Segeln in Samos 2008



Die Segelrunde „Mühlviertel“, die jedes Jahr von Werner Mader organisiert wird, verbrachte die diesjährige Tour im griechischen Inselreich des Dodekanes. Die Männerrunde, bestehend aus zehn „g’standenen“ Seebären – aus Mühlviertler Holz geschnitzt und mit seglerischer Unterstützung aus dem Salzkammergut, verbrachte 7 herrliche Tage bei traumhaften Temperaturen, gutem Wind und viel Spaß an Bord der Yacht Bastian.

1. Tag: Samos - Agatonisi

Bereits um 05.30 Uhr startet die Maschine der Fly Niki pünktlich vom Flughafen Linz Hörsching Richtung Griechenland. Die 10 Seebären kennen sich seit Jahren und sind ein eingespieltes Team. Das Check-In übernimmt wie immer der „Reiseprofi“ Werner Mader, der schon von Berufswegen berufen ist (besitzt einige Reisebüros) Gruppen zu organisieren. Die zeitige Ankunft in Samos wird dazu genützt, Sonne zu tanken und die ersten Eindrücke am Hafen von „Pythagorion“ zu genießen. Das Segelschiff, von Yachtcharter Ecker wird übernommen und nachdem drei Skipper bei der Crew dabei sind, ist die Übernahme des Schiffes und die Einführung kein Problem.
Das erste Auslaufen mit dem Schiff gestaltet sich immer ein wenig schwierig, bis die Crew eben zusammengeschweißt ist. Erstes Ziel der Reise ist die Insel Agatonisi, eine verträumte Insel zwischen Samos und Patmos. Auch das erste Anlegemanöver läuft noch nicht ganz stressfrei ab und nach dem Motto „viele Köche verderben den Brei“ werkeln die drei Skipper noch nicht ganz synchron. Dank der motoristischen Fähigkeiten von Hannes Spenlingwimmer gelingt aber das Anlegemanöver dennoch perfekt. In Georgs Taverne machen wir unsere ersten Erfahrungen mit Retsina, dem typisch griechischen Wein, der leicht geharzt ist.

2. Tag: Leros

Wir laufen aus Richtung Leros. Schon am Morgen guter Segelwind. Während des Tages nützen wir die Gelegenheit zum Schwimmen. Wir lassen uns an Seilen von unserer Yacht ziehen. Es ist herrlich, so im Wasser treibend, sich seiner Sorgen und „Sonstigem“ zu entledigen. Das Wetter ist herrlich, das Wasser angenehm und die Stimmung an Bord spiegelt das auch wieder. Unsere Skipper sorgen dafür, dass wir viele Manöver haben, damit wir ja genügend Manöverschlücke machen können. Der Wind kommt in dieser Zeit immer von Nord-West und daher haben wir Rückenwind und gelangen so recht rasch an unser Ziel Leros und legen in Laaki an. Das zweite Anlegemanöver gelingt schon ganz gut. Neben uns legt ein großer Katamaran an. Unsere Crew schaut nicht schlecht, als sie sehen, dass das Boot von nur einem Mann gesteuert wird und er den Katamaran ohne Probleme neben uns hinstellt, als würde er einen Kleinwagen in eine Parklücke einparken. Schnell werden einige Worte der Verständigung gewechselt und den Abend verbringen wir gemeinsam in einem sehr netten Restaurant.

3. Tag: Kalymnos

Heute erwarten wir laut Wetterbericht bis zu 7 Bofors Wind. Die heutige Tour geht von Leros nach Kalymnos. Diese Insel ist sehr bekannt und es legen auch Kreuzfahrtschiffe dort an. Während des Tages ankern wir in einer unbewohnten Bucht, nur ein einziges Haus steht verlassen am Hang. Türkisfarbenes Wasser – einsame Bucht – Urlaub pur. Wir springen ins Wasser, der Anker hält jedoch nicht und - Gott sei dank sind nicht alle ins Wasser gesprungen. Das Segeln setzt unserem „Frischling“ Toni recht zu und er füttert recht fleißig die Fische. Wir erreichen Kalymnos und wir sind vom romantischen Hafen begeistert. Die Häuser schmiegen sich an den Hang und wir ankern direkt im Zentrum des Ortes. Am Abend finden wir rasch eine nette Taverne und lassen uns das herrliche griechische Essen schmecken. Übrigens, in Griechenland ist es immer noch Sitte, in die Küche zu gehen und dort in die Töpfe zu gucken. Der Abend wird dann wieder sehr feucht fröhlich und unser lieber „Staudorf“ verletzt sich leicht am Kopf, als er noch einen Schlummertrunk holen wollte und dabei stürzte.

4. Tag: Patmos

Wir frühstücken in Kalymnos und lassen uns in einem Cafe verwöhnen. Heute geht es nach Patmos. Nachdem, wie gesagt, in dieser Gegend zu dieser Zeit der Wind immer aus Nord-West kommt, haben wir heute den Wind genau „auf der Nase“. Auch heute wieder sehr starker Wind und wir müssen teilweise Segel reffen. Nach einigen Kreuzschlägen erreichen wir dann, völlig abgekämpft, Patmos. Schon von weitem sieht man schon ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegen. Na das wird was werden, tausende Touristen und so! Wir segeln bis in den Hafen von Patmos. Wir finden wieder ein nettes Lokal fürs Abendessen und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Von Massentourismus keine Spur!!

5. Tag: Lipsi

Werner und Charly laufen schon frühmorgens auf den Berg, denn dort oben sind eine Festung und einige Kirchen sichtbar. Die anderen Segler genießen ein ausgiebiges Frühstück. Nachdem der gestrige Tag ziemlich anstrengend war, möchten wir diesen Tag mit relaxen, schwimmen und sonnenbaden verbringen. Daher segeln wir bei sehr wenig Wind nach Lipsi und gehen dort in einer unbewohnten Bucht vor Anker. Das Wasser ist klar und angenehm kühl und wie besprochen – dieser Tag dient der Erholung. Wir segeln nach Phournoi, einem kleinen verträumten Ort und legen dort längsseits an einem Steg an. Das Anlegemanöver wird von einem netten „Wiener“ beobachtet und dieser spart nicht mit Kritik, das Anlegemanöver war jedoch unserer Meinung nach perfekt. Zahlreiche Restaurants locken und wir suchen uns ein schönes Lokal aus, das über eine Terrasse verfügt. Klaus, der Chef des Restaurants, hat mal in Österreich gearbeitet und so passt natürlich von Anfang an wieder die Stimmung und wir lachen viel und erzählen Witze.

6. Tag: Fourni

Wir bleiben bis Mittag in Lipsi, weil wir dringend Wasser benötigen und weil der „Hafenmeister“ erst später Dienstbeginn hat, warten wir halt. Von Phournoi geht es dann Richtung Norden zur Insel Fourni. Diese kleine Insel ist sehr dünn besiedelt und es wird unser letzter Stopp vor Samos sein. Wir finden eine geschützte Bucht, die uns vor den starken Nordwinden schützen soll. Diese verträumte Bucht fasziniert uns schon beim Ankern. Gleich ist ein freundlicher Grieche zur Hilfe, der unsere Leinen festmacht und uns auch gleich eine Empfehlung fürs Abendessen abgibt. Die vielen kleinen Fischerboote lassen erahnen, dass es zum Abendessen sicher ein reiches Angebot an Fischen geben wird. Das kleine Restaurant hat eine verglaste Terrasse mit direktem Blick in die Küche. Alles ist sehr spartanisch, aber irgendwie sehr gemütlich. Wir essen Fisch, doch unsere Erwartungen werden eher enttäuscht. Und der „Hauswein“ war wirklich nicht zu trinken!

7. Tag: Samos

Am morgen erkunden unsere „Sportler“ Werner, Charly und Christian wieder die Umgebung und laufen über einen Hügel mit herrlichem Ausblick zum Nachbarort. Robert bereitet einstweilen die Palatschinken vor und wir frühstücken an Bord. Nun geht es wieder Richtung Samos und die Windrichtung passt diesmal ganz genau. Allerdings schläft der Wind manchmal ein. Unsere Biervorräte gehen schön langsam dem Ende entgegen – genau wie unsere Reise. Wir ankern noch in einer schönen Bucht auf der Insel Samos. Plötzlich kommt ein Touristenschiff in „unsere“ Badebucht und selbstverständlich sind wir nackt. Das Schiff ankert direkt neben unserem und schnell kommt man in Kontakt. Die weiblichen Schiffsgäste sind von uns Männern begeistert. Hannes und Charly schwimmen rüber um Bier zu kaufen, denn wir sind wie gesagt trocken. So schnell wie der Rummel kam – so schnell waren die wieder weg und wir hatten wieder Ruhe. Wir segeln zurück zu unserem Ausgangshafen Pythagorion und laufen „unter Segeln“ ein. Das Schiff wird noch aufgetankt und dann erwartet uns bereits die freundliche Crew von Ecker Yachting. Eine schöne Reise geht dem Ende zu. Heute ist noch das EM Endspiel Deutschland-Spanien und manche von uns möchten das unbedingt sehen. Werner und ich laufen nach dem Abendessen noch in den Ort Pythagorion und sind beeindruckt vom Flair dieses Ortes.

8. Tag: Heimreise

Wir haben noch Gelegenheit im Hafen zu frühstücken und werden dann mit dem Transferbus zum Flughafen gebracht. Pünktlich fliegt uns Fly Niki direkt nach Linz zurück.

Crew Samos

Werner Mader (Skipper)
Hannes Spenlingwimmer (Skipper)
Christian Zuschrader (Skipper)
Karl Hannl
Bibi Hannl
Tony Widmann
Karl Reisner
Robert Kaltenberger
Stefan Mayrhofer
Harry Schobesberger

(Harald Schobesberger, 03.07.08)
Weitere Reiseberichte auf www.harald-schobesberger.com

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Verfasser

Harry1

Harald Schobesberger



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