 06.03.2023

Lufthansa ist pünktlich und sogar überpünktlich. Wir landen um 05.01 Uhr in Frankfurt. Der Flughafen sperrt erst um 05.00 auf, also eine Punktlandung sozusagen. Der Flug selber ist nicht sehr angenehm, denn einerseits ist die Boeing 747 bis auf den letzten Platz ausgebucht und andererseits funktioniert bei einigen Sitzen die Bordunterhaltung nicht. Die Sitze sind sehr eng, an schlafen ist nicht zu denken. Hannes neben mir, ist verzweifelt. Ganz egal wie er sich hinsetzt, er kann einfach nicht schlafen. Endlich kommen wir in Frankfurt an. Wir müssen durch den Zoll und durch die Passkontrolle und die Sicherheitskontrolle. Willy hat Amarula Flaschen gekauft. Diese werden ganz genau kontrolliert, denn es könnte ja Sprengstoff drinnen sein? Geht es noch??? Irgendwie kommen einem diese Kontrollen nur mehr als Schikane vor, weit weg von realistischer „Terrorbekämpfung“. Wir schaffen auch das. Der Flug von Frankfurt nach Salzburg auch überpünktlich. Schranzinger Sep wartet schon auf uns und bringt uns das letzte Stück der Reise bis nach Schörfling und Weyregg/Bach.

Es war eine wirklich tolle Reise, abgesehen von den krankheitsbedingten Störungen. Mit dieser Gruppe kann man überall hinfahren, denn sie ist verständnisvoll, humorvoll und zuverlässig. Hoffentlich bald wieder mal mit der Födinger-Alm-Party irgendwohin auf der Welt! – Träume nicht – buche einfach! Euer Harry


Verfasser

Harald Schobesberger


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