Seychellen - Le Domaine De L'Orangeraie



Seychellen - LA DIGUE

dem Himmel so nahe…

Unser Katamaran hat pünktlich um 10:30 Uhr in Victoria abgelegt. Der starke Wind, der endlich die dunklen Regenwolken vertreibt, hat leider auch das Meer ziemlich aufgewühlt und daher schaukelt es gewaltig. Die kurz zuvor noch bei jeder großen Welle lustig jauchzenden Asiaten beginnen inzwischen zu japsen, werden immer ruhiger, aus gutem Grund werden „sick bags“ ausgeteilt… wir suchen uns einen Punkt am fernen Horizont und freuen uns auf La Digue und unser Hotel, das Le Domaine de L'Orangeraie.

Diese Insel hat eine lange, eine sehr lange Geschichte. Wie die meisten anderen der sogenannten Inner Islands der Seychellen besteht La Digue aus kontinentalen Graniten mit einem Alter von rund 750 Millionen Jahren. Vereinfacht gesagt sind diese Inseln ein kleiner Splitter, der beim Auseinanderdriften des Urkontinentes im Indischen Ozean vor etwa 60 Millionen Jahren stehen geblieben ist. Mitten im Meer und - bis die Franzosen Mitte des 18. Jahrhunderts dauerhaft die Seychellen besiedelten - ziemlich isoliert von der Umwelt. Das macht auch die endemische Flora und Fauna für Wissenschaft und Forschung interessant. Wir philosophieren über die Welt, das Alter, das Reisen, das Genießen des Moments und wie immer über das Essen.

Nach gut 90 Minuten manövriert unser Kapitän den Katamaran mittels Joystick in den kleinen Hafen von La Passe. Wir werden bereits von einer freundlichen Mitarbeiterin des Hotels Le Domaine de L'Orangeraie erwartet und gemeinsam mit anderen Gästen in einer etwa 2-minütigen Fahrt zum Hotel gebracht. Ein tiefer Gong kündigt unsere Ankunft an, wir werden in den Empfangsbereich geführt und erhalten feuchtwarme Handtücher und einen alkoholfreien Cocktail zu Begrüßung. Niemand muss hier an der Rezeption anstehen, wir bleiben sitzen und hübsche Damen in exotischen Kleidern erledigen die Bürokratie für uns. Anschließend werden wir mit einem Elektrocaddy zu unserer Villa gebracht, wo unser Gepäck bereits auf uns wartet.

Warum wir nicht zu Fuß gehen? Wegen der Hitze und der Höhenmeter! Die Domaine besteht aus 55 Villen, die auf einem naturnahen, sehr gepflegten Areal errichtet wurden. Die Garden Villas liegen quasi auf Meeresniveau und sind zu Fuß sehr gut erreichbar, aber die Villas de Charme - so eine bewohnen wir – ziehen sich den Berghang hinauf und die Steigung ist gewaltig. Auch die Aussicht. Aber: hinunter sind wir immer zu Fuß gegangen!

Nach einer erfrischenden Dusche, wachsam beobachtet von grasgrünen Geckos in unserem Outdoor-Badezimmer, genehmigen wir uns noch schnell ein kühles Seybrew Bier und ein Clubsandwich an der Poolbar nur 5 Meter neben dem Meer - und dann marschieren wir los. Vorbei an gepflegten Wohnhäusern erreichen wir nach 10 Minuten den Anse Severe und suchen uns einen schattigen Platz am Strand. Der sorgfältige Blick nach oben ist wichtig, denn wer möchte schon Bekanntschaft mit einer herabfallenden Kokosnuss machen?

Die Westküste hat ein sehr schönes, gut entwickeltes Außenriff und daher eine relativ seichte Lagune. Da gerade Ebbe ist schwimmen wir nur kurz im warmen, gerade einmal hüfthohen Wasser und entscheiden uns dann für die entspannende Variante à la Badewanne.

Wir besprechen unser Programm für die nächsten 2 Tage und träumen beim Blick auf Praslin vor uns hin.

Der nächste Tag beginnt, wie der Abend zuvor geendet hat: mit Essen! Das Angebot am Frühstücksbuffet ist riesig. Von frischen Früchten, Cerealien und gesundem Gemüse über baked beans, Würstchen, gebratenen Speck und Eier in allen Varianten bis hin zu Sekt, Croissants und Muffins ist alles vorhanden. Wir beobachten bei Kaffee und Tee direkt am Meer sitzend das bunte Treiben der Fische im Wasser.

Dann geht es los. Linksverkehr. Mit 2 Mountainbikes aus dem hoteleigenen gratis Radverleih ausgestattet, fahren wir durch La Passe, dem Hauptort der Insel. Hier wohnen die meisten der nur knapp 3.000 Einwohner. Es gibt den kleinen Hafen, eine Art Lagerhaus, einige wenige Souvenirgeschäfte und kleine Supermärkte, eine Polizeistation, ein kleines Krankenhaus, eine Schule, einige Restaurants und viele, viele Radfahrer, dafür fast keine Autos. Die sind hier bei etwa 15 km asphaltierten Wegen auch nicht nötig.

Wir erreichen den L´Union Estate, ein ehemaliges Plantagengelände, das aufgrund seiner Naturschönheit und gut erhaltener alter Häuser zum Nationalerbe erklärt wurde. Wir begegnen hier auch den vom Aussterben bedrohten Seychellen-Riesenschildkröten. Diese zu den Landschildkröten gehörende Gattung ist ähnlich den auf Galapagos beheimateten Schildkröten, wird etwa 250 kg schwer und kann bis zu 150 Jahre alt werden. Wir beobachten diese faszinierenden Tiere eine Weile und fahren dann weiter, denn es wartet der wohl berühmteste aller Seychellenstrände auf uns, der Anse Source d'Argent.

Sie kennen die Werbeplakate mit den kleinen Sandbuchten, den bizarren Granitfelsen und dem türkisblauen Wasser? Hier können Sie selbst der Star auf Ihren Urlaubsfotos sein! Wir gehen auf einem guten Weg den Strand entlang und stellen fest: auch hier ganz wenige Touristen, jeder findet einen ruhigen Platz oder ein schönes Fotomotiv ganz für sich alleine!

Am Abend speisen wir á la carte im Hotel, genießen bei chilenischem Weißwein Fisch und verleihen dem Le Combava Restaurant aufgrund der ansprechenden Optik am Teller und dem wunderbaren Geschmack der Gerichte mehrere Hauben!

Leider stellen wir fest, dass das Gewand inzwischen nicht mehr so locker sitzt und beschließen daher, am nächsten Morgen das Adlernest zu erklimmen. Der Nid d`Aigle ist mit 333m die höchste Erhebung der Insel und bei fast 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit auch um 6:30 Uhr früh eine schweißtreibende Angelegenheit. Am Gipfel kombinieren wir einen wunderbarer Rundblick auf die umgebenden Inseln mit der Erkenntnis, dass es noch viel zu entdecken gibt…

Nach einem stärkenden Frühstück und E-Mail Check bei gratis WLAN setzen wir unseren Sporttag fort und treten wieder in die Pedale. Unser Ziel ist der Südosten der Insel. Es geht knapp 6 km über eine betonierte „Pass-Straße“ - wir Österreicher schmunzeln darüber – zum Strand Grand Anse. Für mich ist das der schönste Strand auf La Digue. Das Farbenspiel des Meeres, der blaue Himmel mit weißen Wölkchen, puderweißer Sandstrand und herrliche Wellen machen dieses Stranderlebnis perfekt. In einer urigen Strandbar sorgen wir für den lebensnotwendigen Ausgleich der Elektrolyte und genießen den restlichen Nachmittag am Strand.

Unseren letzten Abend auf La Digue beginnen wir mit einem Sundowner an der Bar und genießen den farbintensiven Sonnenuntergang bei chilliger Musik und einem gut gemixten Cocktail.

Das Buffet hält, was es verspricht. Die vielen verschiedenen Vorspeisen sind in kleinen Portionen angerichtet, man kann sich durchkosten und hat trotzdem noch Platz für die Hauptspeise. Es werden immer frisch gegrillte oder gebratene Fisch- und Fleischgerichte angeboten, verschiedene Eintöpfe und Currys, auch Gemüsetiger kommen voll auf ihre Kosten. Viele warme Beilagen und Salate stehen zusätzlich zur Auswahl. Alles brutzelt und duftet verführerisch, die Auswahl fällt schwer und auch das Dessertbuffet entgeht uns nicht.

Die Weinkarte ist exzellent, wir haben uns diesmal für einen italienischen Pinot Grigio entschieden, eine gute Wahl!

Nach dem Essen lassen wir uns zu unserer Villa fahren und machen es uns auf der Terrasse gemütlich. Unser Willkommensgeschenk, eine kleine Flasche Champagner, leistet uns gute Gesellschaft beim Betrachten des Sternenhimmels. Wir fühlen uns dem Himmel so nahe was nicht nur an La Digue sondern auch an unserem Hotel, dem Le Domaine de L’Orangeraie liegt…

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Die Mitarbeiter aus unserer Seychellen-Abteilung sind Ihnen gerne bei Ihrer Urlaubsplanung behilflich.

Verfasser

Dr. Johanna Klügl





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