Sizilien von Palermo nach Taormina


03.04.2024 - 08.04.2024



Mit meinen Freunden geht es auf eine Traumreise auf die größte Insel im Mittelmeer nach Sizilien. Wir fliegen nach Palermo und fahren mit dem Mietauto von Palermo nach Catania und Taormina. Am Programm steht auch der Ätna! Hier könnt Ihr die Reise mitverfolgen. Viel Spaß beim Lesen!

1. Tag - Mittwoch 03.04.2024

Früh morgens geht es los. Ich hole meine Freunde in der Rosenau/Seewalchen ab und wir fahren nach München. Eine sternenklare Nacht geht zu Ende. Wir fahren in den Tag hinein Richtung München. Der Verkehr ist kein Problem und so kommen wir pünktlich in München an und haben auch noch genügend Zeit für ein Frühstück. Dann starten wir mit Lufthansa nach Palermo. Der Flug dauert gut eineinhalb Stunden. Ingrid sitzt am Fenster und ist vom Anflug auf Sizilien total begeistert. Wir sind kurz vor dem Aufsetzen, da gibt unser Pilot nochmals Vollgas und startet durch. Dann die Durchsage, die Piste war noch nicht frei. Na, so bekommt Ingrid noch Fotomotive vom Fensterplatz aus. Beim zweiten Anflug passt dann alles. Wir landen, holen unser Gepäck und nehmen unseren Mietwagen in Empfang. Wir bekommen einen fast neuen Ford 8-Sitzer mit Automatik! Schon geht es hinein ins quirlige Palermo. Wir können direkt vorm NH-Hotel parken.  Nach dem Zimmerbezug marschieren wir Richtung Zentrum. Im ersten Restaurant lassen wir uns nieder und essen eine Kleinigkeit. Dann marschieren wir die Vittorio-Emmanuel-Straße entlang bis zur Kathedrale und bis zum Normannenpalast. Zwischendurch mal eine kurze Trinkpause. Im Restaurant Villena kehren wir ein und essen Antipasti, dazu gibt es guten Wein und Wasser. Das Wetter ist ein Traum und soll auch noch so bleiben. Als die Sonne untergeht, wird es frisch. Wir marschieren zurück in unser Hotel und kehren vorher noch ein einer Event-Location ein. Schöne Menschen, gute Musik und das alles in einem Historischen Gebäude, mit einer riesigen Gewölbedecke. Wir trinken Wein und genießen die Musik bevor wir zurück in unser Hotel gehen, dass „gleich ums Eck“ ist. Wir sind müde, aber ein kleiner Absacker an der Bar geht sich noch aus!


2. Tag - Donnerstag 04.04.2024

Das Frühstück im NH-Hotel spielt alle Stückerl. Wir sind heute ein wenig später dran und marschieren erst um 10.00 Uhr los und suchen Sightseeing Palermo, die roten, offenen Rundfahrtenbusse. Die Anweisungen vom Rezeptionisten sind nicht so klar, daher marschieren wir durch die halbe Stadt, bis wir endlich einen der Busse erwischen. Wir fahren ein Stück und steigen dann in einen anderen Bus um, um den anderen Teil der Stadt zu sehen. Es geht zum Englischen Garten, dann Villa Malfitana, Castello Zisa. Wir steigen beim Mercato Capo aus. Das ist einer der schönsten Märkte. Durch ein Tor betritt man eine Gasse, an der links und rechts die Stände aufgebaut sind. Fische so weit das Auge reicht, Gerüche die für unsere Nasen fremd sind. Wir kehren in einem der kleinen Marktrestaurants ein. Ingrid wählt für uns alle verschiedene Vorspeisen aus. Fisch, Knödelartige Speisen, die mit Risottoreis und Schinken gefüllt sind und und und… Wie Gott in Frankreich lebt es sich hier in Sizilien. Nach dem Essen marschieren wir zur Kapuziner Kruft. Diese Kruft beherbergt in einem riesigen unterirdischen Bauwerk über 500 mumifizierte Leichen. Ein wenig ist es wie ein Gruselkabinett, aber andererseits zeigt es einem auch die Vergänglichkeit des Lebens. Zurück in die Sonne. Nun haben wir die Idee mit dem Taxi nach Monreale zu fahren. Unser Wunsch ist gleich erfüllt, denn es stehen einige Taxis vor der Gruft. Für 35 Euro fahren wir hinauf auf den Berg mit seiner berühmten Kathedrale. Der Eintritt in die Kathedrale ist frei. Berühmt ist die Kathedrale für die byzantinischen Mosaiken und den Kreuzgang. Es ist unvorstellbar, wie es möglich war eine derartig große Fläche mit Millionen von Goldmosaiken zu belegen. Die Muster finden sich auch am Boden. Man steht mit offenem Mund und starrt zur Decke mit seinen christlichen Motiven, es bleibt einem die Luft weg. Nach dem Besuch der Kathedrale meldet sich der Durst. Gleich finden wir ein nettes Lokal mit traumhaften Blick hinunter nach Palermo. Der Durst ist gelöscht, aber wir bleiben doch noch, weil es so schön ist. Als die Sonne untergeht suchen wir nach einem Restaurant und werden im Restaurant La Macina fündig. Ein stylisches Restaurant in dem einige Ölmühlen Steine dekorativ aufgestellt sind. Mit dem Taxi geht es zurück in die Stadt Palermo. Es war wieder ein wunderschöner Tag. Ich freue mich schon auf Morgen, da fahren wir dann mit unserem Mietauto und erkunden den Westen der Insel.

3. Tag - Freitag 05.04.2024

Wieder ein wunderschöner Morgen. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen. Nach dem Frühstück fahren wir heute Richtung Südwesten. Gottfried ist wieder mein Kopilot und hilft mir, mich durch den Verkehr in Palermo zu navigieren. Unser erstes Ziel ist heute Segesta. Auf einem Hügel steht der nicht fertiggestellte Tempel von Segesta. Er wurde von Elymern um 430/420 v. Chr im dorischen Baustil errichtet. Vom Parkplatz geht man einen Weg hinauf. Schon beachtlich, dass das Bauwerk 2.500 Jahre steht, wenn auch es auch schon einige Verschleißerscheinungen hat. Wir gehen zurück zum Parkplatz und fahren mit einem Shuttlebus zum Theater aus der gleichen Zeit. Es wurde um 100 v. Chr. von den Römern umgebaut und erweitert. Die halbkreisförmige Cavea wurde in den Fels gehauen. Sie hatte einen Durchmesser von 63 m. Die 20 Sitzreihen wurden durch Treppenaufgänge in sieben Blöcke unterteilt. Noch heute gibt es im Sommer Konzerte mit Blick aufs Meer und auf die Stadt Castellamare. Wir fahren weiter nach Trapani. Scheinbar endlos führt die Straße ins Zentrum. Der Stadtrand ist wenig ansprechend, aber als wir dann ins Zentrum kommen sind wir begeistert. Wir parken direkt beim ehemaligen Fischmarkt, direkt am Meer. Dann marschieren wir zur Fußgängerzone. Dominiert wird die Straße durch das Rathaus aus der Faschistenzeit. Wir finden ein nettes Restaurant und essen, wie immer, hervorragend. Weiter geht es zur Saline I Ettotre I Infersa. Hier befinden sich einige Salzbecken, die ins Meer gebaut sind. Einige Windmühlen haben früher die Salinen umgepumpt. Heute ist dort ein Museum und ein wunderschönes Restaurant mit Blick auf die Salinen. Hier ist wohl der beste Platz für den Sonnenuntergang, denn die Sonne geht genau über den Salinebecken und dem Meer unter. Wir müssen aber weiter und können nicht bis zum Sonnenuntergang warten. Unser nächstes Ziel ist Marsala. Wir parken und werden von „freundlichen Parkwärtern“ aufgefordert 5 Euro pro Stunde zu zahlen! Nicht mit uns!! Wir gehen ohne Zahlen in die Altstadt und gleich ist eine Bar gefunden, in der des den berühmten Marsala Süßwein zu kosten gibt. Ich darf nur nippen, bin ja der Fahrer. Wir bleiben eine Weile und fahren dann Richtung Palermo. Den Sonnenuntergang sehen wir leider nur vom Auto aus. Endlich erreichen wir Palermo um zirka 21.00 Uhr. Wir suchen uns noch rasch ein Restaurant und dann geht es ab ins Bett, denn es ist eh schon wieder Mitternacht.

4. Tag - Samstag 06.04.2024

Heute heißt es Abschied nehmen von Palermo, es geht Richtung Taormina. Nach dem Frühstück checken wir aus und starten los. Die Straßen die aus Palermo hinausführen sind wirklich schlecht. Große Schlaglöcher überall. Was auch noch auffällt sind die Müllberge, die sich bei den Wohnhäusern türmen. Wir erreichen die Autobahn und fahren nun nach

Cefalù. Nach einer knappen Stunde fahrt, entlang der Küstenstraße erreichen wir Cefalu. Von weitem ist schon der Felsen zu sehen, fast ein wenig wie in Gibraltar. Wir fahren ins Zentrum und parken gleich neben dem Strand. Ingrid und Dani probieren die Wassertemperatur mit den Füßen. Rasch sind sie wieder heraußen. Doch zu kalt? Doch einige schwimmen sogar. Das Wasser ist glasklar, der Sandstrand ein Traum. Wir marschieren ins Zentrum. Die Stadt ist bekannt für ihre normannische Kathedrale, ein festungsähnliches Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert mit aufwändigen byzantinischen Mosaiken und imposanten Zwillingstürmen. Diese Sehenswürdigkeit lassen wir nicht aus. Ganz besonders ist auch die Waschstelle, zu der man über Stufen hinuntergeht. Wenn man durch die Gassen schlendert sieht man durch die Häuser hindurch immer wieder das Meer. Es gibt hier zahlreiche Restaurants mit einer Terrasse. So ein Restaurant finden wir dann auch und essen mit Blick aufs Meer. Unter unserer Terrasse spielen die Kinder am Strand, ein Segelboot liegt in der Bucht vor Anker. Blauer Himmel, blaues Meer, eine einzige Wolke am Himmel. Wir müssen weiter und fahren die Autobahn entlang. Die Fahrt von Cefalù nach Taormina dauert zweieinhalb Stunden. Immer wieder blickt man aufs Meer. Ein großer Teil der Strecke führt durch Tunnel. Endlich in Taormina angekommen müssen wir nun unser Hotel in den verwinkelten Gassen finden. Das GPS gibt uns die Strecke vor, aber führt uns gegen Einbahnen und Fußgängerzonen. Wir müssen wieder hinunterfahren und es auf einem anderen Weg versuchen. Beim zweiten Anlauf, über eine andere kurvige Straße erreichen wir unser Hotel Arniston. Das Hotel liegt mit wunderbarem Blick auf das Meer. Die 4 Sterne sind eher der Aussicht geschuldet. Der Vorteil des Hotels ist die günstige Lage. Nach wenigen Metern erreichen wir das Zentrum und marschieren die Fußgängerzone entlang. Am Ende der Straße ist der Piazza Duomo. Von hier sieht man den Ätna, der seine Rauchfahne bläst. Der Blick hinunter aufs Meer ist beeindruckend. Der Hunger meldet sich. Rasch ist ein nettes Restaurant gefunden. Dani und Gerald gehen früher ins Hotel, wir bleiben noch ein wenig und genießen die Atmosphäre der Stadt.


5. Tag - Sonntag 07.04.2024

Dani und Gottfried fahren nicht mit zum Ätna. Zu dritt geht es hinunter nach Giardini Naxos und dann weiter auf der Autobahn Richtung Catania. Dann schlängelt sich die Straße hinauf zur Funivia dell'Etna, zur Seilbahnstation. Wir fahren eineinhalb Stunden. Immer wieder gibt es einen schönen Blick über die Lavafelder hinauf zum rauchenden Ätna. Immer wieder bläst der Ätna Ringerl in die Luft. Es ist zwar Sonntag, aber es ist dennoch nicht viel los. Die Auffahrt geht ohne Anstellen. Zuerst geht es mit der 6er Gondelbahn hinauf zur Bergstation. Dann fahren wir mit den allradgetriebenen Geländebusse weiter. Steil steigt der Lava-Schotterweg hinauf, dem Rauchenden Berg entgegen. Auf rund 2.800 Meter kommen wir hinauf und blicken auf den 3.200 Meter hohen Schlot. Die Luft ist dünn und daher kommen wir ganz schön ins Schnaufen. Von einem Kegel hat man dann einen schönen Rundumblick, hinunter nach Taormina und nach Kalabrien und in die südlichen Hügel der Insel Sizilien. Es ist kalt, der Wind bläst ziemlich stark. Ich zieh alles an was ich im Rucksack mitgenommen habe. Anschließend fahren wir wieder hinunter zur Bergstation. Hier kehren wir auf ein Getränk und einen kleinen Snack ein, bevor es dann mit der Seilbahn wieder zurück zum Parkplatz geht. Wir fahren zurück in unser Hotel. Nun kennen wir den Weg ja schon gut. Nun merkt man in Taormina, dass Sonntag ist. Es sind viele Menschen unterwegs. Wir besichtigen heute auch das Römische Amphitheater. Weil wir erst um 15.30 beim Eingang sind, brauchen wir keinen Eintritt bezahlen. Das Theater wurde auf einem griechischen Theater das bis ins 3. Jhd. vor Christus zurückreicht errichtet. Beeindruckend ist der Blick von den Rängen Richtung Bühne, mit dem rauchenden Ätna im Hintergrund. 5.400 Zuschauer hatten zur Römerzeit hier Platz. Heute werden immer noch Aufführungen aufgeführt. Wir genießen den Ausblick und die Atmosphäre. Nach der Besichtigung gehen wir ins Zentrum und suchen ein nettes Restaurant und werden bei Mama Rosa fündig. Wir bekommen Öl zum Kosten, dann warme Vorspeisen mit Muscheln und so weiter. Bei den Hauptspeisen gibt es Schwertfisch und andere Fische. Eine tolle Atmosphäre, super Service, gutes Essen – Herz was willst du mehr. Wir gehen heute bald ins Bett, wir sind müde vom Wandern….

6. Tag - Montag 08.04.2024

Wir genießen noch einmal das Frühstück und den Wahnsinnsblick vom Frühstücksraum unseres Hotels aufs Meer, dann gehen wir zum Auto und fahren nach Catania. Da die Autobahnauffahrt gesperrt ist, müssen wir durch Giardini Naxos fahren. Es staut die ganze Strecke bis zur Autobahn. Endlich erreichen wir Catania. Wir parken unweit des Bahnhofs und marschieren dann in die Innenstadt. Ein wenig fehlt uns kurzfristig der Plan, wo wir hinmüssen. Schnell finden wir uns aber dann zurecht und durchstreifen die Altstadt. Beim Fischmarkt kehren wir in ein nettes Restaurant ein und essen eine Kleinigkeit. Spannend ist es, in Italien, und speziell in Sizilien auf die Toilette zu gehen. Eine Toilette für Männlein und Weiblein gemeinsam. Keine Klobrille, so eng, dass man sich nicht umdrehen kann und man in der Grätsche eintreten muß. „Kein Toilettenpapier in die Toilette schmeißen“ – geht ja gar nicht, denn es gibt ja kein Toilettenpapier. Wer glaubt, dass das eine Ausnahme ist, Fehlanzeige, das ist fast in jedem Restaurant so, auch am Flughafen, wo es keine Klobrillen gibt. Die EU lässt grüßen! Dennoch, irgendwie lernt man das Chaos zu lieben. Sei es im Straßenverkehr, wo sich kein einziger an irgendwelche Regeln hält, sei es in der Gastronomie. Dafür gibt es aber in Italien noch genügend Restaurants und Bars, bei uns hat der Gesetzgeber mit seinen überzogenen Regeln alles kaputt gemacht.

Unsere Reise endet am Flughafen in Catania. Wir geben unseren geliebten Ford Minivan zurück. Alles funktioniert wie am Schnürchen, nur die liebe Lufthansa hat wieder mal Verspätung. Dass mit der Airline überhaupt noch jemand fliegt, wundert! Die Rückfahrt von München mit wenig Verkehr. Nach Mitternacht erreichen wir Seewalchen.



Verfasser

Harald Schobesberger

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