Virus-Gefahr! Wem das Afrikavirus einmal gepackt hat, den lässt es nicht mehr los!
So ist es mir ergangen. Seit meinen ersten Flugversuchen in Südafrika 2014, als ich eine Buschpilotenausbildung gemacht habe, hat es mich immer wieder in dieses wunderschöne Reiseland gezogen. So geht es auch heuer wieder nach Südafrika. Zu dritt fliegen wir von Wonderboom/Pretoria bis nach Kapstadt und in den Addo Nationalpark um die Grauen Riesen zu sehen und natürlich die Big5!. Wie es uns bei dieser Reise ergeht, könnt ihr im Reisebericht täglich nachlesen.
Herbert, Wolfgang und Harry – unterwegs in Südafrika 2022
1. Tag - Donnerstag 24.03.2022
Der Abflug ist erst am Abend. So bleibt mir die Zeit am Vormittag für Besorgungen und fürs Kofferpacken und zu einem Besuch im Reisebüro. Am Nachmittag verabschiede ich mich von meinen Lieben und dann geht es los. Wir fliegen ab Salzburg mit Turkish Airlines. Alles pünktlich, alles perfekt. Wir landen in Istanbul und dann geht es weiter nach Johannesburg. Istanbul ist der größte Flughafen in Europa. Die Wege sind gewaltig, mehr fast noch wie in Dubai. Wir erreichen unser Gate und weiter geht es nach Johannesburg im A330.
2. Tag - Freitag 25.03.2022
Ganz ehrlich, wenn es sich wer leisten kann Business zu fliegen, macht es. Es war ein Horror. Der Flieger war gestopft voll. Eingekeilt, zwischen den Passagieren, findet man keine Position, sich zur Ruhe zu begeben. Nun gut, wir haben es geschafft. In Johannesburg angekommen, geht es zur Einreise, und dann holen wir unser Gepäck ab. Bei Vodacom besorgen wir uns Internetzugang und dann geht es mit em UBER-Taxi nach Wonderboom. Nach knapp einer Stunde erreichen wir unser Ziel San Giovanni Hotel, am Flughafen Wonderboom. Leider regnet es. In Wonderboom angekommen treffen wir Markus Möllmann, unseren Vercharterer. Nachdem ich ja schon mehrmals in Afrika fliegen war, ist meine Scheinanerkennung erledigt. Wolfgang und Herbert steht das noch bevor. Wir gehen mit Markus die Lufträume durch und dann meint er, ich solle heute noch ausgecheckt werden. Weil ich ja schon meine Validierung habe, genügt ihm nur eine Landung. Unser Flugzeug ist wahrscheinlich so alt wie ich, aber immer noch (so wie ich) gut in Schuss. Wir machen eine Platzrunde um Wonderboom und landen dann. Herbert und Wolfgang kontrollieren von hinten, ob ich eh alles richtig mache. Dann geht es in unser Hotel San Giovanni Hotel beim Flughafen. Hier gibt es ein nettes Restaurant mit einem sehr guten Essen. Auch die Zimmer sind in Ordnung. Diesmal hat jeder ein Einbettzimmer. Nach dem Abendessen und einer guten Flasche Wein gehen wir alle müde zu Bett, denn morgen müssen wir bereist um 08.00 Uhr gestellt sein, denn dann machen Wolfgang und Herbert den Checkflug.
3. Tag - Samstag 26.03.2022
Wir müssen früh raus, denn David, der Instruktor wartet schon auf Wolfgang und Herbert für die Validierung. Nach einem Kaffee stoße ich auch dazu. David erklärt uns einiges über die Lufträume, sowie über Fliegen in hoher Druckhöhe, so wie es in der Region um Johannesburg der Fall ist. Leider ist das Wetter nicht so berauschend. Immer wieder versucht David mit dem Tower abzuklären, ob es möglich ist die Checkflüge zu machen. Laut Auskunft vom Turm, ist die Wolkenuntergrenze unter 1000 ft. Das heißt warten! Gegen Mittag, dann endlich Wetterbesserung, aber wo ist nun David? Die Zeit vergeht und wir befürchten, dass wir heute nicht mehr fertig werden mit der Validierung. Endlich passt das Wetter und auch David ist da. Herbert und Wolfgang fliegen ihr Programm. Sie wechseln die Pilotensitze auf der Schotterpiste in Freeway. Endlich ist alles erledigt, nur der Papierkrieg ist noch nicht ganz fertig. David meint, das macht Markus am Montag, nachdem am Sonntag niemand auf der Behörde erreichbar ist. Wir wollen natürlich nicht am Flughafen Wonderboom das Wochenende verbringen. So buchen wir kurzerhand die Lodge Mongena zirka 40 Kilometer nordöstlich von Wonderboom. Schnell ist ein UBER-Taxi bestellt. Zum Sonnenuntergang erreichen wir die Lodge. Schnell auf ein Landebier, dann zum Abendessen. Die Lodge ist wunderschön angelegt. Es soll auch die Big-Five geben, das werden wir morgen sehen. Wir sitzen auf der Terrasse und genießen unser Abendessen, es gibt wieder mal Steak.
4. Tag - Sonntag 27.03.2022
Gestern hat es geheißen früh raus, heute noch früher. Um 06.00 Uhr ist Abfahrt zum Game Drive. Mit einem Toyota Landcruiser geht es hinaus in die „Wildnis“. Das Gebiet um die Mongena Safari Lodge, hat die „Big-Five“, aber diese müssen wir zuerst mal finden. Wir durchstreifen langsam die roten Sandwege, immer auf der Suche nach Vögeln und Landtiere. Wir fahren um einen künstlich angelegten See. Hier gibt es auch Flusspferde, aber leider nichts zu sehen. Dann endlich eine Gruppe junger Löwen. Ganz knapp kommen sie an unseren Landcruiser heran. Es sind junge Löwen, wirklich schön anzuschauen. Dann geht es weiter. Wir bekommen Kaffee mitten in der Wildnis. Mit uns im Geländewagen ist auch ein netter Herr, der auch Pilot ist. Uns interessiert natürlich, welche Tipps ein Pilot aus Südafrika für uns hat. Nach fast zwei Stunden geht es zurück zur Lodge. Hier wartet bereits ein großartiges Frühstücksbuffet auf uns. Am späten Nachmittag haben wir noch eine Tour gebucht. Jetzt aber haben wir Zeit zum Relaxen, es soll ja auch Urlaub sein!
Das Mittagessen lassen wir aus. Wolfgang will unbedingt den Runway bei der Lodge inspizieren. Da kommt auch schon eine nette Dame und verjagt uns, denn die Piste liegt nicht im geschützten Bereich, denn hier gibt es ja auch Löwen. Am Nachmittag besuchen wir kurz den Pool, denn die Temperaturen sind grade recht, um mal ins kühle Nass zu springen. Um 16.30 startet unsere zweite Tour. Unser Guide(in) heißt Julia, sie kommt aus Freiburg in Deutschland. Es geht wieder über Stock uns Stein. Nun sehen wir auch Nashörner. Wieviel es gibt will Julia uns nicht sagen, weil es in ganz Südafrika das Problem der Wilderer gibt, die es auf die Hörner der Nashörner abgesehen haben. Bei einem kleinen Teich gibt es dann Bier und Trockenwurst zum Sonnenuntergang. Dann hören wir das Brüllen eines Löwen. Schnell ist alles zusammengeräumt, denn wir müssen den Löwen suchen. Nach kurzer Strecke liegt das große männliche Tier auf der Straße. Wir nähern uns vorsichtig und beobachten das majestätische Tier. Dann fängt es noch dazu zum Brüllen an. Da hört man erst, wie laut das wirklich ist! Nach einiger Zeit der Beobachtung, wird es dem Löwen zu bunt und er macht sich auf der Straße auf den Weg. Bei jedem größeren Strauch markiert er, ganz so wie unsere Katzen. Die Fahrt geht bis in den Abend hinein. Es ist schon finster, als wir in der Lodge ankommen. Der Hunger ist groß, daher nix wie ab ins Restaurant. Wir gehen bald schlafen, denn morgen sollen wir ja fliegen, mal sehen was das Wetter morgen macht.
5. Tag - Montag 28.03.2022
Wir werden von unserem UBER-Fahrer in der Lodge abgeholt. Markus wartet schon auf uns. Es gibt noch einige wenige Formalitäten. Dann werden die Dokumente zur Südafrikanischen Luftfahrtbehörde geschickt. Diese befindet sich in der Nähe von Johannisburg. Daher werden wir nicht mit dem Taxi fahren, sondern fliegen. Wir beladen das Flugzeug und wollen starten. Leider haben wir übersehen, dass der Flughafen Grand Central in kontrollierter Flugplatz ist. Wir brauchen einen Flugplan. Das Aufgeben des Flugplanes am Telefon funktioniert nicht. Die Dame ist unfreundlich und will dann noch dazu von jedem Wegpunkt die Koordinaten. Woher soll ich die am Telefon nehmen. Also zurück zu Markus – er ist uns beim Aufgeben des Flugplanes behilflich. Künftig sollte das kein Problem mehr sein. Ich fliege, Herbert funkt. Wir starten Richtung Norden zum Meldepunkt Powerstation. Dann geht es südlich nach Grand Central. Die Landung gelingt sehr gut. Dann mit dem UBER-Taxi zur Behörde. Dort brauchen wir nicht lange bis wir die Dokumente haben. Endlich! Nun zurück zum Flieger, Flugplanung und Abflug! Wolfgang fliegt. Es geht von Grand Central über die Townships, mit den zwei bunt bemalten, ehemaligen Kühltürmen hinweg – hinaus in die ebene Landschaft von Südafrika. Unser Flug dauert zirka 2 Stunden, dann erreichen wir Kimberly. Der Anflug ist problemlos. Gleich bei der Landung bestellen wir den Tankwagen. Dann Landegebühr, zahlen und dann – warten. Warten auf den Tanklastwagen. Nach zirka einer Stunde kommt dieser endlich. Mittlerweile ist der Flugplatz geschlossen. Wir müssen noch durch die Sicherheitskontrolle. Leider gibt es kein UBER-Taxi hier. So rufen wir im Hotel an und bestellen ein Taxi. Dieses kommt aber erst nach mehrmaligen urgieren nach zirka eine Stunde. Wir haben das Protea Hotel gebucht. Endlich Abendessen und das Landebier!
6. Tag - Dienstag 29.03.2022
Die Wettervorhersage für unser Ziel in Stellenbosch ist leider vernichtend! Es wird den ganzen Tag nicht möglich sein dort zu landen. Daher heißt es umplanen! Wieder einmal! Wir sind aber flexibel und besinnen uns auf den Vorschlag von Markus Möllmann (bushpilots), der meinte, dass wir nach Augrabis fliegen sollen. Hier gibt es wunderbare Wasserfälle und noch dazu eine super Lodge, die auch eine Piste dabei hat, die Dungi Lodge, ganz an der Grenze zu Namibia, unweit von Upington. So einfach ist das natürlich nicht, einfach reinsitzen losfliegen geht einfach nicht. Zuerst einmal anrufen und um Genehmigung anfragen. Wir bekommen zwei Formulare zum Ausfüllen, die wir dann eingescannt an die Lodge schicken müssen. Haben wir einen Scanner mit? Haben wir einen Drucker mit? Nein – natürlich nicht. Die Rezeption soll das für uns ausdrucken. So einfach ist das aber nicht – Willkommen in Südafrika! Aber irgendwie bekommen wir das hin. Nach dem Frühstück geht es zum Flughafen. Das Wetter ist zwar gut, aber der Wind ist heute enorm! Bis zu 35 kt Wind sind zu erwarten. Herbert hat heute das Vergnügen zu Fliegen, ich mach den Funk. Der Flughafen von Kimberly hat zwei gekreuzte Pisten. Den richtigen Weg zur Startstelle zu finden kann da manchmal nicht so einfach sein. Für uns kein Problem. Wir starten und gleich nach dem Abheben, heben wir schon mal aus unseren Sitzen ab. Zwei Stunden dauert der Flug nach Dundi Lodge Augrabies. Wir haben den Wind genau von der Seite. Es ruckelt und schaukelt in einer Tour. Die Landschaft unter uns ist flach, kaum mal eine Siedlung, kaum mal bewohnte Gebiete. Manchmal gibt es eine Straße, kleinere Seen, die Dank des Regens alle voll sind. Wir kommen zu unserem Ziel. Der Wind kommt für die Landung stramm von der Seite. Herbert meistert die Landung auf der Schotterpiste perfekt! Hier wartet schon der Chef der Lodge auf uns und empfängt uns freundlich. Es geht gleich zur Tankstellen und dann dürfen wir sogar unser Flugzeug in einem Hangar abstellen. Die Lodge ist sehr familiär, es gibt auch einen Pool. Wir warten aufs Abendessen bei einem gemütlichem Gläschen Wein.
7. Tag - Mittwoch 30.03.2022
Nach dem Frühstück checken wir das Wetter und entscheiden doch noch heute nach Kapstadt zu fliegen. Das Wetter am Weg ist super, nur in Kapstadt bzw. Stellenbosch kann es eng werden, denn hier hängen die Wolken tief. Ich fliege, Herbert macht den Funk. Leider bleibt uns nun keine Zeit mehr die Augrabies Falls zu besichtigen. Dafür wollen wir aber mit dem Flugzeug drüber fliegen. Es ist zwar nicht ganz rechtens, aber wird uns schon keiner runterschießen. Unsere Cessna steht im Hangar und das ist gut, denn es ist jetzt schon recht warm geworden. Den Runup machen wir direkt im Hangar und starten dann auf der Schotterpiste 08 Richtung Augrabies. Der Oranje Fluss hat sich hier tief in die Landschaft geschnitten. Er stürzt in mehreren Kaskaden in die Tiefe. Weil jetzt ja ende Regenzeit ist, ist das wirklich spektakulär. Nun führt unser Kurs in Richtung Süden. Die Landschaft wird trockener, obwohl immer noch kleine Seen vom Regen übriggeblieben sind, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen austrocknen werden. Der Flug ist ruhig, das Wetter schön. Die Flugzeit haben wir mit zirka 3 Stunden berechnet. Richtung Kapstadt, stellen sich dann wieder Berge in den Weg. Wir haben eine Route gewählt, mit der wir durch die Täler langsam unsere Höhe abbauen können. Plötzlich stimmt unser Giro Kompass und unser Künstlicher Horizont nicht mehr. Die Suction Pumpe dürfte defekt sein. Wichtig, dass der Geschwindigkeitsmesser und das I-Pad noch funktionieren! Richtung Kapstadt wird das Wetter dann wirklich schlechter. Wir müssen unter die Wolkendecke schlüpfen. Die Sichten sind gut, aber der Wind hat zugenommen. Über Diemerskral, wo wir schon 2020 mal gelandet sind geht es nach Stellenbosch. Kein anderer Verkehr ist in der Luft. Der erste Anflug auf Stellenbosch misslingt, weil zu hoch, dann der zweite Anflug, aber auch der passt nicht – zu schnell! Durchstarten – nochmals, und nun gelingt die Landung. Der Seitenwind war extrem und sehr turbulent. Nun geht es gleich mal zur Tankstelle. Dann nehme ich Kontakt auf mit Markus von Bushpilots und mit Stelair, die unsere Suction Pumpe wieder reparieren sollen. Das alles ist schnell erledigt, dann gibt es das obligate Landebier. Das UBER-Taxi ist auch schon bestellt und schon sind wir am Weg nach Kapstadt. Die Fahrt dauert zirka 50 Minuten. Ich hab das Hotel Park Inn by Radisson gebucht. Ein wirklich schönes Hotel, große Zimmer, sehr sauber. Zum Abendessen wollen wir in Chefs Warehouse, aber die haben leider zu. So kehren wir im Restaurant „Grub and Vine“ Culture Wine Bar ein. Hier sind die Weine wirklich teuer aber gut. Das Essen ein Traum, sowohl Geschmack als auch wie sie es servieren. Es ist spät, wir sind müde, daher geht es wieder mit UBER-Taxi zurück zum Hotel.
8. Tag - Donnerstag 31.03.2022
Ein wunderschöner Morgen begrüßt uns. Unser Weg ist heute gleich mal zur Victoria & Alfred Waterfront, dem touristischen Zentrum der Stadt. Schon am Weg dort hin beeindrucken uns die modernen Bauten der Stadt. Neben dem touristischen Aspekt ist Waterfront aber auch bekannt für seinen Hafen, in dem in den Trockendocks Schiffe repariert werden. Wir marschieren auch bei der neuen Marina vorbei, in der die reichen Südafrikaner ihre Wohnungen haben, mit Blick auf die Wasserkanäle. In einem netten Restaurant nehmen wir unser Frühstück ein. Dann buchen wir eine Hop-on, Hop-off Sightseeing-Tour. Die Fahrt führt zuerst durch das Zentrum der Stadt, dann hinauf zur Seilbahn, unserem ersten Ziel, denn ich will endlich mal auf den Tafelberg. Schon auf der Fahrt zum Tafelberg sieht man die endlosen Kolonnen von geparkten Autos. Als wir dann oben ankommen, haben wir zwar einen tollen Blick auf die Stadt, aber es steht eine nicht enden wollende Kolonne von Menschen Schlange. Die geschätzte Wartezeit zum Rauffahren mit der Seilbahn zirka zwei Stunden. Das wollen wir uns nicht antuen und fahren weiter mit dem Hop-on, Hop-off Bus nach Camps Bay. Hier unterbrechen wir die Fahrt und besuchen einen der schönsten Strände der Region. Im Hintergrund der Tafelberg und die 12-Apostel-Berge, ein gewaltiger Anblick. Nach einem Strandspaziergang kehren wir im Restaurant Bilboa ein, das wir schon von einer vorherigen Reise kennen. Hier hat man einen fantastischen Blick über die Bucht und aufs schäumende Meer. Riesige Wellen brechen über die Felsen herein und breiten sich am Strand aus. Strandverkäufer versuchen ihre Bilder zu verkaufen. Wir sitzen oben und beobachten das alles bei einem Longdrink. Weiter geht die Fahrt mit dem Bus über Bantry Bay zurück nach Kapstadt. Hier sind wohl die teuersten Häuser von ganz Südafrika. Der Atlantik zeigt mit seinen großen Wellen seine Macht. Zum Abendessen haben wir im Restaurant Aubergine reserviert. Das Wetter ist heute den ganzen Tag ein Traum. Gegen Abend zu, bekommt der Tafelberg seine Wolke aufgesetzt. Das Restaurant Aubergine liegt ein wenig versteckt in einem Wohngebiet. Von Außen ist es kaum als Restaurant zu erkennen. Innen ist es sehr geschmackvoll und stylisch eingerichtet. Wir bestellen ein Degustationsmenü mit vier Gängen mit Weinbegleitung. Der Hauptgang ist Springbocksteak. Das Essen ein Traum, aber der Bock war ein wenig zäh! Die Weinbegleitung hätten wir uns sparen können, denn um den Mehrpreis hätten wir wohl 3 Flaschen Wein kaufen können. Den Abschluss machen wir im „Blue Room“. Das ist ein kleines Jazz Lokal, in dem Musiker Jam Sessions machen. Mehrere Musiker wechseln sich ab. Leider müssen die Lokale um 22.00 Uhr schließen. Dann geht es zurück ins Hotel. Der Wind bläst massiv vom Tafelberg herunter!
9. Tag - Freitag 01.04.2022
Um 09.00 Uhr treffen wir uns mit einem Deutschen, der hier in Kapstadt ein in Deutschland registriertes Flugzeug stehen hat. Ich bin mit dem schon länger in Kontakt und wir überlegen, ob es Sinn macht das Flugzeug zu kaufen. Nach dem Frühstück fahren wir nach Stellenbosch und holen unser Flugzeug von der Werft ab. Die Reparatur an der Unterdruckpumpe ist abgeschlossen. Stelair hat einen guten Job gemacht. Hier treffen wir auch den Flugzeugbesitzer wieder, der uns zu einer Platzrunde mit seinem Flugzeug einlädt. Das Flugzeug ist eine Piper Cherokee 235 Bj.1969, also doch ein wenig jünger wie ich. Wir entscheiden, aber die Idee nicht weiter zu verfolgen. Trotzdem ist es nett, mal wieder mit einem dieser Typen Flugzeuge zu fliegen, mit denen ich ja schon einige Male im südlichen Afrika herumgeflogen bin. Mit unserer nicht viel jüngeren Cessna geht es dann rund ums Kap. Wolfgang fliegt, Herbert funkt, ich fotografiere von der Rückbank aus. Es geht im Uhrzeigersinn um das Kap. Zuerst an der Küste entlang. In den Bergen sind heftige Turbulenzen. Dann hinaus aufs Meer. Schon sieht man das Kap. Wolfgang lässt es sich nicht nehmen einmal, um das Kap zu kurven. Das Kap der guten Hoffnung, ist schon ein Erlebnis! Dann geht es in 400 Meter entlang der Steilküste bis nach Kapstadt. Unter uns der schäumende Atlantik, der sich hier ja mit dem Indischen Ozean vereinigt. Es ist extrem turbulent, nicht ganz einfach hier gute Fotos zu machen. Kapstadt, der Tafelberg, der Signal Hill und der Lyonshead liegen rechts von uns. Auf der linken Seite die Insel Robbenisland, auf der Nelson Mandela ja so lange inhaftiert war. Zurück geht es dann über die Hügelige Landschaft nach Stellenbosch. Nach einer Stunde sind wir zurück. Nach dem obligaten Landebier geht es mit UBER-Taxi nach Stellenbosch. Wir schlendern durch die Stadt und kehren dann auf ein Gläschen Wein ein. Wir treffen uns mit Philipp einen Freund aus der Zeit in der ich die Buschpilotenausbildung gemacht hatte. Gemeinsam geht es dann nach Boschendal, einem sehr bekannten Weingut. Philipp hat einen Tisch für uns reserviert. Frau Georgie Davidson hat sich hier einen Traum erfüllt. Eine ökologische Landwirtschaft mit Weinanbau, Gemüse usw. und mit einem Hotel und Restaurant in der gehobenen Kategorie. Das Gut liegt in einer traumhaften Landschaft, von Bergen umgeben. Das Essen ist sehr gut, der Wein schmeckt uns auch. Wir plaudern und Philipp erzählt uns von seinen Erlebnissen hier in Südafrika. Das „welcome to South Africa“ Phänomen gibt es täglich! Zurück nach Kapstadt geht es mit dem UBER-Taxi, denn Philipp wohnt in einer ganz anderen Richtung und zwar in der Gegend um Wellington. Wir sind müde!
10. Tag - Samstag 02.04.2022
Nach dem Frühstück werden wir von Philipp abgeholt. Nein nicht jener von gestern ein anderer Philipp! Er hat hier eine schöne Apartmentanlage in Camps Bay. Er hat auch ein Safariunternehmen und daher fährt er auch einen großen Toyota Geländewagen. Wir haben uns seit 2020 nicht mehr gesehen, die Wiedersehensfreude ist groß. Nun fahren wir los, einmal um das Kap herum, so wie wir das gestern mit dem Flugzeug gemacht haben. Wir fahren nach Hout Bay. Hier kehren wir in einem kleinen Restaurant zum Frühstücken ein. Weiter geht es nach Long Beach und nach Constantia. Hier ist eines der sehr guten Weingüter und La Colombe eines der besten Restaurants der Gegend. Weiter geht es nach Muizenberg. Hier fotografieren wir die bunten Umkleidehäuschen am Strand und fahren dann weiter über Fish Hoek bis nach Simons Town. Hier gibt es die berühmten Kap Pinguine zu sehen. In einem kleinen Park mit Eintritt sieht man die Tiere beim brühten oder auch am Strand. Es liegen große, rund Granitblöcke im Meer. Dazwischen tummeln sich immer wieder die kleinen Pinguine. Es wurden Besucherplattformen geschaffen, von wo aus man die Tiere beobachten kann. Seit 1983 hier ein einsames Pärchen entdeckt wurde, hat sich die Population extrem vergrößert! Nach einer Mittagspause mit traumhaften Blick in die Bucht von Long Beach geht es weiter Richtung Kap. Nun kommt man zu einer Mautstation und in den Kap of good hope Nationalpark. Von weitem sieht man schon den Leuchtturm. Wir fahren mit der Standseilbahn hinauf zum Gipfel. Es bläst der Wind so stark, dass man kaum stehen kann. Das Meer schäumt weiß! Stolz stehen wir oben, denn gestern sind wir selber ums Kap geflogen und nun stehen wir da! Zurück geht es dann über den Weg zum Parkplatz. Weiter geht die Fahrt an den Strand, an dem das bekannte Schild „Kap der guten Hoffnung“ steht, das ja schon Millionen Mal fotografiert wurde. Auch wir machen unser Foto und dann geht es weiter. Wir machen einen kurzen Stopp für ein Gläschen Wein bzw. Bier. An der Westseite der Kap Insel kommt nun die spektakuläre Strecke vom Chapmans Peak. Das ist auch eine Mautstraße, mit spektakulärem Ausblick auf das Meer. Das Wasser fliegt waagrecht übers Meer, so stark bläst der Wind. Bei einer Aussichtsplattform bleiben wir stehen uns schauen hinunter auf das Meer. Zurück geht es nun wieder über Hout Bay, wo sich der Kreis schließt. Wir fahren nun zurück in die Camps Bay und trinken bei Philipp einen Sundowner auf seiner traumhaften Terrasse mit Blick auf das Meer und auf den Lyonshead. Im Restaurant Husaren gleich direkt neben Philipps Haus kehren wir zum Abendessen ein. Das ist eines der besten Steakhäuser der Region. Wir essen Steak – Strauß und Springbock – ein Traum! Nun geht es zurück in unser Hotel. Morgen fliegen wir weiter Richtung Plettenberg.
11. Tag - Sonntag 03.04.2022
Nach dem Frühstück marschieren wir nochmals zur Waterfront. Das Wetter ist wunderbar. Der Tafelberg ohne Wolken. Wir schlendern vorbei an den Einkaufsmalls und kehren ein im „Den Anker“. Zurück geht es dann mit dem UBER-Taxi mit einem Zwischenstopp beim Hotel, unser Gepäck abzuholen. Ein letztes Mal fahren wir nun nach Stellenbosch. Hier ist im Flugplatzrestaurant viel los. Viele Familien sind hier zum Mittagessen. Weil das Wetter erst am Nachmittag besser werden soll, warten wir noch ein wenig, bevor wir unsere Maschine beladen. Heute darf ich fliegen, Wolfgang funkt. Wir starten auf der Piste 19 Richtung Süden, an Sumerset vorbei, dann steigen wir über die Passstraße immer Richtung Osten. Ein zweistündiger Flug steht uns bevor. Unter uns ist die Landschaft ausgetrocknet, die Felder abgeerntet. Ab der Hälfte der Strecke kommen dann Wolken auf, aber es geht sich unter den Wolken gut aus. Unser Ziel ist heute Mossel Bay, nicht Plettenberg, weil Mossel Bay auf halber Strecke zu unserem Ziel Grahamstown liegt. Der Anflug auf Mossel Bay ist einfach. An einer Raffinerie vorbei – dann grade rein. Gleich nach dem Abstellen des Motors hören wir Musik. Empfangskomitee?? In der Flugplatzkneipe sitzen einige Damen und Herren und haben Spaß. Wir tanken unsere Maschine voll und gesellen uns dann dazu. Auf die erste Runde Bier sind wir eingeladen. Die nette Wirtin meint dann auch noch, dass noch Curry da wäre. Super, wir haben eh noch nichts gegessen. Wir sitzen mit den Gästen beisammen. Mir gegenüber Peter – ein mächtiger Mann mit einer weißen Mähne. Er spricht Deutsch, aber man kennt ihm an, dass er schon seit 10.00 Uhr (jetzt ist es 16.00) hier bei seinem Bier sitzt. Musik spiel, die nächste Runde zahlt Peter, einfach lustig hier. Aber wir müssen dann doch weg weil wir haben das Protea Hotel gebucht. Wir checken ein und marschieren zum Hafen. In einer kleinen Hafenkneipe kehren wir noch ein.
12. Tag - Montag 04.04.2022
Wir verlassen Mossel Bay und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Dort soll es ja auch ein Frühstück geben. Wir bestellen Ei Benedikt mit einer grauslichen Sauce drauf. Dann beladen wir unser Flugzeug. Wir sehen, dass leider auf der rechten Seite zu wenig Luft im Reifen ist. Schnell ist Abhilfe geschaffen. Die netten Herren von gestern sind zur Stelle. Heute fliegt Wolfgang, Herbert sitzt rechts. Ich genieße hinten den Ausblick auf die unter uns durchziehende Landschaft. Wir fliegen die Küste entlang, vorbei an George dann bis Port Elizabeth. Schäumendes Meer unter uns, und riesige Sanddünen sind zu sehen. Gedanken, gehen durch den Kopf: Was, wenn wir hier ins Wasser stürzen, in einem der Haiverseuchtesten Gebiete der Welt? Das Flugzeug hat solche Gedanken nicht! (Gott sei Dank)
Dann ab Port Elizabeth geht es dann landeinwärts nach Grahamstown unserem heutigen Tagesziel. Die Landschaft steigt langsam an. Der Flughafen liegt dann schon auf 2.100 ft. Der Wind bläst ordentlich. Es ist nicht ganz einfach festzustellen, welche der drei Pisten die geeignetste ist. Der Anflug ist ein wenig holprig und dann heißt es durchstarten. Wir versuchen doch die andere Piste mit weniger Seitenwind. Diese Piste ist eine Graspiste. Nach der Landung werden wir vom Platzwärter empfangen. Seit mehr als einer Woche ist hier kein Flugzeug mehr gelandet. Auch unser Fahrer für den Transfer in die Pumba Lodge ist schon da. Sein Name ist Wesley. Der bringt uns mit einem VW-Bus in die Lodge. Nach zirka 40 Minuten erreichen wir das Gate. Hier gilt es wieder Formulare auszufüllen. Weiter geht es über Stock und Stein zur Lodge, die mitten im Park liegt. In der Lodge werden wir freundlich empfangen. Es gibt frische Tücher zum Erfrischen und einen Welcome Drink. Auch die Managerin persönlich empfängt uns. Bevor wir noch die Zimmer beziehen, essen wir im Restaurant. Das Restaurant hat einen offenen Blick hinaus auf die Landschaft. Traumhaftes Essen! Um 16.30 Uhr holt uns Wesley zum ersten Gamedrive ab. Es geht über Stock und Stein. Wir fahren im offenen Land Rover. Es schüttelt uns hin und her und das mindestens zwei Stunden lang. Zuerst sehen wir die weißen Löwen. Löwen liegen ja fast 20 Stunden herum und nur 4 Stunden sind die aktiv. Der männliche Löwe hat eine gewaltige Mähne! Weiter geht es über die holprige Straße. Dann als Draufgabe noch Nashörner! Wir beobachten die wilden Tiere mit entsprechenden Respektsabstand. Das Reservat liegt zwischen zwei Berge in einem Tal. Es gibt auch eine Water Lodge, die wir morgen besuche. Zum Sundowner gibt es alle möglichen Getränke sowie getrocknete Wurst, Kekse usw. Dann geht es zurück zur Lodge. Hier wartet schon das Abendessen auf uns. Weil wir ja Mittag gegessen haben, ist der Hunger nicht groß. Nach einem Gläschen Wein geht es ab ins Bett, ich bin hundemüde vom Nichtstun!
13. Tag - Dienstag 05.04.2022
Früh morgens werden wir geweckt. Game-Drive. Mit unserem Guide geht es hinaus in die Wildnis. Über Stock und Stein schaukelt uns das Vehikel, vorbei an Zebras, Giraffen und verschiedene Antilopen. Das Pumba Private Game Reserve ist ein kleineres (ca. 4500 ha) Reservat. Es ist aber das einzige das, außer dem Kruger Nationalpark, weiße Löwen besitzt. Die haben wir ja gestern schon gesehen. Heute wollen wir Elefanten sehen und gleich stehen sie auch schon im Weg. Wir beobachten die ruhigen Dickhäuter, wie sie die Äste knacken und das Grünzeug verschlingen. 70 % von dem was sie da runterschlingen kommt als Dung hinten wieder raus. Hier gibt es so um die 20 Elefanten. In der Früh ist es noch recht kalt. Ich hab mir alles angezogen was ich mithabe, doch nach zwei Stunden, wenn die Sonne rauskommt ist es angenehm warm, dann heißt es wieder ausziehen. Ganz alleine hier früh morgens zu stehen, und der Stille zu lauschen, wenn der Motor des Land Rovers abgestellt ist, ist fantastisch. Die hügelige Landschaft, der blaue Himmel, die wie im Garten Eden stehenden Tiere, die keine Notiz von uns nehmen ist beeindruckend. Wir bekommen von unserem Ranger Kaffee und kleine Snacks. Dann geht es weiter Richtung Water Lodge. Das ist eine Lodge die auch zu Pumba gehört. Sie liegt direkt an einem kleinen See. Wir frühstücken heute dort, denn das hat die Managerin für uns organisiert, damit wir uns dann auch noch diese Lodge anschauen können. Diese Lodge ist noch ein wenig kleiner. Die Zimmer sind ein Traum. Große Glasfenster geben den Blick auf den See frei. Die Einrichtung ist typisch afrikanisch mit viel Holz. Nach dem Frühstück geht es zurück zu unserer Lodge. Relaxen ist angesagt. Nach einem kleinen Mittagessen (Lunch) bleiben wir am Pool unseres Zimmers. Von unserem Zimmer hat man über große Glasfenster einen direkten Blick auf die Wasserstelle. Vom kleinen Pool sieht man ebenfalls in die Weite und zum Wasserloch. Und schon kommen die ersten Elefanten und trinken, direkt vor unserer Terrasse.
Am späten Nachmittag nochmals ein Game-Drive. Es wiederholt sich alles ein wenig, aber ganz besonders spannend finden wir das Zusammentreffen mit einem alten Elefanten. Der kommt ganz nahe an uns heran, so dass man ihn fast angreifen kann. Er ist „in der Mast“, das heißt er ist brunftig und stinkt fürchterlich, aber trotzdem so nah war ich noch nie an einem Elefanten. Nach dem Sun-Downer geht es zurück zur Lodge. Wir sitzen am offenen Feuer und genießen die Ruhe, denn es sind nur wenige Gäste in der Lodge. Das Abendessen wie gewohnt – Ein Traum!
14. Tag - Mittwoch 06.04.2022
Um zirka 03.00 Uhr morgens – das Brüllen eines Löwens. Ich möchte mich durchs finstere Zimmer auf die Terrasse schleichen, um zu sehen was draußen los ist, doch da ist die Glaswand in der Dusche dazwischen. Rumps – mit dem Kopf dagegen, Projekt aufgegeben. Der Löwe soll weiterbrüllen. Auch Herbert hatte das gleiche Erlebnis mit der Glasduschwand. Auch heute wieder ein wunderbarer Sonnenaufgang. Ich setze mich schon früh auf die Terrasse und genieße die Geräusche der Wildnis. Wir verlassen heute die Pumba Lodge. Nach dem Frühstück bringt uns unser Fahrer wieder zum Flugzeug in Grahamstown. Nach zirka 45 Minuten erreichen wir das Flugfeld. Der Wind ist auch heute wieder sehr stark. Heute fliegt Herbert, ich mach den Funk. Trotz Seitenwind gelingt der Start gut. Wir steigen auf vorerst 7000 ft. und dann weiter bis 8000 ft. Vor uns die Bergkette, die zu den Drakensbergen zählt. Unter uns eine Landschaft, wie man sie aus dem Wilden Westen kennt. Steil aufragende Berge mit einem Hochplateau drauf, mehrere nebeneinander. Dazwischen immer wieder grüne Felder und bewohntes Gebiet. Unser erstes Ziel ist Bloemefontain Tempe, das wir in zirka 2,5 Stunden erreichen sollten. Das Gebiet unter uns bietet kaum eine Möglichkeit zu einer Notlandung. Daher rechnen wir immer wieder im Kopf nach, ob unsere Spritplanung eh reicht. Sie reicht und wir erreichen Bloemefontain Tempe mit noch einer Flugstunde im Tank. Wir haben eine Cessna Caravan im Platzbereich, die Fallschirmspringer abwirft. Wir müssen uns daher in den Verkehr einordnen. Bei der Landung hat auch Herbert ein Problem, zu schnell, zu hoch – durchstarten. Die zweite Landung gelingt perfekt. Wir rollen zur Tankstelle und tanken voll. Dann flieg ich und Herbert macht den Funk. Unser Endziel des Tages ist Bona Bona Lodge. Ich hab mir selber einen Wegpunkt setzen müssen, weil der Platz nicht eingezeichnet ist. In unserem Airport Directory steht „Gravel“ also Schotterpiste. Als wir unser Ziel erreichen, sehen wir eine alte aufgelassene Piste und eine zweite, die sich als Straße entpuppt. Dann aber – auf der rechten Seite eine wunderschöne Asphaltpiste. Das ist sie! Die dürfte jemand in der Zwischenzeit asphaltiert haben. Wir funken rein, machen einen Überflug und sehen, dass Baufahrzeuge auf der Piste sind. Die Piste ist lang genug ich lande bei etwas Seitenwind vorher. Die Landung gelingt sehr gut. Dann parken wir unser Flugzeug und fahren in die Lodge. Wir werden von einem jungen Mann abgeholt. Die Lodge ist eigentlich ein Zoo. Hier findet morgen eine große Versteigerung von Wildtieren statt. Das müssen wir sehen! Aber zuerst – Landebier, Relaxen. Wir verbringen den Rest des späten Nachmittages auf der Terrasse und sehen von hier aus alle möglichen Wildtiere bei einem kleinen Teich, direkt vor unserer Terrasse. Wir essen im Hotel zu Abend. Die Bedienung ist ein wenig langsam, das Essen sehr gut.
15. Tag - Donnerstag 07.04.2022
Heute gibt es hier in der Bona Bona Lodge eine Auktion von Wildtieren, die wollen wir unbedingt anschauen. Zuerst aber Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf den Teich, wo sich jede Menge Wildtiere herumtreiben. Wir packen unsere Sachen und beladen unser Flugzeug. Dann besuchen wir die Auktion. Zuerst schauen wir uns die Tiere an, die zu versteigern sind. Diese stehen in Koppeln, die rund herum mit Stoffen abgedeckt sind, wohl damit die Tiere nicht verschreckt werden. Bei jeder Koppel ist eine Nummer drauf und eine Bezeichnung der Tiere. Durch kleine Schlitze kann man die Tiere beobachten. Wir gehen einmal rund herum, schauen bei jeder Box mal rein. Irgendwie komisch das Ganze! Dann gehen wir zu den anderen Wildtieren, die aber nicht versteigert werden, sondern die hier wie in einem Zoo leben. Mächtige Löwen, Geparden, Leoparden leben hier hinter Stacheldrahtzäunen. Wie erwähnt, das ist nicht so meine Sache. Nun besuchen wir die Auktion. Der Herr, der die Versteigerung durchführt, nennt den Ausrufungspreis, steigert dann mit wahnsinniger Sprechgeschwindigkeit den Preis, so lange bis jemand den Zuschlag bekommt. Wir schauen eine Weile gespannt zu. Wir verlassen die Versteigerung und wenden uns wieder unserem Thema zu, dem Fliegen. Wolfgang ist heute dran, Herbert funkt. Wir starten auf der neuen Piste Richtung Johannesburg. Ich habe hinten als Passagier Zeit zu fotografieren. Unter uns die Landschaft ist gezeichnet vom Goldrausch. Zahlreiche Minen liegen unter uns. Man erkennt die aufgeschüttete Erde, die geometrisch geformt wurde. Teilweise sind große von Menschenhand gegrabene Löcher in denen Wasser in verschiedenen Farben ist. Wir nähern uns Johannesburg – fliegen wieder durch die Sichtflugstrecke Richtung Norden, Richtung Wonderboom. Vorbei geht es an Johannesburg Downtown, der große Funkturm ist zu sehen, die Kylami Rennstrecke unter uns. In Wonderboom ist viel Verkehr. Wir sind Nummer vier zur Landung. Ist gar nicht so einfach die drei vor uns in der Luft auszumachen. Perfekte Landung! Wir landen, rollen zurück zum Hangar von Bushpilots und stellen den Flieger ab. Ein wenig Kosmetik am Flieger, dann zusperren unsere Pilotenreise ist zu Ende. Markus Möllmann ist heute nicht da. Wir brauchen den Flieger nur reinstellen, sonst nix! Ok, das nennt man Vertrauen! Die Villa San Giovanni ist unser nächstes Ziel. Hier gibt es gutes Essen zu günstigen Preisen. Zur Abwechslung gibt es mal Steak, das Landebier ist obligat! Dann bestellen wir ein UBER-Taxi das uns zum Premier Hotel O.R.Tambo bringt. Wir beschließen den Abend noch bei einem Drink an der Bar.
16. Tag - Freitag 08.04.2022
Heute müssen wir die Zeit totschlagen. Unser Flug geht erst am späten Nachmittag. Wir trödeln im Zimmer, Frühstücken. Um 11.00 Uhr müssen wir aus unseren Zimmern. Den Rest der Zeit hängen wir im Hotel herum. Das Wetter ist schlechter geworden. Gut, dass wir es so geplant haben, dass wir gestern das Flugzeug zurückgegeben haben und nicht heute.
Der Rückflug mit Turkish Airlines ist pünktlich, das Service sehr gut.
17. Tag - Samstag 09.04.2022
Nach einem dreistündigen Aufenthalt in Istanbul geht es weiter nach Salzburg. Die Heimat hat uns wieder.
Eine Pilotenreise mit drei Piloten in einem Flieger ist eine Herausforderung. Es erfordert Vertrauen in den PIC – (pilot in command). Wir haben das alles gut gemeistert. Während ich Herbert ja schon von einer anderen Reise kannte, war es mit Wolfgang eine Premiere. In 17 Tagen kein einziges negatives Wort, nur die gemeinschaftliche Leidenschaft des Fliegens und Afrika von seiner schönsten Seite. Es war ein Traum!