Reisebericht Ententreise Italien & Frankreich



Entenreise Südfrankreich, Piemont & Südtirol

Auf den Spuren von Louis de Funès

Mit sechs Enten und insgesamt 7 Personen geht es zum Schauplatz des Louis de Funès Films „Der Polizist von Saint Tropez“. Damit das Ganze ein wenig spannend wird, geht es über die Alpen, an den Gardasee durch das gebirgige Hinterland der Ligurischen Alpen bis an die Cote d’Azur. Mit dabei ist auch Heidi, meine Reisegefährtin, die mit Ihrer Ente „Gustave“ mit mir entlang der Seidenstraße bis nach Peking gefahren ist. Was unsere Teilnehmer und die lieben Enten da alles mitgemacht haben – lest selber:

1. Tag: Samstag 30.06.18 - Oberösterreich-Salzburg-Kärnten-Tirol-Südtirol-Gardasee

Wir treffen uns schon um 06.45 bei mir Zuhause. Das Wetter ist momentan noch nicht so berauschend. Über vorerst noch bekanntes Gebiet geht es durchs Weißenbachtal nach Bad Ischl und weiter Richtung Hallstätter See nach Gosau. Nach einer kurzen Kaffeepause geht es weiter über den Pass Gschütt – Bischofshofen und weiter ins Gasteiner Tal. Wir fahren mit der sogenannten Tauernschleuse von Pöckstein nach Mallnitz. Unsere Enten verladen wir auf die Eisenbahn. Nach nur wenigen Minuten kommen wir in Kärnten raus. Weiter geht die Fahrt, vorbei an Flattach – Winklern nach Lienz. Da in manchen Bundesländern nun auch die Ferien begonnen haben, ist der Verkehr schon entsprechend – vor allem zwischen Lienz und Brixen. Wir machen eine kurze Pause, stellen unser Tischchen und unsere Sessel auf. Die Sonne scheint, neben uns die befahrene Straße, aber das macht uns nichts. Beim Losfahren – Probleme mit der Ente von Heidi. Die Ente springt nicht an. Franz schraubt herum und na schau – da tuckert sie schon wieder. Weiter geht es nun Richtung Gardasee. Franz fährt immer voran, denn er hat die gleiche Reise ja voriges Jahr schon mal gemacht. Es ist extrem heiß, vor allem in meiner Kastenente. Die Strecke führt uns weiter bis nach Bozen nach Trient, immer auf der Bundesstraße. Dann zweigt die Straße ab Richtung Gardasee. Wir erreichen Riva del Garda und dank GPS finden wir auch gleich unser Hotel Astoria Park, unweit des Zentrums. Es gibt ein Problem mit einem Zimmer, denn das ist, obwohl wir erst gegen 19.00 Uhr ankommen, noch nicht fertig. Wir marschieren in die Altstadt und sehen den Gardasee. Thomas stellt sich als guter „Restaurantkenner“ heraus und findet für uns mitten in der Altstadt ein tolles Restaurant. Es gibt Pizza, Wein und sonst noch allerhand herrliches zum Abendessen.

2. Tag: Sonntag 01.07.18 - Gardasee-Asti

Das Frühstücksbuffet im Hotel Astoria – ein Traum. Nach einigen Unklarheiten an der Rezeption geht es los. Unsere Enten durften die Nacht in einer Tiefgarage des Hotels verbringen. Es geht nun die Gardesana Occidentale entlang. Das ist die Traumstraße an der Westseite des Gardasees. Der Verkehr ist extrem! Es ist auch beachtlich, dass diese Straße, die ja großteils durch Tunnels geht, auch von Fahrrädern befahren wird. Der Verkehr ist teilweise stockend, die Sonne scheint, es ist heiß! Wir passieren Limone, dem Starkwindzentrum des Gardasees, weiter nach Salò, immer Richtung Südwesten. An einer Tankstelle bleiben wir stehen, machen eine kurze Pause. Weiter geht die Fahrt durch die Poebene, immer auf Land- und Nebenstraßen. Manchmal kommen wir ein wenig vom Weg ab und sehen die „Afrikanischen Zwiebel-Erntehelfer zu“. Die Gegend ist geprägt von Landwirtschaft im großen Stil. Die typischen italienischen Landhäuser mit ihren dicken Fensterläden links und rechts der Straße vermitteln schon das Gefühl von Urlaub und fremden Land. Das letzte Stück fahren wird dann doch auf der Autobahn, denn auf den Landstraßen braucht man ewig. Ein Kreisverkehr nach dem anderen, Ortschaften durch denen es nur mühevoll vorwärts geht. Auf der Autobahn geht es zügig voran. Wir machen nochmals eine Pause und hoffen, dass unsere Enten nach ein wenig Abkühlung wieder anspringen. Auch die Ente von Franz, die schöne orange „Spot“ Ente macht Probleme, die Zündspule wird immer sehr heiß. Endlich erreichen wir das Hotel Aleramo in Asti. Das Hotel liegt mitten im Zentrum, gleich neben dem Campo, wo das berühmte Palio stattfindet. Immer am ersten Sonntag im September gibt es dieses aufregende Pferderennen mit 1.200 Teilnehmern, eines der ältesten Wettbewerbe Italiens. Wir bekommen eine sehr gute Empfehlung für ein Restaurant zum Abendessen. Il Brillo Parante heißt das Lokal, einfach Spitze.

3. Tag: Montag 02.07.18 - Asti-Französische Grenze-Sainte-Maxime

Heute haben wir einen sehr langen Tag vor uns. Wir starten daher schon früh und fahren Richtung „Frankreich“. Es geht über recht abenteuerliche Straßen über Borgo San Dalmazzo Limone Piemonte an die französische Grenze. Durch einen langen Tunnel, bei dem es eine Ampelregelung gibt geht es nach Frankreich. Es gibt keine Grenze mehr, aber trotzdem werden wir bei einer Polizeikontrolle kontrolliert. Die meisten unserer Enten haben bedingt durch die Hitze Startprobleme. Immer wieder müssen wir anschieben oder anschleppen. Es geht hinauf auf abenteuerlichen Serpentinen bis zum Restaurant Auberge Du Col De Brouis, genau auf der Paßhöhe. Hier essen wir eine Kleinigkeit, lassen unsere Enten mal verschnaufen und genießen ein gutes Glas Wein und die Aussicht. Weiter geht die Fahrt nun hinunter Richtung Küste. An der Küste angekommen nehmen wir leider die falsche Abfahrt und fahren wieder Richtung Italien. In Ventimiglia drehen wir wieder um. Nur leider bleibt bei einer Ente der Motor just in dem Augenblick stehen wo wir gerade bei der Mautstation sind. Ich schiebe mal kurz an, damit die Ente zumindest mal aus der „Schusslinie ist“. Franz beginnt zu schrauben, baut seine Zündspule um. Weiter geht es nun in die richtige Richtung – Richtung Nizza/Cannes. Wir fahren nun auf der Autobahn, denn sonst würden wir unser Hotel erst sehr spät erreichen. Die Fahrt auf der Autobahn ist abenteuerlich. Es ist viel Verkehr, viele LKWs. Es ist laut, weil bei mir beide Fenster offen sein müssen wegen der Hitze und bei den anderen Enten ist das „Fetzndachl“ offen. Gegen Abend erreichen wir nun unser Hotel Les Jardins de Sainte-Maxime in Sainte-Maxime unweit von Saint-Tropez. Das Hotel ist eine große abgeschlossene Anlage am Stadtrand. Wir beziehen die Zimmer, trinken noch ein „Landebier“ und dann geht es ins Zentrum von Maxime. Weil es schon spät ist und der Hunger groß ist, kehren wir gleich bei einem der nächsten Strandrestaurants ein. Im Les Copains d'Abord essen wir hervorragend. Das ist ein Beachclub, direkt am Strand. Dann geht es noch für einige unserer Gruppe in eine Bar. Die Belgier haben das Fußballspiel der WM an diesem Abend gewonnen. Es wird gefeiert was das Zeug hält.

4. Tag: Dienstag 03.07.18 - Saint-Tropez

Heute haben wir den Vormittag zur freien Verfügung. Einige genießen den Strand, andere den Pool. Relaxen ist angesagt, nach der langen Fahrt. Am späten Nachmittag geht es dann zu Fuß wieder ins Zentrum von Sainte-Maxime. Von dort dann mit der Fähre rüber nach Saint-Tropez. Schon die Überfahrt ist ein Genuss! Man sieht die Luxusjachten der Superreichen schon von weitem. Als wir uns dann den Hafen von Saint-Tropez nähern, wird der Luxus immer unübersehbarer. Eine Yacht neben der anderen. Dekadenz pur! Unser Ziel ist das Louis de Funès Museum. Le Musée de la Gendarmerie et du Cinéma ist eine Hommage an die Film-Legende Louis de Funès. Außerdem kann man dort einen Blick in die Garderobe Brigitte Bardots und anderer französischer Filmstars der 1960er-Jahre werfen.

Ganze sechs Filme drehte er im Zeitraum zwischen 1964 und 1982 mit seiner Brigade Tropézienne. Louis de Funès war der Mr. Bean der 1960er-Jahre. Nach einem Rundgang durch das Museum suchen wir ein Restaurant. Geplant ist heute ein Fischrestaurant. Nachdem die alle aber erst später aufsperren, beschließen wir, schon mal eine Crêpe zu essen und kehren in die Creperie Bretonne ein. Hier werden wir super bedient, essen einen Crêpe nach dem anderen, nicht mehr an Fisch zu denken. Anschließend genießen wir den Sonnenuntergang in Saint-Tropez. Yachten sausen am Meer an uns vorbei, Verliebte küssen sich im Licht der untergehenden Sonne, Kinder spielen. Wir bleiben noch ein wenig in Saint-Tropez, bevor wir wieder mit dem Schiff nach Maxime zurückfahren.

5. Tag: Mittwoch 04.07.18 - Saint-Maxime-Alessandria

Heute heißt es Abschied nehmen. Wir fahren die Küstenstrecke Richtung Genua. Es geht durch einen riesigen Korkeichenwald Richtung Cannes. Immer wieder gibt es Probleme mit unseren Autos. Sobald wir stehenbleiben stirbt der Motor ab und springt nicht mehr an. Die Hitze dürfte das Problem sein. Nur die Ente von Uli, Thomas und meine Ente machen keine Probleme. In Cannes trennen wir uns kurz. Unser GPS führt uns immer am Zentrum vorbei. Ich will da aber unbedingt durch. Es gelingt, wir fahren mitten durch Cannes hindurch. Am Ende treffen wir wieder alle zusammen. Nun müssen wir wieder die Autobahn um Nizza herum fahren. Wieder viel Verkehr. Weiter geht die Fahrt nun entlang der Küstenstraße bis kurz vor Genua. Dort geht es dann hinauf in die Berge. Meine Ente ist nicht so schnell, so komme ich nur mühsam nach. In Alessandria angekommen, checken wir im Hotel Alli Due Buoi Rossi ein. Die anderen sind schon da. Das Hotel liegt mitten im Zentrum. Ein netter Herr vom Hotel geleitet uns in die Hotel Parkgarage. Gleich beim Hotel gibt es einen netten Biergarten mit „Asiatischer“ Bedienung. Anschließend suchen wir ein schönes Restaurant. Auch hier finden wir wieder ein tolles Restaurant. Jeder findet was nach seinem Geschmack.

6. Tag: Donnerstag 05.07.18 - Alessandria-Piacenza-Brescia-Rovereto-Trient-Bozen-Brixen

Abfahrt von Alessandria. Heute fahren wir vorwiegend Autobahn, nur das letzte Stück geht auf der Bundesstraße. Piacenza, Brescia, Rovereto, Trient, Bozen, Brixen. Unterwegs machen wir in einem kleinen Gasthof Halt. Hier treffen wir Motorradfahrer, die mit gemieteten italienischen Motorrädern unterwegs sind. Das Hotel Goldene Krone in Brixen liegt mitten im Zentrum. Leider hat es zu regnen begonnen. Der Stadtrundgang fällt für die meisten Mal aus. Dafür kehren wir in ein Weinlokal ein. Wir wollten dort eigentlich nur ein Gläschen Wein trinken. Der Wein schmeckt aber so gut, dass wir sitzen bleiben und dort Käse, Schinken essen und eine Flasche Wein nach der anderen verkosten. Es wird spät!

7. Tag: Freitag 06.07.18 - Brixen-Lienz-Großglockner Hochalpenstraße-St. Gilgen-Schörfling

Uh…uhh… Da war was gestern! Kopferl brummt! Nach dem Frühstück geht es los. Nur Thomas trennt sich von uns und fährt einen anderen Weg zurück, will noch einen Freund besuchen. Unsere Route führt uns wieder zurück von Brixen nach Lienz. Ich kämpfe mit meinem Körper! Endlich erreichen wir Lienz. Nun wollen wir die Großglockner Hochalpenstraße fahren. Das Wetter passt zwar überhaupt nicht, denn es regnet leicht und in den Bergen hängen die Wolken. Dennoch mühen wir uns hinauf ins Döllachtal. Wir kämpfen uns hinauf, manchmal auch im zweiten Gang. Die Landschaft ein Traum. Wir fahren an Heiligenblut vorbei. Man merkt die Höhe – der Motor zieht nicht mehr so richtig. Manchmal muss ich auch auf den ersten Gang zurückschalten. Fahrräder fahren trotz Regen und schlappen 6 Grad Außentemperatur die Großglocknerstraße hinauf. Wir schnaufen, manchmal im ersten Gang, eine Serpentine nach der anderen hinauf. Schade, dass das Wetter uns so im Stich lässt. Oben angelangt, kehren wir ein und essen eine Kleinigkeit. Der Gipfel in Wolken, Nebel überall.. Nun geht es bergab, im gleichen Gang wie bei der Auffahrt. Weiter geht die Fahrt nach Bischofshofen und dann weiter über Werfen, Hallein, Wiestal, St. Gilgen. Im „Patznhäusl“ kehren wir zum Schluss nochmals ein und verabschieden uns.

Eine tolle Reise, mit wirklich sehr netten Menschen und erstaunlichen Fahrzeugen geht zu Ende. Neben meiner Reise nach Peking war das die weiteste Reise mit meiner Ente. Dank an alle, vor allem an Franz, der sich um unsere Enten kümmerte und dank an den Rosenspender und an alle die durch gute Stimmung zum Gelingen der Reise beigetragen haben.

Harald Schobesberger

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Harald Schobesberger



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