Reisebericht Socorro-Inseln



Mexiko - Tauchsafari Socorro Inseln

Als Vorprogramm haben wir 4 Tage am Festland der Baja California geplant, zum Ausrasten und Eingewöhnen. Und allein dieses Vorprogramm war schon die lange Anreise wert.

Wir waren im Club Cantamar etwas außerhalb von La Paz untergebracht. Ein einfaches, nettes Hotel direkt am Meer und an einer kleinen Marina gelegen, von wo aus die beiden Tauchboote die täglichen Ausfahrten starteten.

Das absolute Highlight dieser Region sind die Felsen von Los Islotes, wo das ganze Jahr über eine Seehundkolonie lebt. Man riecht sie schon bei der Ankunft, also schnell die Tauchmaske aufgesetzt und rein ins Vergnügen. Die Seelöwen-Kinder sind so neugierig, ulkig und verspielt wie kleine Hundewelpen. Sie beißen in die Flossen und zärtlich in die Finger, heben Muscheln vom Meeresgrund auf und fordern uns zum Spielen auf. Einer hat mir sogar einen roten Seestern zum Spielen gebracht – mir kamen fast die Tränen, so süß! Das zweite Highlight dieser Region sind die Walhaie in der Bucht vor La Paz. Unsere Bootscrew musste zwar etwas suchen, aber dann hatten wir offensichtlich die richtige Ecke gefunden. In kleinen Gruppen gleiten wir mit Maske und Schnorchel ins Wasser und werden mit hautnahen Begegnungen mehrerer dieser sanften meterlangen Riesen belohnt. Am Rückweg unserer letzten Tauchfahrt springt zum Abschied auch noch ein Buckelwal aus dem Wasser – Hochstimmung an Bord.

Am nächsten Tag geht's von La Paz in Richtung Süden ans letzte Zipfel der Kalifornischen Halbinsel. Unterwegs kehren wir in dem von den „Eagles" besungenem Hotel California auf einen Mojito ein. In Cabo San Lucas angekommen, liegt schon die M/V Sea Escape, unser schwimmendes Zuhause für die nächste Woche, vor Anker. Ein Berg voll Tauchgepäck wird eingeladen, die Kabinen bezogen - groß sind sie nicht - und dann wird ausgelaufen. Die 24 Stunden Überfahrt zur ersten Insel San Benedicto gestalten sich ruhiger als erwartet. Vielleicht hat Neptun meine stillen Gebete erhört. San Benedicto erwartet uns mit Wahnsinns Tauchgängen an den Plätzen The Boiler und The Canyon. Manta, Manta und zwar riesige! Die Tiere, so groß wie ein Wohnzimmerteppich, gleiten langsam auf uns und halten über den Köpfen der Taucher an, um die Bläschen der Ausatemluft auf die schwarz-weiße Haut sprudeln zu lassen. Sie drehen und wenden sich Auge in Auge mit den Tauchern und man hat den Eindruck sie genießen es - weltweit einzigartig!

Nach zwei Tagen mit vier täglichen Tauchgängen und weiteren 8 Stunden Richtung Pazifikmitte erreichen wir Roca Partida. Ein kleiner Felszacken, der einsam und steil aus dem Pazifik ragt von Vögeln umkreist und strahlend weiß, wie leicht verschneit. Die Vögel haben ganze Arbeit geleistet.

Unter Wasser erwartet uns eine Steilwand, deren Form an einen überdimensionalen Baumstamm im glasklaren, azurblauen Wasser erinnert. Schon dieser Eindruck ist überwältigend. Als dann noch Delphine vorbeikommen, wir in riesigen Makrelenschwärmen tauchen und immer wieder Haie verschiedenster Art vorbeiziehen ist das Taucherglück perfekt.

Wir haben bei unseren Tauchgängen den Felsen stückchenweise umrundet, unsere „Navy Seals Tauchergruppe" hat in einem Tauchgang sogar zwei Umrundungen geschafft!

Immer wieder gab es im Freiwasser etwas zu entdecken und die Nischen des Felsens waren voll von marinem Leben. Die Spalten waren voll mit den größten und meisten Langusten die ich jemals gesehen habe und in den kleinen Nischen lagen schlafende Weißspitzenhaie wie in einem Bündel übereinander.

Nach zwei erlebnisreichen Tauchtagen lassen wir diesen wunderbaren Ort hinter uns und schippern Richtung Socorro Insel, um nochmals tolle Tauchgänge an kleineren Felswänden, wieder mit Delphinen, Mantas und Haien zu erleben. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Festland machen, tauchen wir nochmal bei der Insel San Benedicto am Boiler, wo die altbekannten Mantas schon wieder auf uns warten. Zum Drüberstreuen gibt's dort auch noch eine Hammerhaischule neben einem überdimensionalen Makrelenschwarm mit darauffolgenden Delphinen. Taucherherz, was willst du mehr?

Die 24 Stunden Rückfahrt sind dann doch etwas ruppig, aber wir sind an Wellen und Dünung schon gewöhnt.

Zum Abschluss noch einen Abend und eine Nacht in der Zivilisation von Cabo San Lucas mit Restaurants, Bars und vielen Amerikanern. In den Sesseln der KLM Comfort Classic haben wir einen 12 Stunden Flug lange Zeit, dem azurblauen Pazifik und seinen Bewohnern nachzuträumen.

Ich hoffe unserer Reisegemeinschaft hat es auch so gut gefallen wie mir. Ich glaube schon, denn die Stimmung war immer super und manchmal auch feuchtfröhlich.

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Verfasser

haslauer

Karin Haslauer
+43 (0)7662/2345 - 17



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