AusFlug ins Tessin


20.07.2023 - 23.07.2023



Meine lieben Freunde Christian und Rita, kenne ich von der Reise mit den Oldtimern nach Peking 2017. Wir haben immer ein wenig Kontakt gehalten und sie haben mich in die Schweiz eingeladen. Diese Einladung muss ich natürlich annehmen. Es geht ins Tessin, und zwar mit meinem Flugzeug Dynamic/WT9.

1. Tag - Donnerstag 20.07.2023

Das Wetter schaut wieder mal nicht so super aus. Dicke Wolken hängen über dem Attersee, es regnet leicht. Der Flug in die Schweiz ist nicht so ganz einfach, weil man ja den Zoll bestellen muss. Bei uns in Gmunden beim Abflug und bei Ankunft in Locarno. Ich habe schon alles vorbereitet und den Flugplan für 08.30 Uhr aufgegeben. Am Flughafen Gmunden angekommen, schaut es nicht so aus, als wenn ich fliegen könnte, denn es regnet. Ich muss den Flug verschieben. In Locarno darf man zwischen 12.00 und 13.30 nicht landen, also verschiebe ich den Flug auf Abflug 11.00 Uhr. Da sollte auch das Wetter besser sein, ist es auch dann. Ich starte Richtung Westen und das Wetter wird immer besser. Über dem Inntal sind zwar einige Wolken, aber es ist überhaupt kein Problem. Ich fliege an Innsbruck vorbei, weiter Richtung Landeck und dann geht es zum Reschenpass. Vor Samedan muss ich auf 7.000 ft. runter um ein Sperrgebiet nicht zu berühren. Dann steige ich weiter und fliege über den Maloja Pass Richtung Como-See. Am Como-See zweige ich Richtung Westen ab und komm nördlich von Lugano vorbei. Ich bin noch um 3 Minuten zu früh. Die drei Minuten fliege ich nochmals in Richtung Norden. Dann melde ich mich zur Landung und lande pünktlich Richtung Lago Maggiore. Einfach ein Traum. Ich parke auf einer schönen Grasfläche. Der Zoll und die Einreise ist überhaupt kein Problem. Rita und Christian warten auf mich. Die Freude ist groß, wir haben uns ja schon länger nicht mehr gesehen. Nach einem Landebier fahren wir nach Losone, wo die beiden eine traumhafte Wohnung mit Dachterrasse haben. Gleich anschließend fahren wir mit dem BMW-Beiwagen Motorrad (Bj 1953) von Christian, zu dritt nach Ascona am Lago Maggiore. Das macht Spaß! Dort treffen wir Freunde von Rita und Christian. Der Lago Maggiore ist einfach fantastisch. Eingerahmt von Bergen liegt der See vor mir. Eine Promenade mit zahlreichen Restaurants und Bars, eine richtige Mediterrane Atmosphäre. Nach einem Longdrink geht es ins „La Riva“ in eines der besten Restaurants des Ortes. Es gibt hier Fische vom Meer und vom See. Ich esse Felchen, einen typischen Fisch des Sees. Danach geht es mit dem Seitenwagen zurück. Auf der Dachterrasse genießen wir noch einen „Gute-Nacht-Drink“.

2. Tag - Freitag 21.07.2023

Das Frühstück wir auf der Terrasse serviert! Ein Gewitter zieht ins Tal herein. Der Blick von der Terrasse in Richtung Bellizona ist einmalig. Regenfronten versperren manchmal den Blick, ins Tal. Gleich danach ist der Regen auch wieder vorbei. Heute fahren wir hinüber nach Lugano am Luganer See. Zuerst geht es mit dem Bus zum Bahnhof, dann mit dem Zug weiter Richtung Lugano. Wir fahren durch einen erst vor kurzem eröffneten Tunnel von 15 Km, der den Weg nach Lugano abkürzt. Schon vom Bahnhof, der hoch über dem See gelegen ist, hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Lugano. Wir marschieren hinunter in die Stadt. Enge Gassen, wunderschöne Häuser, die sehr schön renoviert sind, dazwischen immer wieder auch moderne Komplexe. Auch hier gibt es eine wunderschöne Uferpromenade. Der Wind weht heute kräftig und macht die Temperaturen sehr erträglich. Unser Ziel ist die Talstation für die Standseilbahn auf den Monte San Salvatore. Der Berg erhebt sich auf 912 m.ü.M. und bietet einen herrlichen Ausblick auf den gleichnamigen See, die Poebene und die Savoyer- und Schweizeralpen. Oben angekommen essen wir im Restaurant auf der Bergspitze eine Kleinigkeit. Vom Flachdach der Kirche und der Capodoro-Terrasse hat man einen gewaltigen 360°-Rundblick. Es geht wieder zurück mit der Bahn. In der Mitte muss man einmal umsteigen. Wir marschieren nun durch die Einkaufsstraße von Lugano. Hier finden sich alle Luxusmarken wie Louis Vuitton, Hermes und viele mehr. Da merkt man auch, dass man hier in einer der reichsten Regionen der Schweiz befindet. Zurück geht es dann wieder mit Bahn und Bus nach Locarno. In Locarno ist die Bühne des Sommerfestes aufgebaut, bei dem Sänger wie Eros Ramazotti und Zucchero auftreten. Die Stadt ist auch bekannt wegen der Wallfahrtskirche der Madonna del Sasso. Sie liegt oberhalb der Stadt und ist per Standseilbahn erreichbar. Dafür haben wir aber keine Zeit mehr. Das nächste Mal dann! Wir gehen am Castello vorbei. Hier gibt es auch Funde aus der Römerzeit. Wir kaufen fürs Abendessen noch Feinheiten ein und dann geht es zurück. Auf der Dachterrasse gibt es noch einen Sundowner und dann genießen wir unser Abendessen. Ein schöner Tag geht zu Ende.

3. Tag - Samstag 22.07.2023

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir wieder mit dem BMW-Beiwagen Motorrad nach Ascona. Es geht heute mit dem Schiff über den Lago Maggiore. Das alte italienische Schiff ist schlecht gebucht. Nur wenige Gäste steigen ein. Zuerst fahren wir zur Isole di Brissagio. Hier herrscht Insubrisches Klima. Es gibt hier viele Niederschläge, aber ebenso viele Sonnenstunden. Die Jahresmitteltemperatur ist mit rund 14 °C dementsprechend hoch. Die Insel hat mit Abstand das wärmste Klima der Schweiz. Hier gedeihen die verschiedensten Palmen- und Pflanzenarten, die sonst normalerwiese hier nicht vorkommen. Weiter geht es nach Cannobio. Das Städtchen hat einen südländisch anmutenden Charakter. Anders als die Tessiner Städte Ascona, Locarno, Bellinzona und Lugano (Südschweiz), die eher noch mitteleuropäisch wirken, begegnet man in Cannobio „Bella Italianità“, mit seinem italienischen Lebensgefühl. Das malerische Städtchen Cannobio hat viele kleine Gässchen, bunte Häuser sowie Treppen und- Bogengängen, die zum See hinunterführen. Ein Restaurant liegt neben dem anderen, alle mit Blick auf den See und auf das Pferd, eine Metallstatue. Wir erkunden zuerst das Städtchen, dann fahren wir mit dem Schiff weiter nach Luino. Der kleine Ort liegt auf der Ostseite des Sees. Auch hier marschieren wir durch die Ortschaft und trinken einen Kaffee, bevor wir wieder zurück nach Cannobio zurückfahren. Hier essen wir eine Kleinigkeit. Die Preise sind im Vergleich zur Schweiz sehr moderat! Spagetti mit Meeresfrüchten, dazu einen Rosato (Rose-Wein). Herz was willst Du mehr. Mit dem letzten Schiff geht es zurück nach Ascona. Die Sonne ist schon untergegangen. Wir fahren mit der „Beiwagen“ Maschine zurück ins Heim von Christian und Rita. Hier gibt es noch einen Longdrink auf der Dachterrasse. Vom benachbarten Restaurant kommt fürchterliche Karaoke Musik herüber. Heute heißt es bald Schlafen gehen, damit ich morgen fit bin.

4. Tag - Sonntag 23.07.2023

Am Morgen grollt das Gewitter. Der Blick vom Balkon in Richtung Bellinzona verheißt nichts Gutes und passt so überhaupt nicht mit dem Wetterbericht zusammen. Immer wieder ziehen Wolkenbrüche über den Flughafen hinweg. Ich hab den Flug für 10.00 Uhr geplant. Wir fahren daher schon um 08.00 Uhr los Richtung Flughafen. Überall stehen Pfützen, es hat ordentlich geregnet. Mein Flugzeug steht in der Wiese. Die Abdeckung ist völlig nass. Christian hilft mir ein wenig beim Abdecken des Flugzeuges. Ich habe zwar noch genügend Sprit, aber sicher ist sicher. Ich tanke noch 20 Liter drauf, man weiß ja nie. Dann trinken wir noch einen Kaffee und warten bis zur Abflugzeit um 10.00 Uhr. Wir verabschieden uns und dann steige ich ein und fliege los. Christian und Rita winken mir noch zu. Ich starte hinaus Richtung Lago Maggiore, dann in den Gegenanflug, dann Richtung Meldepunkt Mezzo. Dicke Wolken oben, vor mir immer wieder kleinere Wolken, denen man gut ausweichen kann. Weiter geht es nach Lugano und weiter über Porletta zum Comosee. Ich fliege mal über einer Wolkenschicht, ober mir aber eine geschlossene Wolkendecke. Es beginnt nun auch zu regnen, wenn auch nur leicht. Je weiter ich Richtung Maloja-Pass fliege, desto dicker und undurchdringlicher werden die Wolken. Beim Maloja Pass ist dann Schluss. Alles zu, ich muss umdrehen. Ich fliege die gleiche Strecke zurück nach Locarno und lande. Nun muss ich wieder eine neue Flugplanung machen. Nun plane ich die Strecke über Chur – und dann Hohenems. Ich muss wieder einen Flugplan aufgeben. Zweiter Anlauf, das Wetter hat sich nun auch gebessert. Nun kann ich über die Wolken und steige auf rund 3000 Meter und mehr und fliege an den hohen Gipfeln der Schweizer Alpen vorbei, immer mit einem leichten Rückenwind. Ich werde von Zürich Information an Langen übergeben und fliege nun über Hohenems Richtung Kempten VOR. Von Kempten weg, geht es in einer direkten Linie bis nach Gmunden und das mit 150 bis 160 kt Ground Speed. In Gmunden angekommen, gibt es wieder mal einen Nord-Westwind. Die erste Landung klappt nicht, ich muss durchstarten. Beim zweiten Mal passt es dann. Ja, Gmunden ist halt besonders!

Eine schöne Reise ist vorbei. Schön, dass ich Rita und Christian getroffen habe und das Tessin sieht mich sicher bald wieder!! So schön!!!


Verfasser

Harald Schobesberger


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