Flug um die Adria, Dr. Aldo Vinazzer, Harald Schobesberger



Reisebericht Flug mit einer MCR4s

Von Gmunden über Kroatien, Mazedonien, Griechenland nach Italien und über Rom und Toskana zurück!

1. Tag: 25.05.10

Aldo fliegt. Abflug von Gmunden um 09.31 Uhr über Niederöblarn - Nipel - Girda - Cres nach Mali Losinj. Landung um 11.14 Uhr. Das Wetter ist anfänglich noch nicht so schön, einige Wolken, aber je weiter wir südlich kommen, desto besser wird es. Allerdings schaukeln uns kräftige Turbulenzen durch die Luft. In Mali Losinj angekommen, bringt uns das Flughafen eigene Taxi ins Zentrum. Wir nutzen die Zeit zum Mittagessen, dann geht es wieder zurück zum Flughafen. Am kleinen Hafen von Losinj beobachten wir die Schiffe, die in den Hafen einlaufen. Von Hektik ist hier keine Spur. Hübsche Frauen stolzieren entlang der Promenade, die ersten Touristen haben sich schon eingefunden und hin und wieder hört man jemand Deutsch sprechen.
Von Losinj weg fliege ich und Aldo macht den Funk. Wir müssen bis 16.00 Uhr gestartet sein, weil der Flugplatz ausnahmsweise heute früher zusperrt. Es kommt ein wenig Hektik auf, weil der Tower während des Rollens auf der Piste permanent mit uns spricht und wir dadurch in unseren Vorbereitungen gestört werden. Wir fliegen entlang der kroatischen Küste vorbei an Split, Zadar - Insel Hvar - Korcula und dann direkt nach Cilipi. Wir sind ständig mit dem Funk beschäftigt. Die Ausblicke auf die Makaska Riviera und auf die Inselgruppe der Kornaten sind beeindruckend. Wir fliegen 3000 ft. also rund 1000 Meter über dem Meer. Der Anflug auf Dubrovnik führt direkt an der Altstadt vorbei. Weil wir mit fotografieren so beschäftigt sind, kommt uns die 2,5 Kilometer lange Piste schneller "entgegen" als erwartet. So beginne ich erst kurz vor der Piste mit der Landevorbereitung und setze den Flieger dann dennoch genau richtig auf. Wir parken unseren Flieger, decken ihn mit unserer Plane ab und dann gehen wir zu Fuß zum "C" - irgendwie haben die uns am Vorfeld einfach vergessen. Keiner holt uns ab. Nachdem wir das formelle erledigt haben, finden wir gleich einen Taxler, der uns von Cilipi, so heißt der Flughafen, nach Dubrovnik bringt. Während der Fahrt versucht der Taxler uns immer wieder ein Zimmer zu vermitteln, das außerhalb liegt, aber wir bestehen auf das Zentrum. So gelangen wir zum Stadttor der Altstadt und finden dort einen alten Herrn, der ein Haus in der Altstadt hat und zwar das des ehemaligen Hafenmeisters. So wohnen wir total zentral! Wir gehen entlang der Mainstreet und beziehen unser Zimmer. Unser Vermieter vermietet ein Zimmer quasi in seiner Wohnung. Zum Bad müssen wir an der Küche vorbei und durchs Esszimmer. Neben uns schläft die Tochter des Hauses, die wir jedoch nur einmal zu Gesicht bekommen. Gleich nach dem Bezug des Zimmers marschieren wir durch die Altstadt. Faszinierende alte Gebäude, die nach dem Krieg wieder hergerichtet wurden. Zum Abendessen gibt es natürlich Fisch. Noch ein Bier zum Schluss und dann ab ins Bett (weitere Hotel-Angebote in Dubrovnik finden Sie hier).

2. Tag: 26.05.10

Das Frühstück nehmen wir an der Mainstreet ein. Die Preise in der Altstadt sind geschmalzten. Gleich zu Beginn unserer Besichtigungstour nehmen wir uns den Rundgang um die Stadtmauer vor. Zirka 1.9 Kilometer geht der Weg über viele Stufen um die Altstadt in luftiger Höhe. Es wird schön langsam heißer und ich schwitze. Von ganz oben hat man einen herrlichen Blick über die Stadt mit ihren roten Ziegeldächern und der wehrhaften Mauer herum. Nach der Tour schmeckt uns ein gut gekühltes Bier hervorragend. Dann unternehmen wir noch eine Schifffahrt, um die Stadtmauern auch vom Meer her zu sehen. Im Hafen liegt auch der Viermaster Sea Cloud. Durch die Stadtmauer gibt es einen Durchgang zum Meer mit einer Terrasse direkt über dem Meer. Hier lassen wir uns nieder und kümmern uns um die Planung für den nächsten Tag. Morgen soll es nach Mazedonien gehen, genau gesagt zum Ohrid See. Für das Abendessen suchen wir ein schönes Lokal außerhalb der Altstadt und es gibt natürlich auch heute wieder frischen Meeresfisch.

3. Tag: 27.05.10

Wir stehen früh auf, zahlen und marschieren zum Stadttor und frühstücken bei herrlichen Temperaturen. Anschließend schnappen wir uns ein Taxi und fahren zum Flughafen. Wir checken den Flieger und heute fliegt Aldo und ich mach den Funk. Vorher geben wir noch unseren Flugplan auf und holen Wetterinformationen ein. Das Wetter sollte zumindest heute perfekt sein. Wir starten um 08.56 Uhr und fliegen entlang der Küste. Wir bekommen vom Controller immer wieder Meldepunkte, die wir nicht in der Karte finden, aber irgendwie verständigen wir uns. Dubrovnik gibt uns an Tivat Ctr. weiter. und hier bleiben wir bis wir in Albanien sind. Mit Tirana Ctr. gibt es keinen Funkverkehr. Wir fliegen über die Albanischen Berge. Ganz wenige Häuser und es liegt noch Schnee auf den Bergspitzen. Als wir an den Meldepunkt MAVAR kommen haben wir Funkkontakt mit Skopie Ctrl. die geben uns weiter an Ohrid Appr.. Von weitem ist schon der Flughafen Ohrid zu sehen und dahinter der See. Aldo beginnt rechtzeitig mit dem Sinkflug und wir setzen bei Seitenwind sicher auf. Hier werden wir von einem Komitee von 10 Leuten willkommen geheißen. Alle sind sehr hilfsbereit und helfen uns unseren Flieger zu verstauen. Von Dubrovnik aus hatte ich Dauti Fikri angerufen, der mehr als 16 Jahre bei uns als Busfahrer beschäftigt war. Er lebt in Ohrid und ist jetzt bereits in Pension. Er freut sich, als wir ihn anrufen und er holt uns vom Flughafen ab. Wir fahren mit seinem Auto nach Struga am Ohridsee und trinken direkt beim großen Markt ein Bier und essen Cevapcici. Dann geht es weiter zum Hotel Drim, denn dort kennt Dauti jemand, der uns beim Anmelden behilflich ist. Wir schlafen bei Dauti, der sein Haus direkt am Ohrid See hat. Anschließend fahren wir mit seinem Mercedes entlang des Sees bis nach Sveti Naum, einem Kloster das auf einem Felsen über dem See steht. Die Fahrt dort hin ist sehr schön und immer wieder machen wir Fotopausen. In Naum nehmen wir ein kleines Boot und fahren hinaus auf dem See und haben einen herrlichen Blick auf das Kloster. Wir besichtigen das Kloster, das im 9. Jhd. das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Anschließend geht es zurück nach Ohrid. Wir besichtigen den Ort und machen eine Pause in einem netten Lokal direkt am Wasser. Dauti will mit uns heute Fischessen gehen und daher fahre wir nach Radozda - kurz vor der albanischen Grenze, in ein Lokal direkt am See. Wir sitzen auf einer verglasten Terrasse und essen "Ohrid-Forelle". Dann geht es zurück - der Tag war lang. Es ist Vollmond und der Mond hat "einen Hof" das heißt nix gutes für morgen.

4. Tag: 28.05.10

Der erste Blick ist natürlich aus dem Fenster - wie ist das Wetter? Wie erwartet ist es bewölkt, wenn auch die Sonne noch ein wenig hervorlugt. Dann beginnt es auch noch zu regnen. Es ist nicht sicher ob wir heute starten können. Unser Hausherr Dauti organisiert für uns ein typisches Frühstück - in Blätterteig eingebackenes Faschiertes und dazu Cola bzw. Buttermilch. Anschließend fahren wir zum Flughafen - der Regen ist mittlerweile stärker geworden. Am Flughafen ist es zunächst nicht so einfach abzuklären, wer für das Wetterbriefing zuständig ist. Wir treffen dann aber doch die richtigen "Wetterfrösche" und bekommen die Auskunft, dass das Wetter eher noch schlechter wird und erst morgen sollte es wieder schön sein. Wir beschließen nach langen Überlegungen, doch erst morgen zu fliegen, obwohl Aldo und ich eigentlich heute weiterfliegen wollten. Unser lieber Freund Dauti wartet einstweilen vor dem Flughafen auf uns und nachdem es mit dem Start nichts geworden ist, fahren wir in Dautis "Stammlokal" direkt am Markt von Struga. Dort treffen wir auch seinen Sohn, der zu Besuch ist und gerade aus Österreich angekommen ist. Wir trinken ein Bier und essen in diesem einfachen Lokal - ein einfaches aber sehr billiges Mittagessen. Dann geht es mit dem Auto nach Ohrid. Wir besichtigen die Ruine inmitten der Stadt und die Basilika aus dem 9 Jhd. und wandern hinunter in die Altstadt zur Fußgängerzone. Hier treffen sich die jungen Leute und viele hübsche Mädchen stolzieren mit hohen Stöckelschuhen und kurzen Röcken durch die Gassen. Es gibt in Ohrid See-Perlen, die zu schönen Ketten geknüpft werden und es gibt viele Modegeschäfte. Nach einigen Kaffees, geht es zurück nach Struga mit einem kleinen Zwischenstopp in einem Restaurant. Dauti und sein Sohn wetteifern, welches das beste Restaurant in der Umgebung sei - sein Sohn gewann das Rennen und wir speisten in einem sehr schönen Restaurant. Es ist zwar ein wenig teurer, aber immer noch um die Hälfte billiger wie bei uns. Nach dem Essen marschieren wir entlang des Sees in der Dunkelheit - der Mond scheint - wir haben Vollmond "ohne Hof" und was sagt uns das - es wird morgen schönes Wetter geben !

5. Tag: 29.05.10

Der Blick aus dem Fenster zeigt, dass wir gestern recht hatten - wunderschönes Wetter. Dauti hat für uns ein Frühstück organisiert - Toast und dazu Türkischen Kaffee. Anschließend zeigt er uns sein Badeplatzprojekt und gemeinsam sinnieren wir darüber, wie er seinen Grund verwerten könnte. Ein Campingplatz wäre eine gute Idee - direkt am See!
Der Flughafen sperrt um 11.00 Uhr auf und wir sind pünktlich zur Stelle. Während ich den Flieger checke schaut Aldo nochmals beim Wetterfrosch nach. Es dürfte gehen, obwohl das Wetter nun doch wieder schlechter geworden ist und doch einige Wolken aufgezogen sind. Heute fliege ich und Aldo funkt. Wir erhalten unsere Rollerlaubnis und gehen zum "line up", doch dann meint der Tower, dass die Griechen unseren Flugplan nun doch nicht akzeptiert haben und wir sollten am "lineup" stehenbleiben und warten. Wir stellen den Motor ab - man stelle sich das mal vor - direkt auf der Piste eines kontrollierten Flughafen - stehen wir und warten eine halbe Stunde auf unsere Clearance! Dann kommt unsere Clearance und wir dürfen starten und fliegen über den Prespasee nach Aristotelis und weiter über Ioannina nach Kerkyra - Korfu. Während des Fluges hilft uns ein Lufthansa Pilot als Relais, weil wir eine Radarstation nicht erreichen. Coole Sache - auch dem Lufthansa Piloten tat die Abwechslung hörbar gut! Der Anflug auf Korfu ist sensationell - wir fliegen direkt über die Mäuseinsel und landen sanft am internationalen Flughafen von Korfu. Der Lotse am Tower ist sehr freundlich und sobald wir an unsere Parkposition gelangt sind, empfängt uns der "Ramp Agent" und hilft uns in allen Belangen weiter. Landegebühr gibt es keine, dafür müssen wir nur dem "Ramp Agent" 19 Euro zahlen - das machen wir gerne, nachdem wir wirklich einen perfekten Service genießen. Anschließend bringt uns unser Agent noch zum Tower, wo wir unseren Flugplan für morgen aufgeben können. Wir passieren den Zoll und fahren mit dem Taxi ins Zentrum nach Kerkyra. Unser Taxifahrer bringt uns in ein 3-Sterne-Hotel und wir beziehen die Zimmer mit Blick in den Innenhof (Urlaubswelt-Angebote für Korfu-Stadt). Da wir nur eine Nacht bleiben, ist es egal, dass das Hotel wirklich einfach ist, aber immerhin haben wir ein eigenes Badezimmer. Nachdem wir uns kurz erfrischt haben, marschieren wir los und verfranzen uns gleich total und marschieren immer wieder im Kreis, bis wir endlich das eigentliche Zentrum erreichen. Wir hatten heute ja kein Mittagessen und daher ist der Hunger groß und so suchen wir uns ein nettes Lokal mitten in der Altstadt. Der Retsina schmeckt gut und dann noch einen Ouzo und zum Schluss noch einige Biere und irgendwie ist es dann zwei Uhr nachts. Nüchtern ist es in Kerkyra schon schwierig ins Hotel zu finden, aber mit einer kleinen "Knalle" ist es fast unmöglich. So fragen wir einen Taxifahrer, er solle uns doch ins Hotel bringen und er meinte "nein das mache er nicht“ - denn wir stehen ja unmittelbar vor unserem Hotel.

6. Tag: 30.05.10

Frühstück/Wettercheck vom Fenster aus, (ein wenig sieht man vom Innenhof doch auch den Himmel) - Es ist bewölkt! Das Frühstück ist wirklich sehr einfach, um nicht zu sagen "bescheiden". Tee, Brot, Butter, Marmelade - und Orangen! Mit dem Taxi fahren wir zum Flughafen und treffen dort wieder den freundlichen "Ramp-Agent". Während ich das Wetter checke und den Flugplan nochmals überprüfe, checkt Aldo die Maschine und wir starten pünktlich um 11.00 Uhr Lokalzeit. Nochmals ein herrlicher Blick auf die Altstadt und Aldo fliegt 2000 ft. über die Stadt zu unseren Meldepunkten Pale und dann geht es schon aufs Ionische Meer hinaus zum Meldepunkt Tigra, wo uns Brindisi Approach empfängt. Es regnet leicht und die Sicht ist nicht gut, aber auf jeden Fall fliegbar - zumindest ist es nicht so heiß. Jetzt geht es los - die Italiener wollen ständig wissen wo wir sind - Meldepunkt und "estimated time". Das mach mal wenn du alleine bist, aber zu zweit können wir die ständigen Abfragen um Meldepunkte gut handeln. Wir fliegen um einige militärische Sperrgebiete herum und überqueren den "Stiefel" in 8000 ft. Der Wind bläst uns kräftig auf die Nase und so erreichen wir nicht einmal 100 Knoten, das wird unsere Flugzeit um einiges verlängern! Immer wieder Meldepunkt – „estimated time“ usw. Endlich sehen wir die Westküste und wir werden an Neapel Control übergeben - diese geben uns weiter an Salerno Approach. Aldo beginnt zu sinken und das Wetter wird immer besser. Schon ist die Piste in Sicht und außer einer Cessna 152, die mit Flugschüler ihre Platzrunden kurvt, ist kein Flugverkehr gemeldet. Aldo setzt unsere F-POSC sanft auf und auch hier werden wir vom "Marshaller-Car" in Empfang genommen. Wir packen unsere MCR wie Aldo das immer so will, gut mit der Persenning ein und dann bringt uns das "Marshaller-Car" zum Flughafen. Hier checken wir ein Taxi und fahren ins Zentrum von Salerno. Ca. 40 Euro kostet die Fahrt ins Zentrum. Wir suchen uns ein nettes Lokal und essen eine Kleinigkeit Das Suchen eines Hotels hatte ich mir einfacher vorgestellt als es dann tatsächlich ist. Wir finden dann aber doch das Grand Hotel Salerno und beziehen ein Zimmer um 104 Euro pro Nacht - purer Luxus - nach unseren Unterkünften bisher (weitere Hotel-Angebote in Salerno). Vor dem Hotel sind ein kleiner Strand und ein Pool, den man gegen eine Gebühr benützen darf. Wir legen uns in den Liegestuhl und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen - in Österreich regnet es zu dieser Zeit was das Zeug hält. Schön dass wir hier sind! Im Zentrum von Salerno sind am Abend viele Italiener unterwegs - flanieren die Fußgängerzone rauf und runter und auch der Verkehr ist am Abend enorm. Während des Tages sah man nicht viele Autos - es ist Sonntag. In einer typischen Pizzeria dinieren wir hervorragend die Pizza um 3,50 !

07. Tag 31.05.10

Heute schaut das Wetter schon in der Früh vom Balkon unseres Zimmers nicht so schön aus. Wir frühstücken und buchen uns das Zimmer um eine Nacht länger, dann geht es im Laufschritt zum Hafen, denn wir sind schon knapp dran. Gerade noch erreichen wir das Schiff das uns nach Positano bringt. Die See ist rau und die Berge sind in Wolken. Als wir dann in Positano ankommen, beginnt es gleich mal stark zu regnen. Wir suchen Unterschlupf in einem Cafe und bei einem Garachio (Kaffee mit Grappa) wird uns gleich warm im Bauch. Anschließend starten wir unsere Erkundungstour, durch enge Gassen und immer wieder ein herrlicher Blick hinaus aufs Meer. Die Bouganville überdeckten Gassen beherbergen jede Menge Souvenirläden und auch einige Restaurants und Bars. Es beginnt wieder stark zu regnen und wir suchen Unterschlupf in diversen Läden und unter Dächern um nicht nass zu werden. Die Preise in den Restaurants sind sehr hoch, man merkt halt, dass hier das Tourismuszentrum von Süditalien ist. Nachdem das Wetter nicht besser wird, beschließen wir mit dem Schiff nach Amalfi zu fahren, womöglich ist es dort besser. Während der Fahrt, immer wieder starke Regengüsse und trotzdem wirkt die Landschaft mit ihren schroffen Felsen und den hinein gemeißelten Straßen abenteuerlich - romanisch - italienisch! In Amalfi angekommen, empfängt uns der nächste Guss. Zwischen den Regenschauern erkunden wir den lieblichen Ort und essen in einem typisch italienischen Restaurant Pasta vom Feinsten und dazu den Wein der Region. Die Kirche von Amalfi ist durch steile Treppen zu erreichen und thront förmlich auf einer Anhöhe. Massen von Touristen stellen sich für die Besichtigung an - wir schauen uns die Kirche von außen an. Dafür gönnen wir uns Gelati - eine Tüte zu 4 Euro, aber zumindest schmeckt das Eis sehr gut. Hier in der Region sind die großen Zitronen, die Limonen, sehr bekannt und es gibt den Limonicelli - einen sehr guten süßen Zitronenlikör, aber auch Zitronenparfüm, Zitronenkerzen, Zitronenteller, Zitronengläser usw. Alles dreht sich hier um die riesig großen Zitronen, die es nur hier an der Amalfiküste gibt. Die Rückfahrt nach Salerno hätten wir wieder mit dem Schiff geplant, doch weil das Wetter so schlecht und die See rau ist, sind alle Schiffe nach Salerno storniert. So kaufen wir ein Ticket für den Bus. Es beginnt extrem zu schütten und das Wasser steht in den Pfützen und läuft von den Dächern. Alle Gäste wollen nun in unterschiedlichen Richtungen mit den Bussen fahren - das System bricht zusammen. Irgendwie schaffen wir es dann noch den richtigen Bus zu finden, der dann natürlich völlig überfüllt ist und es dampft im Bus, weil alle Gäste klatsch nass sind. Die Fahrt entlang der Küste wäre schön gewesen, wären die Fenster des Busses nicht angelaufen und würde der Busfahrer nicht so rasen. Kurzum - wir kommen dann doch noch an unser Ziel. Als wir Abendessen gehen wollen, schüttet es wieder - das Abendessen fällt heute aus, denn das Hotel ist keine Alternative - zu teuer und unpersönlich!

08. Tag: 01.06.10

Frühstück im Hotel. Wir hatten gestern schon einen Zug ausfindig gemacht, der in Richtung Salerno Airport geht und so marschieren wir zum Bahnhof. Die Fahrt dauert nur ca. 15 Minuten und wir gelangen in die Nähe des Airports. Von dort geht es mit dem Taxi zum Flughafen und wir sparen auf diese Weise insgesamt ca. 20 Euro. Das Bezahlen und die Aufgabe des Flugplanes ist mittlerweile schon Routine. Mit dem Auto werden wir zu unserem Flugzeug gebracht. Wir tanken beim lokalen Aeroclub und starten. Vom Start weg ist diese Strecke der totale Wahnsinn - wir fliegen an Salerno vorbei, dann Amalfi, Positano - dort drehen wir eine Ehrenrunde und dann ist Capri schon in Sicht, das Ganze in 1500 ft - also 500 Meter Höhe! Das Wetter ist wunderschön, blaues Meer, blauer Himmel, grün bewachsene Steilküste und unter uns einige Fischerboote. Wir umrunden Capri und dann geht es nach Ischia. Wir sprechen über Ischia, denn Aldo war schon mal auf der Insel. Es gibt hier heiße Schwefelquellen, und während er das sagt, riecht man in 1000 ft. also rund 300 Meter sogar hier oben noch den Schwefel. Wir fliegen über das Club-Med Segelschiff und umrunden dann auch noch Ischia. Ich hab das Vergnügen unsere MCR heute steuern zu dürfen - Aldo funkt. Es geht weiter über das Meer - und das nur in 1000 Meter - höher dürfen wir nicht. Dann entscheiden wir wegen der Wolken doch nicht in Küstennähe zu fliegen sondern fliegen im "Tiefflug" Richtung Frosinone. Nachdem wir so tief fliegen, erreichen uns die Radarstationen nicht und wir haben auch keinen Funkverkehr. Endlich kommen wir Richtung Rom und nach einem Hügel liegt die Stadt dann plötzlich vor uns. Aldo hat die Strecke gut geplant und so fliegen wir einen Meldepunkt nach dem anderen ab bis endlich Rom Urbe vor uns liegt. In zwei Runden um die Piste sinken wir auf 1000 ft. und kurven dann auf den Endanflug ein. Nach der Landung werden wir an "Ground" übergeben und die leiten uns dann weiter zur Tankstelle. Wir tanken voll und stellen den Flieger neben dem Turm am Apron ab. Wieder verstauen wir unser Flugzeug und zurren ihn an die dafür vorgesehenen Ösen an und wir decken ihn natürlich auch zu - das will Aldo so!
Vom Flughafen aus finden wir einen Bus, der direkt vom Flughafen abfährt und uns zur Station Travestere bringt von wo wir eine U-Bahn Richtung Zentrum haben. Wir kommen direkt beim Kolosseum raus und suchen ein Hotel und werden im Hotel Duca d'Alba fündig (weitere Hotel-Angebote für Rom). Das Zimmer ist sehr klein und Aldo und ich haben nur ein kleines Bett gemeinsam. Dafür ist der Preis sehr hoch. Wir sind hungrig und gleich um die Ecke suchen wir ein Lokal, bevor wir in los marschieren die Stadt zu erkunden.
Kolosseum - Circus Maximus - Tiber Insel - und dann hinein in die Altstadt zum Piazza dei Fiori und wieder zurück. Die Füße schmerzen!

09. Tag: 02.06.10

Das Wetter ist leider in Österreich immer noch schlecht und es kündigen sich schon Überschwemmungen an. Hier ist es herrlich und heute ist in Italien Staatsfeiertag. Es gibt eine große Militärparade, der wir kurz beiwohnen und anschließend marschieren wir wieder in die Altstadt und trinken am Piazza Navona eine sehr teure Cola. Anschließend setze ich mich in einen Gastgarten in der Nähe der Engelsbrücke, während Aldo den Vatikan und die Engelsburg unsicher macht. Es ist lustig den Kellnern zuzuschauen, wie sie geschickt Gäste in ihr Lokal locken. Aldo gibt sich Kultur pur während ich es mir bei zwei Gläschen Rotwein gemütlich mache. Der Wind ist kühl, aber man hält es noch aus. Wir setzen unseren Spaziergang durch die Stadt fort und am Abend kehren wir in unser Hotel zurück. Hier erwartet uns eine Überraschung, das Zimmer ist die kommende Nacht ausgebucht - wir müssen umziehen. Kein Problem, wir bekommen ein Zimmer zum gleichen Preis im Grand Hotel Palatino gleich nebenan. Das ist natürlich ein Upgrade, denn nun haben wir wenigstens getrennte Betten.

10. Tag: 03.06.10

Frühstück/Abschied von Rom. Wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück wie wir gekommen sind. Mit der U-Bahn und dann mit dem Bus nach Rom Urbe. Hier erleben wir wieder mal italienische Bürokratie. Dort ein Stempel, da eine Dame die sich nicht auskennt und keiner spricht Englisch - und das auf einem doch größeren Flughafen. Irgendwie gelingt es dann doch, dass wir unseren Flugplan aufgeben können. Mit den ungeplanten Problemen kommen wir in eine Verspätung. Schnell den Flieger startklar gemacht und dann fliegt Aldo, ich funke. Gleich nach dem Start werden wir von Rom Urbe auf Rom Info übergeben. Die Verständigung ist sehr schlecht und wir bekommen unsere geplante Route nicht bestätigt. Es dauert eine Weile bis ich checke, wohin die uns haben wollen. Schlussendlich finden wir die Meldepunkte und immer wieder werden wir aufgefordert unsere "estimate time of arrival" bekannt zu geben. Das Ganze beruhigt sich immer mehr desto weiter wir von Rom entfernt sind. Wir fliegen dann an Viareggio vorbei bis wir endlich Massa Cinquale erreichen. Der Flugplatz sperrt um 13.00 Uhr zu und wir kommen erst um 13.25 Uhr in Cinquale Airport an. Wir hatten Roma Info gebeten, den Flugplatz Cinquale anzurufen und mitzuteilen, dass wir später kommen, was diese aber offensichtlich nicht getan haben. Also landen wir ohne einen Sprechkontakt zum Turm. LILQ (Cinquale Airport) ist ein Grasplatz (z.B. Schotter) und der Anflug führt zuerst Richtung der steilen Berge und dann wird eingekurvt. Aldo landet die Maschine auf der rumpeligen Piste. Niemand ist da, keiner spricht mit uns. Wir parken die Maschine und essen im Flugplatzrestaurant Spagetti. Die Leute vom Flughafen nehmen uns unsere freche Landung nicht übel, hier geht alles ganz sorglos ab. Flugzeit zirka 1 Stunde und 30 Minuten.
Heute heiratet eine Mitarbeiterin meines Unternehmens und ich sollte eigentlich dabei sein. Doch das Wetter zog einen Strich durch die Rechnung. Ich rufe über mein Handy das Brautpaar an und erreiche sie bei der Hochzeitsfeierlichkeit. So kann ich zumindest auf diese Weise meine Glückwünsche übermitteln.
Das Zimmer suchen gestaltet sich schwierig, denn die Preise sind sehr hoch und die Qualität der Zimmer ist "bescheiden". Nach einigen Zimmerbesichtigungen finden wir dann noch ein sehr schönes Zimmer um einen halbwegs vernünftigen Preis - aber von billig keine Spur. Den Rückflug planen wir für Samstag, denn da sollte das Wetter schön sein. (Urlaubswelt-Angebote für Cinquale)

11. Tag 04.06.10

Heute ist ein Badetag. Das Wetter ist herrlich. Von unserem Zimmer haben wir einen herrlichen Blick auf die hohen Berge im Hinterland. Das Hotel bietet gratis Fahrräder an und so radeln wir den Strandpromenade Richtung Carrara. Ein Ort geht in den anderen über und man weiß nie so richtig, in welchem man sich gerade befindet. Schöne Villen sind in der zweiten Strandreihe zu sehen und dementsprechend hochpreisig ist es auch in dieser Gegend. Gestern hatten wir einen Aperitif – sprich ein Campari Orange und ein Campari Soda um 18 Euro! Wir genießen die Sonne am Strand und lassen uns den Pelz abbrennen. Das Wasser ist frisch, aber es genügt für uns nicht gerade wärmeverwöhnten Österreicher allemal. Vom Strand aus sieht man in der Ferne bereits Elba und auch Korsika ist in etwa 120 Kilometer noch gut auszumachen.
Die Räder erweisen sich als ideal, denn es ist überall flach und so kann man bequem durch die Gassen radeln. Überall wachsen Pinienwälder und alles ist sehr grün. Schöne Wochenendhäuser und Appartements stehen links und rechts der Straße in schönen Gärten, aber los ist um diese Zeit noch nichts, denn die Gäste kommen erst Ende Juni. Morgen geht es heim - die Wettervorhersage passt perfekt.

12. Tag: 05.06.10

Das Wetter ist perfekt - das zeigt uns schon der Blick aus dem Fenster unseres Zimmers. Frühstück um 08.00 Uhr und dann geht’s zu Fuß zum Flugplatz Massa Cinquale. Der Blick vom Flugplatz auf die dahinter liegenden Berge ist fantastisch. Man glaubt eher in den Alpen als am Meer zu sein. Wir checken den Flieger, der Flugplan wurde gestern schon aufgegeben. Ich starte in Richtung Meer. Der Rollweg ist eine staubige Schotterstraße neben der Piste und bis wir zum Ende der Piste kommen glauben wir, dass es hier nicht mehr weiter geht, doch dann führt der Weg doch zur Startstelle. Wir fliegen übers Meer, nehmen gleich mit Pisa Approach Kontakt auf und steigen über die ca. 2.000 Meter hohen Berge. Wir wollen auf 10.000 ft. (3.000 m) steigen, doch irgendwie bekommen wir die "crearance" nicht. Nachdem wir in Massa Cinquale keinen Sprit bekommen haben, landen wir in Reggio Emilia und rollen sofort zum ansässigen Aeroclub. Hier sitzen 4 Männer in Liegestühlen und warten - auf uns? Sie helfen uns sofort weiter und mit Kanister und Trichter betanken wir unsere Maschine mit Mogas. Einer der netten Herren begleitet uns dann zugleich zum Turm, wo wir unsere Landegebühr bezahlen dürfen und einen weiteren Flugplan für den Heimflug aufgeben können. Der Weiterflug gestaltet sich anfänglich wieder schwierig, weil wir wieder niemand auf den uns zugewiesenen Frequenzen erreichen, der uns eine "clearance" zum Steigen gibt. Nach dem wir den Flughafen Villafranca bei Verona überflogen haben, erhalten wir nun endlich die Genehmigung zum Steigen und wir steigen langsam auf 10.000 ft. und dann weiter auf 12.000 ft. Die Dolomiten liegen unter uns, ich sehe die Lienzer Dolomiten und in der Ferne erblickt man schon den Großvenediger und den Großglockner. Die Sicht ist umwerfend, keine Wolke am Himmel und ruhige Luft. An Zell am See vorbei, dann noch durch den D-Airspace von Salzburg und wir beginnen zu sinken und landen um 14.00 Uhr am Flugplatz in Gmunden. Aldos Frau wartet schon und Gerhard am Tower begrüßt uns freundlich. Eine schöne Reise geht zu Ende. Seit gestern ist hier das Wetter schön, die ganze Zeit während wir unterwegs waren, war das Wetter in Österreich schlecht, wir hatten wirklich Glück. Die nächste Reise für kommendes Jahr ist schon geplant - rund um Spanien und Portugal steht am Programm.

Verfasser

Harald Schobesberger8

Harald Schobesberger


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