Pilotenreise England Schottland mit MCR4s



England & Schottland mit dem Sportflugzeug der Type MCR4s Dyn Aero.

Dr. Aldo Vinazzer und Harald Schobesberger wieder mal auf großer Reise.

SONNTAG 05.06.2016

Endlich geht es los! Ich hole Aldo von zuhause ab und wir fahren zum Flugplatz Gmunden. Aldo hat die Maschine gestern gecheckt und betankt. So kann es pünktlich um 09.30 Uhr losgehen. Das Wetter ist wieder einmal nicht so optimal. Entlang unserer Strecke sind Wolken, Regen und schlechte Sichten zu erwarten. Erstmal geht es ganz gut voran. Wir fliegen über Ried, Deggendorf, nördlich an München und südlich an Nürnberg vorbei. Immer wieder geht es durch kleinere Regenschauer durch. Vor Pirmasens macht es total zu. Eine Schlechtwetterfront steht undurchdringlich vor uns. Ich fliege, Aldo macht den Funk. Wie geht es weiter, mal versuchen wir unten durch - Fehlanzeige, dann Landen in Pirmasens?? Da macht sich ein Loch auf und wir sehen den blauen Himmel. Hier müssen wir hin. Wir steigen kreisend über die Wolken und kommen so über die Front. Es geht weiter an Luxemburg vorbei nach Frankreich. Mit Lille Info sind wir in Kontakt bis wir Landen. In 9.500 ft. sind die Sichten super, aber unter uns eine geschlossene Wolkendecke. Wir erreichen Le Touquet Cot d Opale und sinken zuerst auf 4.500 ft. Die Wolkendecke hat mittlerweile Löcher (broken). Wir bekommen einen Direktanflug (straight in) auf die Piste 31. Die Sicht ist sehr schlecht, aber wir sehen die Piste gut. Eine andere Maschine kommt aus der anderen Richtung. Der Tower fordert diese Maschine auf, seine Landung abzubrechen und uns den Weg frei zu machen. Wir landen und rollen zum Vorfeld. Gleich beim Flugplatz gibt es ein gutes Restaurant. Wir speisen vorzüglich! Die Maschine lassen wir in der Zwischenzeit betanken. Wir zahlen und starten los Richtung England. Aldo fliegt nun und steigt über die tiefliegenden Dunstwolken. Der Ärmelkanal ist fast nicht zu sehen, weil die Wolkendecke sind darüber gelegt hat. Als wir Dover erreichen reißt es endlich auf. England ist wolkenlos! Wir fliegen nun unter den Luftraum der großen britischen Flughäfen durch. Ober uns wimmelt es nur von Verkehrsflugzeugen. Dementsprechend geht es auch am Funk zu. Immer wieder werden wir um unsere Position gefragt und vor anderem Verkehr gewarnt. Nach zirka einer Stunde und 15 Minuten erreichen wir Duxford. Gleich nach der Landung schlägt das Herz höher. In Duxford ist eines der größten Flugzeugmuseen und dementsprechend viele Flugzeuge stehen am Vorfeld. B17 flying fortress steht da, auch Corsair und Dragon rapid sowie Tiger Moth parken oder starten grad. Ein netter Herr empfängt uns und bringt uns sogar ins Hotel Holiday Inn Express in Duxford. Ein ganz neues Hotel, gleich neben dem Pub Red Lyon, das wir dann gleich anschließend aufsuchen. Wir gehen bald zu Bett, wir sind vom langen Flug müde.

MONTAG 06.06.2016

Frühstück im Hotel. Anschließend geht es mit dem Zug nach Cambridge. Am Bahnhof fahren wir mit dem Bus ins Zentrum. Cambridge ist die Stadt der Universitäten. Leider sind zu dieser Zeit grad die Examen im Gang und daher sind die meisten Universitäten nicht zugänglich. Gleich zu Beginn kommen wir zum bekanntesten College, dem Kings College. Das wohl bekannteste ist die Kings College Chapel. Diese Wunderbare gotische Kirche beherbergt sogar ein Bild von Rubens. Das Trinity College ist mit ca. 1.000 Studenten das größte College. Hier ist auch eine der bekanntesten Bibliotheken, die Wren Library. Cambridge liegt an der Cam. Wir wandern durch die Parkanlagen und beobachten die Stechboote, die mit ihren Gästen über den Fluss fahren. Es gibt aber noch zahlreiche andere Colleges. Jede dieser Colleges hat einen eigenen Park, der grad zu dieser Zeit nur für die Studenten zugänglich ist. Wir unternehmen natürlich auch eine Stechkahnfahrt. Unser Schiffer erzählt uns die Geschichte der Stadt, während er mit seiner Flossstange das Schiffchen an den Universitäten vorbei schippert. Die Studenten unternahmen und unternehmen immer wieder Streiche. Sie klettern zum Beispiel auf die Türme der Universitätsgebäude und markieren ihren Triumph mit einem Relikt. Sie dringen in verschlossene Gebäude ein und hinterlassen bewusste Spuren ihres Daseins. Die Stadt ist lebhaft und durch die ehrwürdigen Gebäude kommt einem immer wieder Harry Potter in Erinnerung. Am Abend fahren wir zurück in unser Hotel in Duxford und kehren nochmals beim Red Lyon auf einen Gutenachtdrink ein.

DIENSTAG 07.06.2016

Heute steht das Duxford War-Museum am Programm. Im Museum werden gegroundete Flugzeuge, aber auch noch lebendige Flieger gezeigt. Man kann auch zuschauen, wie sie alte Flugzeuge renovieren. Im AirSpace findet man tolle Flieger, wie die Flying Fortress oder die legendäre Concorde steht auch da. Es gibt aber dann noch ein Museum über die Luftschlacht um England sowie ein Historic Museum und das American Air Museum, bei dem auch ein Tarnkappenbomber und ein B52 Langstreckenbomber zu sehen ist. Nachdem ich gestern meine Kamera im Auto des Marshallers vergessen hatte, musste ich mir diese wieder abholen. Da Gewitter gemeldet sind, schauen wir, dass wir pünktlich wegkommen. Wir starten um 15.00 Uhr und fliegen nördlich. Immer wieder müssen wir uns bei Flughäfen melden, um ihnen keinen Stress zu machen. Wir umfliegen die Kontrollzonen der großen Flughäfen, sind aber immer mit Radar in Kontakt. Die Verständigung funktioniert meist gut. Manchmal muss ich noch nachfragen. Aldo fliegt, ich funke. Zuerst ist das Wetter noch einwandfrei, doch dann wird die Sicht schlechter und Gewittertürme (CB) steigen links und rechts unseres Kurses auf. Wir müssen auch einmal eine Regenfront durchfliegen. Bei so vielen Flugzeugen in der Luft ist einem nicht ganz gut zumute. Wir erreichen Edinburgh und sehen im Anflug auf Fife, so heißt unser Flugplatz heute, die Stadt seitlich neben uns liegend. In Fife ist kein Mensch da. Keiner meldet sich am Funk. Wir sind angemeldet, also landen wir. Fife hat eine Piste mit ca.600 Meter. Wir landen und verstauen unseren Flieger. Anschließend geht es mit dem Taxi nach Kirkcaldy und dann mit dem Zug nach Edinburgh. Ich hab ein Zimmer in einem Bed and Breakfast bestellt. Mit dem Taxi fahren wir dann vom Bahnhof zu unserer Unterkunft. Ein altes Haus im Stil der schottischen Häuser erwartet uns. Wir beziehen unser Zimmer. Alles ist einfach aber heimelig. In einem Pub essen wir eine Kleinigkeit und freuen uns jetzt schon auf morgen auf Edinburgh.

MITTWOCH 08.06.2016

Es hat in der Nacht geregnet. Das Frühstück in unserem B&B ist in Ordnung, wenn auch der Kaffee sehr durchsichtig ist. Wir fahren mit dem Doppeldeckerbus ins Zentrum. Es ist bewölkt und alles wirkt eher nicht sehr einladend. Wir erreichen das Zentrum und marschieren zuerst mal die Royal Mile bis zur Festung in Edinburgh. Eine große Menge an Touristen stellt sich an. Das Wetter wird immer besser, es scheint die Sonne, aber es bläst ein kalter Wind. Wir entscheiden vorerst mal nicht in die Festung zu gehen und probieren es später, was sich als gute Idee bewahrheiten sollte. Wir besichtigen dagegen den Palace of Holyroods House, den Palast in dem die britische Königsfamilie weilt, wenn sie in Schottland ist. Der Palast ist typisch englisch, mit viel traditioneller Einrichtung und natürlich mit viel Geschichte, vor allem über Maria Stewart, die auch hier wohnte. Die tragische Geschichte bewegt! Wir sehen dann noch die Parkanlagen und zum Schluss noch die verfallene Chapel, die schon einige Künstler inspirierte. Wir marschieren zurück, entlang der Royal Mile zur Festung. Nun sind weniger Besucher und wir müssen uns nicht anstellen. Hier sind die Insignien der Schottischen Macht zu sehen. Drum herum ein wenig Themenpark. Trotzdem, es gibt eine schöne Aussicht und es lohnt sich. Die große Kanone, in deren Rohr angeblich schon so manche Kinder gezeugt wurden, wird von zahlreichen Touristen umringt. Der Hundefriedhof und der Kerker sind ebenfalls nicht unbedingt das was man sich erwartet. Anschließend gehen wir noch zum Grassmarket, wo sich viele Restaurants und Pubs befinden. Wir marschieren dann noch auf die gegenüberliegende Seite der Burg und machen schöne Fotos. Wir essen hier auch zu Abend. Zurück zur Unterkunft gehen wir zu Fuß und verlaufen uns dann ein wenig. Wir planen unseren nächsten Flug morgen nach Inverness.

DONNERSTAG 09.06.2016

Wir frühstücken in unserem Hotel. Die beiden Inder, die unsere Unterkunft leiten, sind sehr freundlich und hilfsbereit. Mit dem Taxi geht es dann zur Britannia, der ehemalig königlichen Yacht. Dieses Schiff steht vor einem Einkaufszentrum und ist heute ein Museum. Auf diesem Schiff arbeiteten 220 Matrosen und zahlreiche Admirale. Das Schiff wurde 1997 außer Betrieb genommen. Mit diesem Schiff fuhr die königliche Familie 44 Jahre durch die Meere und nützte es als schwimmenden Palast. 125 Meter lang ist dieser Luxusdampfer, den jedes Jahr rund 300.000 Besucher besuchen. In einem wirklich gut aufbereiteten Rundgang bekommt man mittels Audiosystem alles erklärt. Wir verlassen das Schiff und fahren mit dem Bus zum Bahnhof und dann wieder mit dem Zug von Edinburgh nach Fife. Mit dem Taxi geht es dann zum Flugplatz. Wir checken die Maschine und starten. Heute darf ich fliegen, Aldo funkt. Das Wetter ist vorerst noch sehr schön. Aber als wir in die Berge kommen, stehen einige Gewitter und Regenschauer. Wir weichen aus, fliegen an Inverness vorbei. Dann müssen wir übers offene Meer, weil eine Militärzone aktiv ist. Unter uns ist nun flaches Moorland, das ja so typisch für Schottland ist. Wir fliegen nach Hoy, wo der berühmte Old Man of Hoy, ein sehr markanter Felsen, steht. Wir fliegen tief, so um die 700 ft. an den Klippen vorbei. Vor uns schon der Felsen. Wir erfahren, dass ein Hubschrauber auch in der Gegend ist. Schon schlägt unser Kollisonswarnsystem an, direkt vor uns ist ein Flugzeug! Wir sehen es nicht! Doch da ist es, es ist ein großer Hubschrauber, der auch zum Old Man of Hoy fliegt. Er bleibt schwebend vor dem Felsen stehen, wir drehen trotzdem noch einen Kreis um auch noch schöne Fotos zu bekommen. Dann fliegen wir nach Kirkwall, unserem heutigen Zielflughafen. Der Hubschrauber verfolgt uns noch eine kurze Zeit mit sicherem Abstand. Der Flugplatz von Kirkwall ist einfach anzufliegen. Wir landen und tanken gleich mal. Nachdem wir keine Unterkunft haben, müssen wir uns noch ein Zimmer checken. Alle Hotels im Zentrum sind ausgebucht. Wir finden ein nettes B&B ein wenig außerhalb. Ein lustiger Taxler mit einem irren Dialekt bringt uns zu unserer Unterkunft. Er ist fast nicht zu verstehen, lustig drauf und irgendwie ein wenig irre. Scapa House, so heiß unsere Unterkunft, liegt gleich neben einer Whiskey Brennerei. Wir fahren gleich anschließend mit unserem Taxler ins Zentrum. Es ist ein kleiner beschaulicher Ort, mit Fischer- bzw. Fährhafen. Die Hotels sind am Hafen, eines nach dem anderen aufgereiht. Wir finden ein kleines Pub, trinken unser Landebier und esse eine Kleinigkeit. Dann fahren wir mit unserem Taxler zurück zur Unterkunft. Es wird sehr spät erst dunkel. Um 22.00 Uhr ist es noch hell.

FREITAG 10.06.2016

Das Frühstück im Scapa House B&B ist wie man es erwartet sehr gut. Eier, Speck, Toast, Marmelade, Fruchtsaft, Früchte usw. Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Taxi zum Flughafen Kirkwall. Heute wollen wir Inselhüpfen. Wir checken die Maschine und fliegen dann abwechselnd mal Aldo, mal ich nach Eday, dann Sanday, North Ronaldsay und landen dort überall. Es sind Schotterpisten, so um die 500 Meter lang. Nur in North Ronaldsay war auch jemand. Ein netter Herr mit Traktor nimmt uns dann auch auf seinem Gefährt mit zum Leuchtturm von North Ronaldsay, der scheinbar der höchste von ganz England sein sollte. In der kleinen Kombüse des Leuchtturmes bietet die nette Dame Führungen im Turm an und kocht so nebenbei auch für ihre Gäste. Eine sehr familiäre Atmosphäre. Anschließend nimmt uns eine ältere Dame mit Hund wieder mit zum Flugplatz. Als wir zum Flugplatz kommen, startet gerade die Linienmaschine, die drei mal am Tag Kirkwall mit der Insel verbindet. Wir starten und fliegen über die Inseln Papa Westray und Westray, zwischen denen es die kürzeste Linienverbindung der Welt gibt. Nur zirka 2 Kilometer ist die Strecke zwischen den Inseln. Wir landen in Kirkwall und fahren mit dem Linienbus ins Zentrum. AIDA, das Kreuzfahrtschiff, liegt grad vor Anker. Dementsprechend viele Besucher sind in den Gassen von Kirkwall. Den kleinen Ort kennen wir nun schon in und auswendig. Wir wandern ein wenig herum und kehren zum Schluss in einem Restaurant ein und essen sehr gut. Das Kreuzfahrtschiff ist weg, es ist Ruhe eingekehrt. Mit dem Taxi geht es zurück in die Unterkunft. Dort sitzen die Vermieterin, der Nachbar und Gäste in einer netten Runde und trinken Whiskey. Wir setzen uns dazu und es wird über die Abstimmung über den Verbleib in der EU diskutiert. Der Whiskey schmeckt, die Zeit verrinnt - es wird spät.

SAMSTAG 11.06.2016

Nach dem Frühstück besuchen wir die Führung in der Whiskeybrennerei Scapa. Die Brennerei liegt gleich direkt neben unserer Unterkunft. Es wird genau erklärt, wie der Whiskey gebrannt wird. Dann kommen wir noch in die Hallen in denen er gelagert wird. Bis zu 16 Jahre und mehr bringt er in den Holzfässern zu, bis er über unsere Gaumen rinnt. Nach der Führung bringt uns unser Wirt mit seinem Auto zum Flughafen. Das Wetter schaut hier noch gut aus, doch erwarten wir auf unserer Route schlechteres Wetter. Ausweichflugplatz ist Inverness am Loch Ness. Aldo fliegt. Vorerst schaut es noch ganz gut aus, doch dann sinken die Wolkenuntergrenzen immer mehr ab. Zum Schluss fliegen wir auf nur 500 ft. an den Klippen überm Meer. Es wird immer mehr klar, dass wir unser Ziel Glenforca bzw. Oban nicht erreichen. Wir landen in Inverness. Schon bei der Flugplanung wollten wir Inverness vermeiden, denn die Stadt hat nichts zu bieten. Wir parken unsere Maschine und fahren mit dem Taxi ins Zentrum. Der Taxler meint, es gibt nicht genügend Zimmer, weil ein großes Treffen von ehemaligen Militaristen stattfindet. Dennoch finden wir in einem Hotel unweit des Zentrums ein Zimmer. Nicht ganz billig, aber was solls. Wir marschieren ins Zentrum. Wie erwartet bietet das gar nichts. Ein Schloss steht im Zentrum auf einen Hügel, einige Brücken, sonst nichts besonderes. In einer Bar spielt extrem laute Musik, das ist nichts für uns. Wir finden ein nettes Restaurant zum Essen und anschließend marschieren wir noch den Fluss entlang in Richtung Loch Ness. Der Wetterbericht für morgen schaut nicht so gut aus.

SONNTAG 12.06.2016

Wir schauen aus dem Fenster unseres Zimmers. Die Wolken sind höher und der Himmel hat sogar blaue Flecken. Nichts wie weg. Wir frühstücken und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Heute fliege ich, Aldo funkt. Es geht gleich nach dem Start in einer Rechtskurve Richtung Loch Ness. Hier soll das Ungeheuer sein Unwesen treiben. Wir sehen keines und fliegen weiter, biegen rechts ab in ein Seitental in dem eine berühmte Bahnbrücke ist, die im Film Harry Potter vorkommt. Verlassene Gegend! Wir kommen nach Glenforca, dem Flugplatz wo wir eigentlich hinwollten, wo aber momentan keine Zimmer frei sind. Der Flugplatz liegt extrem abgelegen, ist aber wegen seiner tollen Beschaffenheit als Graspiste sehr bekannt. Wir machen einen Überflug und schießen einige Fotos, dann geht es an Oban vorbei, übers Meer nach Blackpool in der Nähe von Liverpool. Über dem offenen Meer steige ich dann auf 5.800 ft., da das Wetter schöner geworden ist. Es scheint die Sonne und es ist ruhig. Wir kommen nach Blackpool und das Wetter wird schlechter. Wir sinken auf 800 ft. dann weiter auf 500 ft.. Es regnet, die Sicht ist schlecht. Spannend wieder mal, aber die Piste selber ist dann frei, aber es regnet leicht als wir aufsetzen. Wir rollen zur Tankstelle und füllen unsere Maschine auf. Dann marschieren wir zum Taxistand und fahren ins Zentrum. Blackpool ist bekannt für seinen berühmten Turm, den man auch im Anflug gesehen hat. Dieser Turm erinnert ein wenig an den Eifelturm. Rund um den Turm herum ist die Altstadt mit vielen Shops und Restaurants und einem großen Theater. Die Stadt wirkt grade bei schlechtem Wetter noch verfallener als sie bei Schönwetter wirken würde. Die Häuser teilweise verfallen, manche Läden geschlossen, aber dennoch sind viele Touristen mit ihren Kindern da, da es hier eine große Spielhalle für Kinder und Erwachsene gibt. Das Wetter wird immer schlechter, so dass wir leider planen müssen rechtzeitig nach hause zu kommen. Wir werden morgen über den Ärmelkanal fliegen müssen, denn es kommt weiteres Schlechtwetter nach. Nach dem Essen planen wir im Zimmer unseren Flug, draußen regnet es.

MONTAG 13.06.2016

Mit dem Taxi geht es zum Flughafen von Blackpool. Im Briefingroom machen wir unsere Flugplanung. Es regnet leicht. Wir checken die Maschine und starten. Aldo fliegt und ich funke. Die Sichten sind sehr marginal!! Wir rollen auf die Piste 28 und bekommen unsere Startfreigabe. Nach dem Abflug drehen wir Richtung Süden ab. Gleich sind Regenwolken vor uns. Wir müssen ausweichen. Vor uns zu, wir müssen oben drüber. Leider funktioniert unsere Transponder nicht bzw. wird nicht empfangen. Über einen Korridor müssen wir zwischen die beiden Lufträume von Manchester und Liverpool durchfliegen. Leider können wir die vorgeschriebenen 1.000 ft. nicht fliegen, wir bekommen die Freigabe für 2.000 ft. und fliegen über den Wolken bzw. zwischen den Wolken (immer mit Bodensicht, so ab und an). Plötzlich macht die Canopy einen kleinen Ruck und öffnet sich einen Spalt. Wir können das nicht in der Luft ganz schließen, so entschließen wir uns in Cosford Airport (EGWC) runter zu gehen. Wir werden freundlich empfangen. Und weil wir ein Technical Landing angemeldet haben, brauchen wir auch nichts bezahlen. Im Gegenteil, wir bekommen Tee und einen Gratiseintritt in das Flugzeugmuseum. Cosford ist ein militärischer Flughafen, es sind aber auch zivile Landungen möglich. Nach einer kurzen Runde im Flugzeugmuseum kehren wir zu unserem Flugzeug zurück und starten. Aldo setzt als Pilot den Flug fort. Wir fliegen Richtung Old Sarum Airfield. Vor und über dem Flugplatz liegt ein großes militärisches Sperrgebiet. Wir werden mit Vektoren um die Danger Aerea herumgeführt und landen auf der Graspiste von Old Sarum. Wir sehen nicht weit weg von uns große Militärflugzeuge landen. Aldo setzt sanft auf. Wir tanken und fahren dann mit dem Taxi in die Amesbury Travellodge. Von dort geht es gleich weiter mit dem Taxi nach Stonehenge. Stonehenge hat ein großes Visitor Center. Von dort geht es dann zu den Zeitzeugen der Zeit 4.000 vor Christus. Es gibt gute Erklärungen am Weg um die Monumente. Wir halten uns eine Zeit auf und fahren dann wieder zurück nach Amesbury in ein nettes Restaurant. Wir fragen unseren Taxifahrer nach einem guten Restaurant. Er meint; es gibt einen guten Thai, einen guten Chinesen, auch einen guten Italiener und ein französisches Restaurant. Ich darauf; na und ein Englisches Restaurant gibt es nicht? Doch meint er The Bell ist ein englisches Restaurant. Na dann nix wie hin. Wir speisen Steak und dann marschieren wir zurück zu unserer Unterkunft. Wir nehmen eine Abkürzung, fragen da nochmals nach dem Weg. Diese Anweisung war falsch und wir marschieren in die falsche Richtung. Mit dem Taxi geht es dann in unsere Unterkunft.

DIENSTAG 14.06.2016

Wir frühstücken im Zimmer. Die mitgebrachten Kekse müssen heute reichen. Dazu Tee und Kaffee. Wir planen unseren Flug. Es soll heute von Old Sarum nach Le Havre gehen. Es regnet, nein es schüttet am Morgen. Der Wetterbericht sagt, dass es aber trotzdem gehen sollte. Mit dem Taxi geht es zum Flugplatz. Wir müssen einen Flugplan aufgeben und die Ausreise über eine Website anmelden. Das Wetter schaut nicht gut aus, aber man sieht auch helle Flecken am Horizont. Ich fliege, Aldo funkt. Zuerst müssen wir unter dem militärischen Luftraum durch. Dann geht es weiter zur Insel Isle of Wight. Hier müssen wir wieder durch schlechte Sichten durch. Dann geht es hinaus auf den Ärmelkanal. Wir steigen auf 5.500ft, unter uns der schäumende Ärmelkanal. Wir haben 30kt. Seitenwind. Zuerst geht es nach Cherbourg mit denen wir in Kontakt sind, dann nordöstlich hinauf nach Le Havre. Alles ist ruhig, der Seitenwind hat sich zu einem Rückenwind gewandelt und wir fliegen mit 145 kt unserem Ziel Le Havre entgegen. Le Havre hat eine lange Piste. Es ist nur eine Cessna in der Platzrunde. Mein Ziel ist es schon beim ersten Taxiway hinaus zu rollen. Das gelingt auch gut. In Le Havre werden wir gleich von einem netten Herren empfangen. Er bringt uns zu einem Restaurant. Die Küche hat schon geschlossen, aber zwei gute Baguette gibt es schon noch für uns. Was für eine Wohltat nach dem grauslichen Brot in England. Wir planen unseren Flug weiter nach Nancy. Nun fliegt Aldo. Eine Gewitterfront nähert sich unserem Flughafen sehr rasch. Daher nix wie weg. Zuerst geht es der Küste entlang bis zum Leuchtturm, dann weiter an Amiens vorbei, nördlich am Luftraum Paris und Reims vorbei nach Nancy. Immer wieder müssen wir Regenschauern und Gewitter ausweichen. In Nancy landen wir völlig unkompliziert. Wir sind die einzigen am Platz. Beim Tanken bekommen wir Unterstützung von einem netten Herren. Dann geht es mit dem Taxi ins Zentrum. Wir finden im IBIS-Hotel ein Zimmer. Abendessen gibt es in einem Restaurant am Place Stanislas, der zu einem der schönsten Plätze der Welt zählt. Dieser prachtvolle Platz hat in der Mitte die Statue des Stanislas. Rund herum stehen die Herrschaftshäuser und Paläste, mit Arkaden und einigen Restaurants.

MITTWOCH 15.06.2016

Nach dem Frühstück unternehmen wir noch einen Stadtrundgang und besichtigen nochmals den Place Stanislas und die Kathedrale. Anschließend fahren wir wieder mit einem Taxi zum Flughafen Nancy. Wir checken die Maschine. Rund herum bauen sich schwarze Gewitterwolken auf. Wir starten und müssen gleich erkennen, dass die geplante Route nicht zu fliegen ist. Wir müssen nördlich ausweichen und völlig von unserem Kurs abweichen. Auch unsere heutige Tagesetappe ist nicht zu schaffen. Wir planen um und fliegen zuerst mal nach Sinsheim. Aber in Sinsheim ist der Flugplatz nicht besetzt. Wir suchen einen anderen Flugplatz, auch der ist unbesetzt. Nun fällt mir der Flughafen Rothenburg ob der Tauber ein, an dem ich schon mal war. Auch hier meldet sich niemand am Funk, wir landen trotzdem. Als wir im Endanflug sind, meldet sich der Turm und wünscht uns eine gute Landung. Wir werden freundlich empfangen. Auch das Restaurant hat offen. Wir essen eine Kleinigkeit beim italienischen Flugplatzwirt und fliegen dann weiter, zurück nach Österreich. Das Wetter hat sich gebessert. Nur in der Nähe von München steht noch ein Gewitter das wir umfliegen müssen. Zuhause in Gmunden dann herrlichstes Wetter. Die Gewitterwolken von München sind grad noch ein wenig sichtlich. Eine weitere, spannende Reise mit meinem lieben Freund Aldo Vinazzer ist zu Ende. Wieder hat sich bewiesen, dass wir beide ein gutes Team sind, die auch schlechten Wetterverhältnisse managen können. Wir planen bereits an unserer nächsten Reise nächstes Jahr.

Verfasser

Harald Schobesberger16

Harald Schobesberger



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