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02.06.2022 - 05.06.2022



Erleben Sie mit Harald Schobesberger Friaul Julisch Venetien - mit dem Bus. Erleben Sie das Castello di Spessa, Grado, Triest, Palmanova und Aquileia. Bei drei verschiedenen Weinverkostungen probieren sie die besten Weine der Region. Hier unser Reisebericht.

1. Tag - Donnerstag 02.06.2022

Es heißt früh aufstehen. Ich muss den Omnibus der Firma Schranzinger in Regau abholen. Unsere Weyregger -Gäste bekommen eine Spezialservice und werden direkt in Weyregg abgeholt. Alle sind überpünktlich. Dann die nächste Einstiegsstelle in Kammer. Auch hier warten alle Gäste schon auf mich. Auch Rainer kund Günter sind auch schon da. Es geht über die Autobahn – Salzburg – Tauern Autobahn Richtung Villach. Der Tag beginnt, der Sonnenaufgang ein Traum. Das Wetter bessert sich, je weiter wir nach Süden kommen. An der Südrast im Dreiländereck machen wir eine Stunde Pause, dann geht es weiter. In Osoppo fahren wir von der Autobahn nach San Daniele. Wir sind pünktlich dran. Nun haben meine Gäste eine Führung in der Schinkenproduktion. Tausende Schinken hängen hier hinter einer Glaswand. Die Führerin erklärt, welche Schweine für die Produktion genommen werden und wie sie zubereitet werden. Das Mittagessen ist hier für uns vorbereitet. Es gibt Tagliatelle mit Schinken und anschließend Crudo, also San Daniele Schinken, er zergeht auf der Zunge. Dazu gibt es Hauswein, der sehr gut schmeckt, nur ich darf halt keinen trinken, weil ich ja mit dem Bus fahre. Der Wein wird immer besser und es ist schwer die Gruppe hier wieder loszureißen. Wir müssen aber weiter, denn ich hab bei NONINO Grappe, eine Führung bestellt. Der Führer erwartet uns schon beim Eingang. Dann fahren wir mit dem Bus in die Produktionsstätte. Hier stehen 15, zirka 10 Meter hohe Silos in denen die Trebern ein gemaischt werden. Dann kommen diese nach 3 Tage Gärung in die Brennbehälter, die außen mit Holz verkleidet sind. Mit Dampf wird dann der Alkohol herausdestilliert. Wir fahren durch eine wunderbare Allee zum Verkostungs- und Verkaufsgebäude. Die liebevoll restaurierten Gebäude versprühen eine typische italienische Atmosphäre. Wir sehen noch die Lagerräume für den Grappe, der teilweise einige Jahre hier lagert, bevor er gemischt und abgefüllt wird. Nun beginnt die Verkostung. Alle Teilnehmer meiner Gruppe sind begeistert von der Art und Weise, wie alles vorbereitet ist. Tomaso, unser Präsentator erklärt die Unterschiede bei den verschiedenen Grappasorten. Dann werden zirka 5 Grappas verkostet. Tomaso macht die Verkostung sehr leidenschaftlich und das merkt man dann auch beim Einkauf. Fast jeder nimmt sich eine Flasche mit. Nun geht es weiter zum Castello di Spessa. Wir wohnen im Restaurant La Tavernetta, nicht weit weg vom Schloss. Hier ist nun auch noch eine Weinverkostung vorbereitet. Der Wein in San Daniele, der Grappe von NONINO und nun noch eine Weinverkostung – die Stimmung steigt. Christina präsentiert in gewohnter lässiger Art und Weise mit „Kärntner Charme“ die Weine vom Castello. Dazu gibt es eine Platte mit Schinken und Käse und Brot. Es ist nicht ganz einfach am Ende der Verkostung die Leute aus dem Verkostungsraum weg zu bringen, aber das nächste Highlight wartet; das Abendessen im La Tavernetta. Das Viergängige Menü wird einigen dann schon ein wenig zu viel. Dazu gibt es auch Wein… Einige bleiben noch auf der Terrasse des Restaurants, ich geh mit Lisa in meine Unterkunft, die ein Stück weg vom La Tavernetta ist. 

2. Tag - Freitag 03.06.2022

Das Frühstück bietet alles was man sich wünscht. Heute fahren wir nach Palmanova. Pünktlich geht es los. Nach zirka 45 Minuten erreichen wir die Garnisonsstadt. Hier wartet am Cividale Tor schon Elbrich unsere Reiseleiterin auf uns. Sie wird uns heute Palmanova erklären und dann auch noch Aquileia und Grado erklären. Wir beginnen am Stadtplatz. Hier sind die Häuser der Stadthalter und der Offiziere um den Platz gebaut. Mitten am Platz eine große Fahnenstange. Die Stadt wurde Ende 16. Jhd. begonnen. Sie wurde als Verteidigungsstadt in Form eines Neuneckes errichtet. Die äußeren Wälle sind untertunnelt, so dass die Bewohner bei Angriff die Wälle in die Luft sprengen hätten können. Wir besichtigen auch Parrocchia del Santissimo Redentore an der Piazza Grande (Piazza Vittorio Emanuele). Weiter geht es nun Richtung Grado. Wir drehen das Programm um und machen zuerst Grado, damit die Damen noch Gelegenheit zum Einkaufen haben, denn von 13.00 bis 16.00 sind die Geschäfte geschlossen. Ich muss meinen Bus leider ziemlich weit außerhalb parken und dann zu Fuß in die Stadt gehen. Für die nächste Reise kauf ich mir einen E-Scooter. Wir treffen uns im Restaurant Trattoria Vittoria und essen vorzüglichen Fisch. Dann muss ich schon wieder meine 3 Kilometer bis zum Busparkplatz marschieren. Wir fahren nun nach Aquileia, das über die Straße am Damm in wenigen Kilometern erreichbar ist. Die Stadt war zur Römerzeit die viertgrößte Stadt im Reich. Heute findet man zahlreiche Ausgrabungen. Wir besichtigen auch die Basilika. Diese ist wegen seiner Mosaikböden berühmt, die aus verschiedenen Zeitepochen stammen und in mehreren Schichten übereinander liegen. Die größte Fläche stammt aus der Zeit des Bischofs Theodorus um 300.. Die späteren Bauten des 11. Jahrhunderts wurden noch über diese theodorischen Mosaiken gesetzt.

Wir verabschieden uns von Elbrich. Weiter geht es nun nach Mariano ins Weingut Tentusa LUISA. Hier haben wir auch einen Weinverkostung vorbestellt. Das Weingut hat 104 Hektar Wein und zählt schon zu den großen in der Region. Seit 1904 wird dieses Familienunternehmen als Weingut geführt. Die Baulichkeiten sind beeindruckend, da wurde an nichts gespart! Nach der Führung geht es zurück ins Castello die Spessa. Heute haben wir das Abendessen in der Cantina Vidussi, gleich neben dem Castello bestellt. Wie gewohnt ist auch hier das Essen einmalig, aber leider funktioniert das mit dem Zahlen wieder mal nicht. Andrea und ich sammeln das Geld für die Gesamtrechnung. Nicht ganz einfach, aber wir schaffen das. Auch das Weingut Vidussi hat guten Wein!


3. Tag - Samstag 04.06.2022

Nach dem Frühstück fahren wir los nach Triest. Aber vorher besuchen wir noch Miramare. Heute ist wesentlich mehr Verkehr als die Tage vorher. In Miramare angekommen, bin ich der erste Omnibus, der hier parkt. Die Gruppe besucht Miramare. Die Stadt Triest kam bereits 1335/1382 zur Habsburgermonarchie und blieben bis 1918 österreichisch. Wir besichtigen nur die Außenanlage des Schlosses und wollen dann gleich weiterfahren, was sich aber als nicht so leicht herausstellt. Mittlerweile kommt ein Bus nach dem anderen und vor allem viele PKW und Wohnmobile herein. Die Straße ist aber nur einspurig. Es heißt wieder zurückschieben, andere Fahrzeuge reinlassen, warten – einfach nervig. Aber irgendwann löst sich auch der Gordische Knoten. Elbrich ist mit dabei, sie hat den Gästen auch das Schloss erklärt. Nun fahren wir ins Zentrum von Triest. Auch hier wieder – sehr schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Gruppe steigt beim Piazza Unita d Italia aus. Elbrich marschiert mit der Gruppe durch die Stadt, während ich verzweifelt einen Parkplatz suche. In Porto Vecchio hab ich dann endlich einen Platz, aber es sind Minimum 3 Kilometer ins Zentrum. Ich nehme einen Linienbus und fahre auch ins Zentrum. Hier treffe ich Lisa mit der „Weyregger Truppe“. Triest war von 1382 bis 1919, mit kurzen Unterbrechungen, unter habsburgisch-österreichischer Herrschaft. Die Architektur der Paläste im Zentrum ähnelt oft mehr der von Wien, Prag oder Budapest als der von Venedig, Rom oder Florenz. Die Blütezeit war im 18. Und 19. Jahrhundert. Zahlreiche Restaurants und Bars befinden sich im lebhaften Zentrum, schöne Menschen überall, eine Weltstadt eben!

Wir treffen uns um 15.00 Uhr wieder und fahren Richtung Slowenien. Wir fahren die Tangente von Triest mit Wahnsinns Ausblick auf den Industriehafen und Richtung Slowenien. Einige Kreuzfahrtenschiffe werden hier generealüberholt. Durch die Fahrt auf der Umfahrung von Triest verlängert sich unsere Fahrzeit um eine halbe Stunde. Unser Ziel ist Dobrovo in Slowenien. Wir verlassen die Autobahn und ab dann geht es über eine schöne Landstraße bis nach Görz. Ab Görz wird die Straße enger und kurvenreicher. Es ist eine wunderschöne Fahrt über die Berge des Collio. Wir fahren durch kleine Dörfer, in einem davon gibt es ein Kirschenfest, denn die sind ja hier schon reif. Der Verkehr wird hier geregelt, damit die vielen Autos nicht steckenbleiben im Verkehr. Die Chefin des Weingutes Bjana erwartet uns schon beim Eingang. Das Weingut liegt mitten im Zentrum, des kleinen Ortes. Wir besichtigen zuerst den alten Keller, wo die Sektflaschen ruhen, bevor sich dann im neuen Gebäude mit der Sektrüttlermaschine die notwendigen Drehungen bekommen. Die Verkostung erfolgt in einem Verkostungsraum mit traumhaftem Blick über die Landschaft des slowenischen Collios. Es gibt vier verschiedene Sekte zum Verkosten. Die Preise liegen von 15 Euro bis 25 Euro. Es gibt auch Käse und Brot zum Sekt. Nach eineinhalb Stunden müssen wir uns verabschieden, die nächste Gruppe wartet schon. Aber vorher wird noch im neuem Betriebsgebäude im Shop eingekauft. Die Fahrt zurück ins Castello dauert nur rund 15 Minuten. Auch heute sind wir wieder in der Osteria in der Nähe des Castellos zum Abendessen. Auch heute wieder – super Essen! Es gibt Kalbsrollbraten, verschiedene Nudelgerichte, Scampi auf Gemüse usw. Auch der Wein schmeckt heute wieder! Wir sitzen noch eine Zeit auf der traumhaften Terrasse mit Blick hinein ins Collio. Jetzt sind die Temperaturen auch sehr angenehm, während es während des Tages ziemlich heiß war.


4. Tag - Sonntag 05.06.2022

Nun heißt es Abschied nehmen vom Castello die Spessa. Wieder ein schöner Tag beginnt. Am Golfplatz des Hotels sind schon die ersten Golfer und üben den Abschlag. Unser heutiges Ziel ist Cividale. Nach zirka 45 Minuten erreichen wir Cividale. Die Stadt den Ufern des Natisone Flusses hatte immer schon strategische Bedeutung. Fremden Völker wie die Langobarden und Franken zogen hier durch und hinterließen ihre Spuren. Dominiert wird die Stadt durch den Dom. Hier befinden sich wahre kulturelle Leckerbissen, wie z.B. achteckig gestaltete Taufbecken des Callixtus, der Ratchis-Altar, der dem gleichnamigen Langobardenkönig und Herzog von Cividale gewidmet ist. Das Nationalmuseum befindet sich gleich neben dem Dom. Bekannt ist die Stadt aber auch wegen dem Tempietto Longobardo, mit Fresken Stuckarbeiten aus der Zeit der Langobarden. Berühmt ist auch die Teufelsbrücke. Diese wurde 1917 in die Luft gesprengt und dann von den Deutschen nach Originalplänen wieder aufgebaut. Der Stadtrundgang endet dann am Hauptplatz, wo sich viele Restaurants und Bars befinden. Jeder sucht sich ein schattiges Plätzchen für die Mittagsrast. Wir verabschieden uns von Elbrich, unserer Reiseleiterin. Um 14.00 Uhr geht es wieder Richtung Heimat. Wir fahren an Udine vorbei, dann durchs Kanaltal Richtung Österreich. Über die Tauernautobahn geht es dann bis zur „Tauernrast“, wo wir noch eine Pause einlegen, bevor wir zurück Richtung Attersee fahren. Vor Salzburg baut sich ein mächtiges Gewitter auf. Bei Hallein erwischt uns das Unwetter mit voller Wucht. Der Bus wird durch den Wind hin- und her gewackelt. Wolkenbruch, Blitze und finster wie in der Nacht. Auch Richtung Attersee wird es nicht besser. Unser GPS sagt uns, dass die Autobahn zwischen St. Georgen kund Schörfling gesperrt ist. Wir fahren in St. Georgen ab und den Attersee entlang bis nach Kammer. Es regnet immer noch als wir das Gepäck ausladen, alles ist ein wenig hektisch, keiner will natürlich nass werden. Die letzten Gäste werden in Weyregg ausgeladen. Ich stelle den Bus noch zurück zu Schranzinger. Lisa und ich reinigen den Bus noch, dann geht es nachhause.

Wieder mal eine Gruppenreise, wo alles gut gepasst hat. Die Stimmung war vom ersten Tag weg super, kulinarisch wurden wir verwöhnt, der Wettergott war uns hold. Einige haben Wein und Sekt gekauft, sodass sie sich auch später noch an die schöne Reise erinnern können.


Verfasser

Harald Schobesberger

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