Pilotentraining Florida


15.02.2015 - 22.02.2015



Reisebericht Florida Pilotentraining

Pilotentraining

Mein lieber Freund Dr. Herbert Hackl und ich sind wieder mal in Florida unterwegs. Diesmal zu einem Flugtraining. Herbert macht seinen US PPL und ich nütze die Zeit meine fliegerischen Fähigkeiten zu verbessern.

1. Tag - Samstag 21.03.2015

Wir starten um 07.00 Uhr - Abfahrt nach München. Abflug in München um 11.15 mit US Airways über Philadelphia nach Tampa/Florida. In Philadelphia hängen wir einige Stunden herum. Der Flug selber war aber ok, auch das Service an Board. Ankunft um ca. 23.00 Uhr in Tampa. Wir übernehmen einen Wagen von Alamo und fahren Richtung Süden - Richtung Ft. Myers.

2. Tag - Sonntag 22.03.2015

Wir erreichen Ft. Myers und checken im BW Hotel ein (weitere Urlaubswelt-Angebot für Ft. Myers). Alles geht schnell, und um 01.30 Uhr sind wir bereits im Bett.  Wir schlafen nicht besonders gut, die Zeitumstellung hat sich bemerkbar gemacht. Das Frühstück im Best Western ist halt Continental mit Toast, Kaffe, Butter Marmelalde. Am frühen Vormittag geht es dann zur Paragon Flight School. Hier treffen wir unsere Instruktoren.  Da wir noch Zeit haben, erkunden wir die Gegend um Ft. Myers. Am Nachmittag geht es wieder zur Flugschule Paragon.
Während Herbert ja seine Vorbereitung für die PPL Prüfung hat, hab ich einen Gewöhnungsflug mit der Cessna 172, ein check-out light, weil ich ja schon mal bei dieser Flugschule gechartert hatte.  Wir starten von Page Field hinaus in die Trainingsaerea Richtung Sanibel Island und machen einige stalls, und recovery Manöver. Dann geht es zurück. Herbert wird in das Garmin 1000 eingewiesen und erhält erste Vorbereitungen für die Prüfung. Leider fehlen einige Nachtsichtflug Stunden. Die muss er noch nachmachen.
Wir fahren nach unseren Trainingseinheiten nach Ft. Myers und essen in einem Lokal zu Abend und zwar ins Parrots, in dem wir schon vor zwei Jahren waren. Wir sind beide sehr müde, Herbert kämpft im Auto mit dem Schlaf - der Schlaf gewinnt. Es war ein langer Tag!

3. Tag - Montag 23.03.2015

Endlich ausgeschlafen. Obligates Frühstück im BW-Hotel, dann geht es zur Flugschule. Herbert hat heute seine theoretische Prüfung. Kann nix schiefgehen, denn gestern ist er im Bett auf seinen Unterlagen eingeschlafen. Tatsächlich schafft er die Theorieprüfung mit 97%. Ich fliege mit Ryan simulierten IFR, also mit einer Brille auf, die nur die Instrumente freigibt. Der Instruktor gibt mir Anweisungen, was ich zu machen hab, ich fliege es ab. Leider ist das Wetter heute sehr schlecht, eine Gewitterfront nähert sich. Nach dem Mittagessen fängt es so richtig an zu schütten - Wolkenbruch! Hoffentlich klappt es heute Nacht mit dem Nachtsichtflug.
Herbert hat noch einen Vorbereitungsflug für den Prüfungsflug. Ich fliege mit. Es sind immer noch viel Wolken und da und dort ein Regenschauer. Schaut nicht gut aus mit unserem Nachtsichtflug.  Nach einer Stunde kommen wir zurück und checken das Wetter. Leider wird es mit dem Nachtsichtflug nix. Wir fahren nach Ft. Myers und Essen in einem netten Restaurant zu Abend.

4. Tag - Dienstag 24.03.2015

Der erste Blick aus dem Fenster lässt nichts gutes ahnen. Nebel! Wir horchen gleich mal in den Flugfunk und hören im ATIS 20/20  and 0400 ovc. Das heißt, der Flughafen darf nur im Instrumentenflug angeflogen werden. Wir brauchen mindestens 1.000 ft um überhaupt fliegen zu können. So eine Schei.....!! Wir treffen uns um 10.00 Uhr und Herbert macht die Theorie für sein biennial flight review (alle zwei Jahre Überprüfung). Ich fahr zurück ins Hotel. Heute Abend probieren wir es wieder einmal mit dem Nachtsichtflug. Hoffentlich klappt es diesmal.
Herbert macht nun noch seinen Flug für das biannual, ich mit dabei. Wieder alle möglichen Flugübungen, das gleiche wie vorher. Ich sitze im Flugzug und sehe aus der Luft eine große Gruppe Mannatees in den Mangroven plantschen. Nach einer Stunde hat Herbert nun auch das abgeschlossen. Wir fahren in ein Restaurant. Am Abend treffen wir uns mit Sean Roach, der mit uns den Nachtsichtflug macht. Die Vorbereitung auf so einen Nachtflug ist umfangreicher als die eines normalen Fluges. Wir starten von Page Field nach Venice Beach, dann Sarasota und dann Albert Whitted Airport. Dieser Flughafen liegt in der Tampa Bay. Von der Luft aus ein finsteres Loch. Nur die Lichter von Tampa sind zu sehen. Es sind noch einige andere Flugzeuge in der Luft. Fliegen bei Nacht ist faszinierend. Das Meer schwarz, viele Lichter in den besiedelten Gebieten. Der Flughafen Whitted ist für amerikanische Verhältnisse sehr kurz (ca. 1.000 m). Wir landen, dann tauschen wir die Plätze. Herbert fliegt zurück über die gleiche Strecke. In Page Field macht Herbert drei Landungen, dann wechseln wir und ich mach drei Landungen. Die Landungen gelingen ganz gut, kein Metall verbogen, also gute Landung. Mittlerweile ist es nach Mitternacht. Dann noch die ganze Schreiberei (Logbook usw.). Nun suchen wir noch ein Lokal für ein Afterlanding Beer. Das ist nicht ganz einfach, aber wir wären nicht wir, wenn wir das nicht hinbekommen würden. Wir checken in einem Billard Lokal ein und bekommen unser Landebier, bevor wir müde ins Bett gehen. Es stinkt nach Rauch, aber besser als nix.

5. Tag - Mittwoch 25.03.2015

Heute werden wir durch einen Feuerarlarm geweckt. Wir nehmen das notwendigste mit und verlassen das Hotel über den Feuer-Exit. Alle anderen Hotelgäste stehen schon, teilweise in Nachthemd, vor dem Hotel. Es dauert eine Weile bis endlich die Feuerwehr eintrifft. Bei uns geht es Dank der Freiwilligen Feuerwehr schneller. Endlich können wir zurück ins Hotel, ich denke Fehlarlarm, keiner weiß was genaues. Heute gleiches Wetter wie gestern, dichter Nebel. Wir können erst später nach Key West starten. Wir planen unseren Flug und fahren dann zum Flughafen Page.
Der Nebel hat sich gelichtet, wir fahren zum Flughafen. Hier übernehmen wir unsere Maschine die C172 N17223 - checken sie und starten. Ich fliege, Herbert macht den Funk. Wir verlassen den Ft. Myers Airspace unter 1.000 ft. und fliegen die Küste entlang über Naples - Marco Island - dann entlang der Mangrovenküste bis zu den Keys, weiter nach Marathon - Funkkontakt mit der Navi Airbase - dann Funk mit Key West. Zwei Passagierflugzeuge warten auf den Start - wir dürfen vorher noch rein. Wir brauchen das Flugzeug nur abstellen, alles andere macht der Airport Service. Mit dem Taxi geht es ins Zentrum. Wir checken im Southernmost Hotel ein. Das Landebier schmeckt uns am Pool, dann marschieren wir zum südlichsten Punkt von Nordamerika. Weiter entlang der Partymeile. Ein Restaurant, eine Cafe neben dem anderen. Es sind viele Touristen unterwegs, die Hochsaison beginnt. Viele Pensionisten sind unterwegs. Natürlich besuchen wir das Sloppy Joes, die Bar in der Hemingway immer gesessen ist. Zum Abendessen essen wir in einem tollen Restaurant das Herbert kennt. Das viele Essen und der Wein machen uns müde.

6. Tag - Donnerstag 26.03.2015

Wir suchen zum Frühstück ein nettes Cafe. Anschließend genießen wir noch die Zeit bis 11.00 Uhr am Pool unseres Hotels. Dann checken wir aus und bleiben noch bis 13.00 Uhr am Pool. Heute ist es sehr heiß und schwül. Es bauen sich rund herum die Wolken auf und auch am Wetterradar sieht man einige Gewitterzellen Richtung Page bzw. Ft. Myers.  Wir starten und nehmen Kurs auf Marathon. Die Wolken reichen immer höher hinauf. Wir steigen on top über die Wolken. Der Flug selber ist sehr ruhig. Herbert fliegt, ich funke. Gegen Page Field hin wird das Wetter besser, kaum noch Wolken. Wir landen bei strammen Gegenwind (Gusts bis 25 kt) auf der Piste 23. Dann parken wir unsere Maschine. Es war ein schöner Ausflug und auch ein wenig Urlaub.
Anschließend fahren wir nach Ft. Myers Beach. Am Strand ist viel los! Wir genießen die Sonne. Anschließend fahren wir in ein Restaurant am Fishermas Wharf, bevor es wieder zurück nach Page Field geht.

7. Tag - Freitag 27.03.2015

Während der Nacht gab es ein heftiges Gewitter. Am Morgen immer noch Wolken und ein wenig Regen. Wir fahren zur Flugschule, stellen das Gepäck ab und bringen das Mietauto zurück nach Ft. Myers Southwest Florida Airport. Mit dem Taxi geht es zurück zu Paragon. Dort treffen wir Jordan Brown, er wird mit uns zur West River Ranch fliegen. Ich fliege, Jordan ist Copilot. Es regnet und die Wolken sind so um die 1.000 ft. über dem Platz. Wir starten Richtung Südwesten, dann können wir Richtung Nordosten drehen. Zuerst bekommen wir Vektoren, um nicht in den B-Airspace von Ft. Myers einzufliegen. Wir fliegen on top, also über den Wolken. Der Rückenwind treibt uns voran, mit 140 kt. geht es Richtung River Ranch. Wir überfliegen den Platz in 1.500 ft. um zu sehen wie der Wind steht, dann drehen wir auf die Piste 12. Bei ziemlich starken Seitenwind lande ich sicher und sanft. Wir werden hier schon erwartet. Mit den Golf Carts geht es zur Rezeption. Wir checken ein. Dann helfen wir den anderen beim Zeltaufbau. Wir selber schlafen aber in einem Hotelzimmer. Die River Ranch ist ein großer Freizeitpark, mit Golfplatz, Pferde, Rodeo und alle möglichen Wassersportmöglichkeiten. Am Abend sitzen wir mit den Leuten der Paragon Flight School beisammen.

8. Tag - Samstag 28.03.2015

Wir machen uns am Zimmer Kaffee, dann fahren wir zu unseren Paragon Flightschool Freunden, die im nassen Zelt übernachten mussten. Die sind schon beim Eierspeis und Kaffee, wirken aber ein wenig ausgefroren. Es ist wirklich kalt, nur so um die 12 bis 13 Grad!! Wir fahren mit dem Golf Cart zum Flugplatz und checken die Maschine. Herbert fliegt, ich funke. Wir fliegen nach Winter Haven, einem netten Flugplatz nördlich mit 4 Pisten. Wir tanken voll und fliegen weiter nach Cedar Key am Nordwestende von Florida, dem sogenannten Panhandle. Wir haben extremen Gegenwind mit teilweise bis zu 50 Knoten, das ergibt eine lächerliche Groundspeed von nur 45 bis 50. (Das ist Falken Niveau). Dennoch, der Flug ist ruhig und die letzte Strecke über die Sümpfe ist irgendwie spannend. Braunes Wasser unter uns, kleine Inseln und das Meer schäumt durch den Wind. Das wird eine spannende Landung auf Cedar Key. Herbert fliegt und macht das sehr professionell. Wir erreichen Cedar Key, Gegenanflug, Quer- und Endanflug. Der Wind genau aus 90 Grand von der Seite mit ca. 20 Knoten mit Boen bis 25 Knoten. Herbert landet sanft. Wir parken die Maschine mit dem Kennzeichen, N1330N, direkt am Zaun. Zwei andere Maschinen sind gelandet. Nun suchen wir gemeinsam ein Taxi, aber Judey lässt uns im Stich. Judey ist eine alte Dame, die die Leute vom Flughafen abholt, oder auch nicht. Gott sei Dank finden wir einen netten Herren, der uns am Pickup mitnimmt. In Cedar Key ist heute ein Kunstfestival. Daher sind alle Restaurants voll. Wir finden dann aber doch ein Restaurant am Fishermanswharf, wo wir eine Kleinigkeit essen. Es gibt eine Ähnlichkeit zu Key West. Die Häuser sind gleich, überall spielt Live- und Straßenmusik. Wir treffen vier ältere Herrschaften die mit zwei Motorrädern von Michigan bis hierher 1.800 Meilen gefahren sind. Irgendwie sind sie einfach cool diese Amerikaner. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben. Nun suchen wir Judey, die uns zumindest zurück bringen soll. Wir fragen bei der Freiweilligen Feuerwehr, sie helfen uns gerne weiter. Wir fahren mit einem älteren Ehepaar mit Judey, die ihren kleinen Hund auf der Rücklehne sitzen hat und der aus dem fahrenden Auto lugt zum Flugplatz. Das Pärchen fliegt eine 182 und die wohnen in einem Airpark. Wir checken unseren Flieger und rollen zurück (backtrak). Wir starten auf der 16, der Seitenwind ist immer noch stark aber gut beherrschbar. Ich fliege, Herbert funkt. Jetzt haben wir Rückenwind und fliegen mit ca. 140 Knoten übers Meer. Dementsprechend schnell sind wir in Winter Haven. Wir landen, tanken und fliegen zurück nach River Ranch. Wir machen einen tiefen Überflug, Checken die Landerichtung und entschließen uns, auf Grund des Seitenwindes, dass wir auch mit leichtem Rückwenwind landen können. Ist ein wenig ruppig, aber wir landen sanft und sicher in River Ranch. Flugzeug parken und dann zurück, aber wo ist unser Golf Cart? Obwohl wir den Schlüssel haben, ist es nicht mehr auffindbar. Wir werden von einem Security Mann zu unserem Zimmer gebracht. Nun haben wir einige Schreibarbeit und dann treffen wir unsere Freunde von Paragon Flight School.
Am Abend besuchen wir ein Rodeo direkt in der Anlage von Westgate. Den ersten Rodeo Reiter wirft der Bulle ab und steigt gleich mal so richtig drauf. Er bleibt regungslos liegen. Die andren halten sich auch nicht recht länger sind aber zumindest nicht verletzt. Die amerikanische Seele wird aufgewühlt, als die feschen Reiterinnen mit amerikanischen Flaggen durch die Rodeo-Arena reiten. Die Nationalhymne wird gesungen, alle stehen auf. Das ist halt richtiger Nationalstolz. Dann gibt es noch einige Aufführungen mit Lasso und mit Wettrennen. Anschließend besuchen wir die Bar, denn draußen ist es für uns zu kalt.

9. Tag - Sonntag 29.03.2015

Wir frühstücken im Smokehouse. Dann checken wir aus und fahren mit den Golf Cart zum Flugplatz. Hier treffen wir Reiner Meutsch von Fly&Help. Wir plaudern über gemeinsame Freunde in Österrreich. Dann starten wir und fliegen nach Tampa Executive Airport. Ich fliege diesmal. Das Wetter ist heute herrlich, nur sehr kalt am Morgen. in Tampa Executive verabschieden wir uns von Jordan Brown, unserem Fluglehrer. Er fliegt die Maschine nun zurück nach Page Field. Wir rufen ein Taxi und fahren zum Tampa Intl. und checken ein. Wir essen noch eine Kleinigkeit und dann geht es über Philadelphia nach München.

10. Tag - Montag 30.03.2015

Wir kommen pünktlich in München an und fahren zurück.

Von den Wetterkapriolen abgesehen, war es eine sehr erfolgreiche Reise. Wir haben wieder einiges für unseren fliegerischen Alltag gelernt. Herbert hat die Prüfung abgelegt und ich weiß nun, dass ich noch fliegen kann...

Bis zum nächsten Trip mit Herbert & Harry

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Verfasser

Harry Exumas Bahamas18

Harald Schobesberger



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