Begleiten Sie uns auf eine Busreise in die Proseccostraße. Erleben Verkosten Sie mit uns Poli Grappa und genießen Sie Prosecco an der Prosecco Weinstraße. Auch die Kultur wird nicht zu kurz kommen. Viel Spaß beim Lesen!
Proseccostraße
07.05.2025 - 11.05.2025
1. Tag - Mittwoch 07.05.2025
Wir starten um 07.00 Uhr in Seewalchen beim Autobahnparkplatz. Ich habe 23 Reisegäste für diese Reise zu betreuen. Den Bus der Firma Schranzinger hab ich vorher in Regau abgeholt. Wir fahren über Salzburg – Rosenheim – Kufstein und bleiben in Angath beim Landzeit machen wir unseren ersten Halt und sind über die hohen Kaffeepreise überrascht. Es wundert nicht, dass niemand mehr eine Rast auf einer österreichischen Raststätte macht. Weiter geht es dann über Innsbruck zum Brenner. Die Brenner Autobahn wird derzeit saniert. Wir kommen aber gut durch. Auf der Italienischen Seite der Autobahn gibt es extrem viel Verkehr. Kurz vor Trento machen wir unseren zweiten Halt. Mittlerweile hat es zu Regnen begonnen, aber wir schaffen es trockenen Fußes ins Lokal und zurück. Nun verlassen wir die Autobahn und fahren eine sehr schöne Strecke, vorbei am Caldonazzo See, der ein wenig an einen Salzkammergutsee erinnert. Unser Ziel ist Bassano del Grappa, ganz genaugenommen die Grappa-Brennerei von Poli. Wir umfahren Bassano auf einer neuen Autobahn und erreichen pünktlich um 14.45 Poli. Wir werden herzlich empfangen. Poli ist eine sehr alte Brennerei. Unsere Führerin erklärt uns das up- and down der Firma. Nach einer finanziellen Pleite startet das Unternehmen, das schon um 1800 gegründet wurde nochmals durch, setzt auf Qualität und kann sich etablieren. Heute gehört Poli zu den großen Brennereien in der Region. Sie machen nicht nur Grappa, auch allerhand andere Schnäpse und Liköre. Wir fahren weiter und erreichen Treviso. Unser Park-Hotel liegt am Stadtrand von Treviso. Als wir ankommen beginnt es zu regnen und dann zu schütten. Schnell sind die Zimmer eingeteilt. Zum Abendessen gibt es schwarzen Tintenfisch in Kartoffelcreme, Sea food risotto, Lachs und Tiramisu. Es gibt ein kräftiges Gewitter mit Regen, bevor ich zu Bett gehe.
2. Tag - Donnerstag 08.05.2025
Das Frühstück im Villa Pace Park Hotel Bolognese, das am Ende des 19. Jhd. erbaut wurde, bietet für jeden etwas. Das Hotelpersonal ist freundlich und hilfsbereit. Nach dem Frühstück starten wir los Richtung Zentrum Treviso. Die Stadt ist mit Prosecco unmittelbar verbunden. Wein und Prosecco, das ist es, was es hier schon immer gab. Es gab sogar einen Brunnen aus dem Wein kam. Heute kommen die Gäste wegen der schönen Altstadt mit viel Wasserkanälen und der typisch italienischen Atmosphäre. Wir fahren bis zum Porta San Tomaso, mit dem Venezianischen Löwen als Symbol der Macht. Dort lass ich die Gäste aussteigen und sie treffen Nicoletta unsere Reiseleiterin, die einen Rundgang mit den Gästen macht. Ich fahre einstweilen los und suche einen Parkplatz, was nicht so leicht ist. Erst beim 6 Kilometer außerhalb liegenden Stadions finde ich einen Platz für meinen Setra Bus. Zum vereinbarten Zeitpunkt hole ich meine Gäste wieder beim Stadttor ab. Nun geht es ins Roncarde Castle, am Stadtrand von Treviso. Vorerst ist es nicht so einfach, aus dem Stadtzentrum zu entkommen. Es gibt eine Ringstraße, aber irgendwie komme ich aus dem Ring nicht heraus. Erst als ich einfach auf gut Glück abbiege entkomme ich „dem Teufelskreis“. Das Roncarde Castle liegt im Ort Roncarde. Die Familie Bassetti besitzt dieses Schloss seit den 30iger Jahren und begann damals schon mit dem Weinanbau. Das alte Schloss mit dem schönen Garten wird immer noch von den Besitzern selbst bewohnt. Wunderschön ist auch der Schlossgarten mit den alten, über zweihundert Jahre alten Bäumen. Aber genauso schön ist der Weinkeller. Hier gibt es Besonderheiten wie den Wein Villa Giustianian Rosso oder die Weinsorte Raboso. Der Name leitet von zornig ab, was bei uns wahrscheinlich „Rabiatsperle“ heißen würde. Der Verkostungsraum des Schlosses hat wirklich Atmosphäre und die Reiseteilnehmer genießen sie und die dazu passenden Weine. Zuerst beginnen wir mit einem Prosecco und dann gibt es einen Weiß- und zwei Rotweine zum Verkosten. Einige kaufen auch Wein ein, bevor wir zurück in unser Hotel fahren. Um 19.00 Uhr gibt es Abendessen, wieder 4 Gänge, davon auch einer mit Steak. Nun darf auch ich einen Prosecco kosten.
3. Tag - Freitag 09.05.2025
Nach dem Frühstück fahren wir nach Padua. Wir treffen heute wieder Nicoletta. Das Fahren in Padua ist nicht so einfach, weil mein GPS immer falsche Wege findet, dass uns teilweise durch die Altstadt und Fußgängerzone führen würde. Ich kenne schon den Weg und so erreichen wir den „Prato delle Valle“, den großen runden Platz im Zentrum. Nicoletta führt uns gleich mal zur Abbazia di Santa Giustina, die große Kathedrale gehört zum Benediktiner Kloster. Wir schauen kurz mal rein und sind begeistert von der reichhaltigen Ausgestaltung. Dann marschieren wir in einem Rundgang durch die Altstadt von Padua. Es sind viele Menschen unterwegs und daher ist es nicht einfach den Ausführungen von Nicoletta zu folgen. Wir beenden unseren Rundgang beim Markt. Nicoletta erklärt, wie wir wieder zurück zum Bus kommen. Einfach immer die Via Roma und die Via Umberto entlang. Mit einigen Teilnehmern sitzen wir beim Markt zusammen. Es gibt natürlich Aperol und andere gut gekühlte Getränke. Dazu kleine italienische Tapas. Für mich gibt es natürlich nur Wasser, bin ja der Busfahrer. Dann marschieren wir zurück. Leider finden zwei Damen nicht gleich den Weg. Mein Freund „Speedy“ kümmert sich darum. Mit etwas Verspätung fahren wir zur Villa Pisani am Brenta Kanal. Diese Villa ist eine der zahlreichen Villen entlang des Brenta Kanals, wo einst reichte Venezianer wohnten, denen es in Venedig zu stinkig geworden ist. Um das 17 Jhd. wurde das Bauwerk errichtet. Besonders ist auch die große Parkanlage mit Labyrinth und vielen besonderen Pflanzen und Bäumen. Nun fahren wir zurück nach Treviso. Das Abendessen findet um 19.30 Uhr statt.
4. Tag - Samstag 10.05.2025
Wir fahren heute später ab. Um 10.00 Uhr geht es nach Castellfranco. Die Fahrzeit ist nur rund 40 Minuten. Im Zentrum angekommen, gibt mir mein GPS wieder einige Aufgaben, bis wir endlich den Piazza Giorgione erreichen. Unsere Reiseleiterin Nicoletta wartet schon auf uns. Ich lasse meine Gäste beim Busbahnhof aussteigen und sie gehen dann mit Nicoletta in die Festungsstadt. Im Stadtzentrum befindet sich die gut erhaltene, quadratische Festungsanlage, mit seinen Eck- und Mitteltürmen. Ein Wassergraben führt um die Burg. Der Grundriss geht auf das auf ein römische Castrum zurück. Die Backsteinmauern sind 17 m hoch und 1,75 m breit. In der Mitte der befestigten Altstadt liegt der Dom mit der Pala di Castellfranco. Die Stadt ist überschaubar und so dauert die Führung auch nicht so lange. Einige ziehen es ohnedies vor, abzukürzen und einen Aperitivo zu sich zu nehmen. Ich tanke meinen Bus und parke bei der Tankstelle. Zur Abfahrtszeit treffen wir uns wieder beim Busbahnhof. Nun fahren wir weiter, und weil wir bis zur Weinverkostung noch Zeit haben, fahren wir über Aslo nach Valdobbiadene. Angekommen in Valdobbiadene führt mich das super GPS in eine sehr sehr enge Gasse. Nur wenige Zentimeter links und rechts trennen mich von den Steinmauern. Dann kommt auch noch ein Auto entgegen, aber wir schaffen es ins Zentrum von Valdobbiadene. Die Zeit ist jetzt allerdings knapp und so werfen wir nur einen Blick auf den Stadtplatz und fahren anschließend weiter zur Villa Sandi. Hier werden wir freundlich empfangen. Die Villa Sandi ist ein Weingut mit 180 Hektar und Geld spielt hier scheinbar keine Rolle. Wir kommen in einem Vortragsraum und erfahren die Geschichte in einer Multimedia Show. Dann geht es hinunter in die Weinkeller, die auch zur Zeit des Krieges als Schutzkeller und zu militärische Zwecke verwendet wurden. Heute befinden sich hier die besten Tropfen von Schaumwein und Wein. Prosecco wird hier selber nicht gemacht, der wird in Stahltanks erzeugt. Wir verkosten vier verschiedene Prosecci, Weiß-und Rotweine. Alles geht sehr schnell, es scheint unser Führer hat einen Zeitdruck. Wir besuchen auch den Park in dem die Villa Sandi steht. Die Villa selber ist ein Meisterwerk einer Palladio Villa aus dem 16. Jhd.. Mit mächtigen Dorischen Säulen wirkt es wirklich herrschaftlich. Nach einem Gruppenfoto geht es zum Einkaufen. Fast jeder nimmt sich einige Flaschen mit. Nun fahren wir zur Locanda Sandi, die auch zur Villa Sandi gehört. Hier haben wir das Abendessen in feinem Ambiente bestellt. Wir essen vorzüglich und fahren anschließend zurück in unser Hotel, das wir um 23.00 Uhr erreichen.
5. Tag - Sonntag 11.05.2025
Heute heißt es Abschied nehmen von unserem Park-Hotel. Unser Ziel ist San Daniele, dort wo der gute Prosciutto herkommt. Das Wetter ist heute perfekt, keine einzige Wolke am Himmel. Die Fahrt dauert zirka eineinhalb Stunden. In San Daniele sind schon einige Gruppen angemeldet. Die Führung dauert nicht lange, denn man hat nun keinen Blick mehr in die Reifekammer, weil scheinbar diese Reifekammer nicht mehr in Betrieb ist. Eine Dame erklärt uns, wie der Schinken luftgetrocknet und wie er dann weiterverarbeitet wird. Anschließend sitzen wir auf der Terrasse zum Mittagessen mit Pasta, Rohschinken, Brot sowie Weiß- und Rotwein. Um 13.30 Uhr starten wir für unsere nächste Strecke zur Tauern Rast. Hier machen wir 45 Minuten Pause. Leider sind die Raststätten extrem teuer geworden. Nun machen wir uns auf unseren letzten Streckenabschnitt über die Tauern-Autobahn - Werfen - Salzburg - Seewalchen, wo wir um 19.30 Uhr ankommen.
Es war eine schöne Reise und ich freue mich bereits auf die nächste!
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