Norwegen auf der Suche nach dem Nordlicht


10.03.2020 - 17.03.2020



Begleiten Sie uns auf eine Reise auf die Lofoten. In einer kleinen Gruppe von 5 Personen suchen wir das Nordlicht - die Aurora Boreales. Von Leknes aus geht es sternförmig in alle Teile der Lofoten. Während ganz Italien eine Einreisesperre wegen dem Corona Virus die Einreise gesperrt ist und 16 Mio. Italiener „Hausarrest“ haben, fahren wir in den Hohen Norden – auf die Lofoten. Viel Spaß beim Lesen.

1. Tag - Dienstag 10.03.2020

Los geht’s – Mit zwei Autos fahren wir nach München. Alles pünktlich, sogar Weißwürste beim „Käfer“ am Flughafen München gehen sich noch aus. Der Flug geht zunächst nach Oslo. Ein moderner Flughafen, aber auch hier hat sich das Corona Virus bemerkbar gemacht. Viele Menschen laufen mit den Gesichtsmasken rum. Weiter geht es mit SAS von Oslo nach Bodö. Der Flug dorthin geht in die Dunkelheit. Der Anflug auf Bodö wunderschön. Weiß verschneite Berge, tief eingeschnittene Fjorde und dann das beleuchtete Bodö. Das Militär ist hier stationiert und fliegt mit gewaltigem Donner ein Übungsprogramm in die schwarze Nacht hinein. Hier gilt es nun rund drei Stunden tot zu schlagen, bevor es endlich weitergeht. Mit Wideroe Airlines geht es dann den kurzen Hüpfer hinüber auf die Inselgruppe der Lofoten. In einem steilen Anflug fliegt die Dash8 der norwegischen Airline zum Flughafen Leknes, auf dem ich vor einigen Jahren schon mal mit unserem Flugzeug der MCR4s, gemeinsam mit Aldo Vinazzer gelandet bin. Bei Hertz hab ich für uns insgesamt 5 Personen einen 7-sitzigen Minivan gebucht. Irgendwie gelingt es unser Gepäck zu verstauen, damit wir die zirka 7 Kilometer zu unserer Unterkunft „Midnight Sun“ unweit von Leknes erreichen. Das ist ein einstöckiges Haus. Oben die Schlafzimmer, unten Küche, Aufenthaltsraum und ein Bad. Nach einem Poidlman Schnapserl geht es zu Bett, denn morgen geht es schon um 05.30 Uhr los.

2. Tag - Mittwoch 11.03.2020

05.30 Uhr – der Wecker läutet bei Manfred und mir zeitgleich. Aufstehen, raus aus den Federn. Ohne Frühstück, nur mit einem Tee im Bauch verlassen wir unser Norwegerhaus und fahren mit dem Auto Los Richtung Haukland Beach und Vik und dann noch nach Utakleiv. Das alles sind in der Region die fotografischen Highlights. Das Licht passt um die Zeit sehr gut. Wir sind unterwegs nach dem Motto „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“ (so ein Blödsinn – wer hat nur diesen Spruch nur erfunden). Das ist so gar nicht meine Zeit! Es ist kalt und der richtige „Fotograf“ bin ich ja auch nicht. Umso mehr freut es mich, dass unsere Fotografen so richtig glücklich sind. Während die einen am Strand von Utakleiv stundenlang die Wellen fotografieren, wärme ich mich im Auto auf. Nach drei Stunden geht es zurück in die Unterkunft. Frühstücken/Aufwärmen, Bilder sortieren. Es hat ganz leicht zu schneien begonnen. Am Nachmittag geht es nach Nusfjord. Das ist ein kleiner, romantischer Fischerort, an einem traumhaften Fjord, mit viel Tourismus. Obwohl jetzt Winter und keine Saison ist, sind hier zahlreiche internationale Touristen. Dorsche hängen auf Leinen zum Trocknen. Sie sind mit Netzen abgedeckt, zum Schutz vor Vögel. Im Café/Shop „Landhandel“ trinken wir einen Kaffee. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Während unten Fische gekühlt werden, ist hier im ersten Stock, in einem ehemaligen Kaufmannsladen ein Café eingerichtet. Liebevoll wurden alte Einrichtungsgegenstände zusammengetragen und damit das Café eingerichtet. Der Kaufmannsladen schaut aus wie der im Kinder-Spielwarengeschäft, nur halt in Groß. Regale mit beschrifteten Laden und Gegenstände die man heute nicht mehr kauft, stehen als Deko herum.

Es ist nun richtig Winter geworden, der erste richtige Winter, denn bei uns in Österreich gab es heuer fast keinen Schnee. Bei der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp und kaufen Wein, denn heute am Abend gibt es noch was zu feiern. Zum Abendessen gibt es gebratene Hühnerstreifen mit Gemüse und Salat. Um Mitternacht stoßen wir auf Herberts runden Geburtstag an.


3. Tag - Donnerstag 12.03.2020

Die ganze Nacht hat es leicht geschneit. Nach dem Frühstück starten wir zu dritt mit dem Auto los, zur Fahrt nach Sandoya. Herbert und Andrea bleiben zurück im Haus und Relaxen. Gleich bei der Hausausfahrt bleib ich in einer Schneewechte hängen, auch anschieben nützt nix. Ausschaufeln, damit kriegen wir das Auto wieder flott. Weiter geht’s. Man fährt an vielen kleinen und größeren Seen vorbei. Dann geht es hinaus nach Vestersand und nach Sandoya im Norden der Lofoten. Es schneit und der Wind verfrachtet den Schnee. Die Straßen sind spiegelglatt. Nur gut, dass unser Opel Spikes hat. In Norwegen sind sie für alle Fahrzeuge im Winter vorgeschrieben. Alle Norwegerhäuser wirken verlassen, denn die meisten sind Sommerhäuser. Bei fast allen brennen trotzdem Lampen in den Fenstern und vermitteln so, den Eindruck dass jemand zuhause ist. Die Landschaft ist sehr beeindruckend. Hohe Berge, die bis zum Meer reichen, kleine rote Norwegerhäuschen, dazwischen viele Seen und Teiche. Alles ist in prächtiges Weiß getaucht. Der Himmel ist grau, mit manchmal durchschimmerndem Himmelblau. Das Licht ist für die Fotografen scheinbar gut. Ich verstehe es nicht, denn in meiner Kamera kommt das nicht so gut raus. In einem kleinen Laden kehren wir ein. Hier gibt es alles was das Herz begehrt, wie; Strickwolle, Werkzeuge, Toilettartikel, Lebensmittel bis hin zu Kaffee und Kuchen. Auch eine Singer Nähmaschine steht bereit. Nach Kaffee mit Donat geht es weiter. In Gimsoy machen wir bei einer sehr markanten Kirche einen Fotostopp. Die Kameras werden aufgebaut. Mit extrem langer Belichtung holen die Fotografen das Maximale heraus. Im Vordergrund die schiefen Kreuze der Gräber, dann die weiße Kirche und im Hintergrund die Felswände der Berge der gegenüberliegenden Insel. Eine mystische Stimmung! Nun geht es zurück nach Leknes. Beim Fahren muss man aufpassen, es ist extrem eisig! Ein Kleinbus liegt im Straßengraben. Am Abend dann reißt es auf. Das Nordlicht ist zu sehen, wenn auch nur kurz. Die Stimmung steigt! Als dann Wolken kommen, ist es mit dem Zauber vorbei, aber alle sind glücklich. Das muss dann auch gleich mal mit "Poidlman" gefeiert werden! Immerhin hat Herbert ja heute noch Geburtstag!!

4. Tag - Freitag 13.03.2020

Die Problematik des Corona Virus hat uns nun auch erwischt. Der Vermieter schickt uns eine WhatsApp, in der steht, dass wir sofort die Unterkunft verlassen und die Rückreise nach Österreich antreten müssen. Die schmeißen uns tatsächlich raus! Am Flughafen sagen sie uns dass es keine Flüge ab Leknes oder Svolvaer zurück nach München gibt. Aber es ist uns gelungen für morgen einen Flug von Tromsö nach München zu bekommen. Nun müssen wir mit dem Auto von Leknes nach Tromsö fahren. Nur unser Gepäck passt nicht in's Auto nicht hinein. Daher muss mein Koffer hier bleiben. Mein Gepäck verteile ich auf meine Mitreisenden. 8,5 Stunden Fahrzeit liegen vor uns und das bei Schneegestöber und eisiger Fahrbahnen. Manfred und ich wechseln uns beim Fahren ab. Am späten Abend erreichen wir Tromsö und Nächtigen im Hotel Clarion, in dem ich ja schon vor einigen Jahren mal genächtigt habe. Morgen geht der Flug zurück. Tromsö ist wie ausgestorben.

5. Tag - Samstag 14.03.2020

Rückflug von Tromsö nach München mit Lufthansa, sehr pünktlich. Am Flughafen aber das völlige Chaos. Viele Menschen sind ungeduldig und nervös. Eine Nervenprobe für uns alle, aber das Team "urlaubswelt" schlägt sich gut.

Abschließend möchte ich anmerken, dass wir zwar nur kurz in Norwegen waren und daher auch nicht so viele Möglichkeiten zum Fotografieren hatten, aber die Aufnahmen die herausgekommen sind sind perfekt. Wenn all das Ganze Corona Thema vorbei ist kommen wir sicher wieder mal nach Norwegen.

Die Truppe Andrea, Herbert, Wolfgang, Manfred und Harry hat super zusammengepasst. Die Schwierigkeiten haben uns noch mehr zusammengeschweißt. Hoffe wir fahren bald wieder irgendwohin, auch nach Norwegen.

Verfasser

R14A1956 1

Harald Schobesberger





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